Der US-Elektroautobauer Tesla ist nach Beschwerden über fehlende Lenkradbefestigungen ins Visier der Verkehrsaufsicht NHTSA geraten. Die US-Behörde gab am Mittwoch auf ihrer Internetseite  bekannt, wegen zwei Berichten über während der Fahrt abgefallene Lenkräder eine vorläufige Untersuchung eingeleitet zu haben.

Laut NHTSA wurden die Fahrzeuge ohne Befestigungsschrauben ausgeliefert, die das Lenkrad in Position halten. Die Ermittlung umfasst demnach gut 120.000 Tesla Model Y des Jahrgangs 2023. Untersucht werden Umfang, Häufigkeit und Herstellungsverfahren im Zusammenhang mit den festgestellten Mängeln. Es seien keine Verletzungen oder Todesfälle bekannt, die durch die Vorfälle verursacht wurden, sagte die Behörde.

Eine Stellungnahme von Tesla lag zunächst nicht vor. Die Verkehrsaufsicht könnte im nächsten Schritt einen Rückruf anordnen.

Teslas Aktien  fielen im frühen US-Handel um mehr als 3 Prozent. Das Papier war in der zweiten Jahreshälfte 2022 massiv abgestürzt. Zwischen September und Dezember verlor es rund zwei Drittel an Wert. Zuletzt hatte sich die Aktie wieder erholt.

Die US-Behörde leitete in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Ermittlungen gegen den Autobauer von Elon Musk (51) ein. Im vergangenen Monat rief Tesla 362.758 Elektrofahrzeuge zurück, nachdem die NHTSA festgestellt hatte, dass Teslas automatisiertes Fahren das Risiko eines Unfalls erhöhen könnte.

Bereits im Januar hatte ein Tesla-Besitzer aus New Jersey Fotos auf Twitter  gepostet, die ein abgefallenes Lenkrad in einem Model Y zeigen. In dem Posting schreibt der Kunde, dass er das Auto einige Tage zuvor erhalten habe. Als er auf der Autobahn fuhr, sei plötzlich das Lenkrad abgefallen. In späteren Tweets erklärte er, dass Tesla sich bereit erklärt habe, das Fahrzeug auszutauschen und die NHTSA ihn wegen des Problems kontaktiert habe.

Das Model Y war im vergangenen Jahr das meistverkaufte Elektroauto weltweit. Laut BloombergNEF  könnte es auch in diesem Jahr zu den Top-Sellern gehören.