Philipp Schröder heuert bei altem Arbeitgeber an Teslas Deutschland-Statthalter geht nach 20 Monaten

Zurück zu alter Wirkungsstätte: Philipp Schröder verlässt Tesla in Richtung Allgäu

Zurück zu alter Wirkungsstätte: Philipp Schröder verlässt Tesla in Richtung Allgäu

Foto: Youtube / ecosummitTV

Einmal Tesla  und zurück: Deutschland- und Österreich-Chef Philipp Schröder verlässt den US-amerikanischen Elektroautobauer nach 20 Monaten wieder, wie manager magazin online erfuhr.

Dem Vernehmen nach geht Schröder, um wieder bei seinem alten Arbeitgeber anzufangen, dem bayerischen Speicherspezialisten Sonnenbatterie. Dort wird er als Geschäftsführer die Bereiche Vertrieb und Marketing leiten. Bis vor knapp zwei Jahren war Schröder dort ebenfalls im Vertrieb tätig.

Eine Tesla-Sprecherin kommentierte die Informationen gegenüber manager magazin nicht.

Tesla hat erst mit Verzögerung Erfolg in Deutschland

Der Management-Wechsel trifft Tesla zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Im September kommt die Autowelt auf der Messe IAA in Frankfurt zusammen. Auch deshalb steht Tesla-Chef Elon Musk unter einem gewissen Druck, rasch einen neuen Deutschland-Statthalter zu präsentieren. Schröder soll aber offenbar noch ein paar Wochen an Bord bleiben.

Fotostrecke

Tesla triumphiert in der Luxusklasse: Wie Elon Musk die deutschen Autobauer vorführt

Foto: Corbis

Als einer von mehreren Kandidaten für seine Nachfolge ist der ehemalige BMW-Manager Jochen Rudat im Gespräch. Er leitet für Musk zur Zeit mit einigem Erfolg die Aktivitäten in der Schweiz. Rudat hatte bereits vor zwei Jahren für ein paar Monate Teslas Deutschland-Geschäft geleitet.

Deutschland ist für Tesla ein vergleichsweise schwieriger Markt. Die Zahl der verkauften Autos liegt - gemessen an der Einwohnerzahl - deutlich niedriger als in Ländern wie den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen oder der Schweiz. Allerdings gibt es in der Bundesrepublik auch kaum staatliche Unterstützung für den Kauf von Elektroautos.

Gleichwohl steigt die Zahl der Tesla-Zulassungen in Deutschland deutlich an. Im ersten Halbjahr ließen die Behörden 75 Prozent mehr Wagen des Typs Model S zu als im Vorjahreszeitraum.

Mit 828 registrierten Exemplaren liegt das Model S nicht weit hinter dem BMW 7er im Oberklasse-Ranking. Zudem weist Tesla einen besonders hohen Anteil von Privatkunden auf. Für Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer ist das ein Beleg, dass Tesla in Deutschland durchaus populär ist.

Tesla und die deutschen Hersteller - David gegen Goliath

Während seiner Zeit als Deutschland-Chef hatte Schröder vor allem mit der Vertriebsmacht der deutschen Hersteller im Firmenkundenbereich zu kämpfen. Erst nach und nach erreichte Tesla die Flottenmanager. Unter anderem glückte dies in den Fuhrparks von SAP und Lidl.

Unter Führung von Schröder hat Tesla sein Netz an Schnellladestationen in Deutschland deutlich ausgebaut. Mittlerweile stehen knapp 50 dieser Supercharger in der nähe der Autobahnen. Sie sind ein Grund, weshalb Manager deutscher Premiumhersteller inzwischen hohen Respekt vor Tesla haben.

In seiner neuen Position trifft Schröder auf Tesla als Wettbewerber. Den Einstieg in das Geschäft mit Hausbatterien hatte Elon Musk im April dieses Jahres verkündet. Pikant: Einen Tag zuvor hatte Sonnenbatterie den Einstieg in den US-Markt bekannt gegeben.

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren