"Es wird super Spaß machen" Elon Musk wirbt um Mitarbeiter für Grünheide - auf Deutsch

Tesla-Chef Elon Musk auf Baustellenbesuch in Grünheide am 3. September
Foto: ODD ANDERSEN / AFP
Tesla-Chef Elon Musk auf Baustellenbesuch in Grünheide am 3. September
Foto: ODD ANDERSEN / AFPTesla-Chef Elon Musk (49) hat auf Twitter um Mitarbeiter für seine neue Elektroauto-Fabrik in Grünheide bei Berlin geworben - und das auf Deutsch. "Bitte arbeiten Sie bei Tesla Giga Berlin! Es wird super Spaß machen!!", twitterte Musk in der Nacht zum Freitag. Dann versprach er auch noch, zumindest einen Teil seiner Rede zur Eröffnung der "Gigafactory" im Sommer kommenden Jahres auf Deutsch zu halten.
Auf eine entsprechende Bitte einer Userin twitterte Musk: "Natürlich." Dazu stellte er zwei Deutschland-Fähnchen. Ab nächstem Sommer will der US-Elektroautohersteller bis zu 500.000 Fahrzeuge jährlich in Grünheide (Oder-Spree) produzieren. Dafür sind etwa 12.000 Arbeitsplätze geplant. Wie es heißt, könne die Produktion später noch ausgeweitet werden auf bis zu 40.000 Beschäftigte.
Anfang des Jahres hieß es, in der Tesla-Gigafactory dürfte über Tarif bezahlen werden. In der Anfangszeit seien hauptsächlich voraussichtlich Kfz-Mechatroniker, Einkäufer, Konstrukteure und IT-Spezialisten gesucht. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (64, SPD) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass er erwarte, dass Tesla am Ende tariforientiert zahlen werde. Die Gewerkschaft IG Metall hat bereits harte Auseinandersetzungen vorhergesagt.
Vergangene Woche war Musk auf einer dreitägigen Deutschland-Tour. Er besuchte zunächst das Unternehmen Curevac in Tübingen, dann folgten Berlin und die Baustelle in Grünheide sowie ein Zwischenstopp bei VW-Chef Herbert Diess (61). Auf dem künftigen Fabrikgelände in Grünheide war Musk das erste Mal zu Besuch. Musk betonte das rasante Tempo des Baus auf dem Gelände nahe der Autobahn A 10. "Sie sehen, wie schnell der Fortschritt ist." Das sei möglich wegen des Einsatzes von Fertigbau in hoher Qualität. Er wolle dort "coole Autos" herstellen lassen. Die Fabrik werde, selbstverständlich, "die bedeutendste Autofabrik der Welt sein".
Derzeit sollen etwa 20 Prozent des Werks fertig seien, heißt es. Musk hatte erst im November vergangenen Jahres den Bau der ersten Tesla-Fabrik in Europa angekündigt. Tesla soll sich vorher mehr als 100 Standorte in Europa angesehen haben, bevor die Wahl auf Grünheide fiel. Seitdem geht es Schlag auf Schlag, Genehmigungen wurden im Eiltempo - wenn auch zum Teil nur vorläufig - erteilt, so steht beispielsweise die Genehmigung des Landesumweltamts für das Projekt als Ganzes noch aus.
In Berlin hatte Musk vor seinem Besuch in Grünheide unter anderen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) getroffen. Außerdem traf er Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und weitere Regierungsvertreter. Zuvor hatte er das Biotechunternehmen Curevac besucht, mit dem ein Tochterunternehmen von Tesla bei der Entwicklung einer vollautomatisierten Impfstoffproduktion zusammenarbeitet. Beim Besuch beim VW-Chef Diess ließ es sich Musk nicht nehmen, Volkswagens Elektrohoffnung ID.3 Probe zu fahren.
Tesla setzte im vergangenen Jahr 24,58 Milliarden US-Dollar um. Ende 2019 beschäftigte das Unternehmen rund 48.000 Mitarbeiter insgesamt.
Gestatten, Musk: Tesla-Gründer Elon Musk (49) in dunklem Tuch und mit Maske bei seiner Ankunft in Berlin. Bei seinem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und den Spitzen der CDU-Fraktion ging es schließlich auch darum, um weitere Fördermittel für Elektromobilität zu werben ...
... zuvor hatte Musk in Tübingen beim deutschen Impfstoffhersteller Curevac vorbeigeschaut - der von Tesla erworbene Anlagenbauer Grohmann beliefert schon seit vielen Jahren die deutsche Medizin-Hoffnung. Eine willkommene Gelegenheit, um sich auch beim Thema Corona-Impfstoff als Technologie-Vorreiter zu präsentieren. Curevac-Haupteigner und SAP-Mitgründer Dietmar Hopp (80) machte aber schnell klar: Eine Übernahme von Curevac durch Tesla werde es nicht geben.
Macht nix. Mit den CDU-Ministern Anja Karliczek (rechts) und Peter Altmaier (links) plauderte Musk beim Spitzentreffen in Berlin ganz entspannt - schließlich hat er in Deutschland mit seinem Auto- und Batteriewerk, der "Gigafactory" in Grünheide, noch viel vor.
Die Fabrik in Grünheide bei Brandenburg soll nicht nur die "bedeutendste Autofabrik der Welt", sondern auch die umweltfreundlichste sein, so Musk. Im Heimatland von Volkswagen, BMW und Daimler soll Teslas Fabrik ab 2021 Fahrzeuge produzieren - im Endausbau sollen 500.000 Fahrzeuge pro Jahr von den Bändern laufen.
Gerüchte, dass Musk nicht nur den Automarkt, sondern auch den deutschen Strommarkt mit eigenen Tesla-Stromtarifen aufrollen will, kommentierte Musk am Donnerstag nicht. Immerhin könnte die Gigafactory in Grünheide auch Windstrom aus Brandenburg speichern - und an Stromkunden weitergeben.
Fanboy: Student Elias Pfeffer hat zum Musk-Besuch ein medienwirksames Schild gebastelt. Nun soll es ein Praktikum für ihn geben - Multiunternehmer Musk hat mit Tesla, SpaceX und Neuralink ja den ein oder anderen zukunftsfähigen Arbeitsplatz zu bieten.
Zum Abschluss des Besuches ging es dann doch noch nach Grünheide, wo Musk-Fans bereits am Mittwoch zunächst vergeblich auf den Tech-Milliardär gewartet hatten. Die Fortschritte auf der Baustelle sagten Musk zu ...
... der Tesla-Chef gehört ja zur eher ungeduldigen Sorte und hat wenig Verständnis für Verspätungen.
Am Donnerstag ging es dann ohne Schlips und Maske auf dem Baugelände der Giga-Factory auch etwas legerer zu ...
ALEXANDER BECHER/EPA-EFE/Shutterstock
... man sei im Zeitplan, und der Chef freut sich bereits auf seine Rückkehr zum Eröffnungstermin.
Die Ankunft in Grünheide erfolgte natürlich standesgemäß in einem Tesla-SUV Model X.
Weit kam Musk aber nicht. Die Autogrammjäger warteten auf den analogen Schriftzug ihres Meisters....
... und die Chance auf ein Selfie, bevor Musk dann..
.. endlich seine Zufriedenheit über die Fortschritte beim Bau seiner Fabrik ("Wir bauen die bedeutendste Autofabrik der Welt") formulieren durfte.
Der Rückflug in die USA erfolgt im Privatjet vom Brandenburg Airport "Willy Brandt", besser bekannt als BER. Der soll im Oktober offiziell eröffnet werden - Privatflugzeuge dürfen dort aber wohl schon starten und landen.
HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS
Gestatten, Musk: Tesla-Gründer Elon Musk (49) in dunklem Tuch und mit Maske bei seiner Ankunft in Berlin. Bei seinem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und den Spitzen der CDU-Fraktion ging es schließlich auch darum, um weitere Fördermittel für Elektromobilität zu werben ...
Foto: Pool / Getty Images... zuvor hatte Musk in Tübingen beim deutschen Impfstoffhersteller Curevac vorbeigeschaut - der von Tesla erworbene Anlagenbauer Grohmann beliefert schon seit vielen Jahren die deutsche Medizin-Hoffnung. Eine willkommene Gelegenheit, um sich auch beim Thema Corona-Impfstoff als Technologie-Vorreiter zu präsentieren. Curevac-Haupteigner und SAP-Mitgründer Dietmar Hopp (80) machte aber schnell klar: Eine Übernahme von Curevac durch Tesla werde es nicht geben.
Foto: POOL / REUTERSMacht nix. Mit den CDU-Ministern Anja Karliczek (rechts) und Peter Altmaier (links) plauderte Musk beim Spitzentreffen in Berlin ganz entspannt - schließlich hat er in Deutschland mit seinem Auto- und Batteriewerk, der "Gigafactory" in Grünheide, noch viel vor.
Foto: Pool / Getty ImagesDie Fabrik in Grünheide bei Brandenburg soll nicht nur die "bedeutendste Autofabrik der Welt", sondern auch die umweltfreundlichste sein, so Musk. Im Heimatland von Volkswagen, BMW und Daimler soll Teslas Fabrik ab 2021 Fahrzeuge produzieren - im Endausbau sollen 500.000 Fahrzeuge pro Jahr von den Bändern laufen.
Foto: TOBIAS SCHWARZ / AFPGerüchte, dass Musk nicht nur den Automarkt, sondern auch den deutschen Strommarkt mit eigenen Tesla-Stromtarifen aufrollen will, kommentierte Musk am Donnerstag nicht. Immerhin könnte die Gigafactory in Grünheide auch Windstrom aus Brandenburg speichern - und an Stromkunden weitergeben.
Foto: Maja Hitij / Getty ImagesFanboy: Student Elias Pfeffer hat zum Musk-Besuch ein medienwirksames Schild gebastelt. Nun soll es ein Praktikum für ihn geben - Multiunternehmer Musk hat mit Tesla, SpaceX und Neuralink ja den ein oder anderen zukunftsfähigen Arbeitsplatz zu bieten.
Foto: Markus Ulmer / imago images/ULMER Pressebildagentur