Tesla-Mitarbeiter im Werk Fremont (Bild Archiv)
Foto: © Noah Berger / Reuters/ REUTERSBeim Thema Sicherheit versteht Elon Musk keinen Spaß. Auf Berichte, die die Sicherheit der in Tesla-Autos verbauten Batterien oder des "Autopiloten" anzweifeln, reagiert der Tesla-Chef schon mal gereizt. Das gilt erst recht beim Thema Arbeitssicherheit. Als "ideologisch motivierten Angriff einer extremistischen Organisation" kanzelte Musk unlängst einen investigativen Bericht zu den Arbeitsbedingungen in der Fabrik in Fremont ab. Die Autoren zeichneten auch auf Basis von Mitarbeiter-Interviews das Bild eines Ortes mit vielen Arbeitsunfällen, mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und womöglich frisierter Unfallstatistiken.
Nun könnte die Diskussion über die Arbeitsbedingungen in dem Montagewerk erneut aufflammen. Nach Zahlen, die Tesla der US-Bundesbehörde für Arbeitssicherheit OSHA (Occupational Safety and Health Administration) überlassen hat, fehlten 2018 Mitarbeiter wegen arbeitsbedingter Krankheiten und Arbeitsunfälle dreimal so lange wie im Jahr zuvor, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Absolut kletterte die Zahl der durch Krankheit bedingten Fehltage von 7619 auf 22.454. Unter Berücksichtigung des Personalzuwachses hatte sich die Zahl der Krankheitstage immer noch verdoppelt. Die Zahl der Arbeitsunfälle in Relation zu den geleisteten Arbeitsstunden sei 2018 dagegen kaum gewachsen.
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Die ehemalige OSHA-Stabschefin Deborah Berkowitz bezeichnete den Anstieg der durchschnittlichen Fehltage von 35 auf 66 als "alarmierend". Sie interpretiert dies als Beleg für die hohen Belastungen, denen die Fabrikarbeiter mit Anlauf der Massenproduktion des Model 3 ausgesetzt seien und als Indiz für die Schwere der Verletzungen, die sie bei Arbeitsunfällen erlitten hätten.
"Wichtigste Messgröße ist die der Todesfälle. Und unsere Zahl ist null."
Tesla bestreitet diese Schlussfolgerung. Die Anzahl der Fehltage und die Schwere von Verletzungen korrelierten nicht miteinander. Der Bericht dokumentiere vielmehr, dass Tesla die Produktion signifikant steigern konnte, ohne dass die Zahl der Verletzungen im Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden geklettert sei, betonte die zuständige Tesla-Managerin Laures Shelby.
Shelby hebt im Gespräch mit Bloomberg hervor, dass es in den beiden vergangenen Jahren nicht einen Todesfall in der Fabrik gegeben habe. "Die wichtigste Messgrößte ist die der Todesfälle. Und unsere Zahl ist null".
Sicherheit in der Produktion sei ein dominierendes Thema bei dem kalifornischen Autobauer. Jeder Produktionsschritt werde unter Sicherheitsaspekten geplant und ausgeführt. Auch gebe das Unternehmen den Mitarbeitern ausreichend Zeit sich zu erholen, selbst wenn dies Teslas OSHA-Statistiken verschlechtern sollte.
Tesla habe im vergangenen Jahr auch viel für die Unfallprävention getan. So habe der Autobauer 35 neue Mitarbeiter eingestellt, die sich um Gesundheit, Umwelt und Sicherheitsfragen kümmerten. Überdies habe Tesla seit Mitte 2017 4,3 Millionen Dollar lediglich für ergonomische Verbesserungen des Arbeitsprozesses in seiner Fabrik ausgegeben.
US-Arbeitssicherheitsexperte sieht "dramatischen Trend"
Kritiker zeigen sich gleichwohl wenig davon beeindruckt. Der Arbeitsschutzexperte Peter Dooley sieht in den jüngsten OSHA-Zahlen für Tesla einen "ziemlich dramatischen Trend". Sie seien ein Indikator für "ernsthafte Probleme", meinte Dooley, der auch die Autogewerkschaft UAW berät.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte Elon Musk das Ziel formuliert, die "sichersten Fabriken der Welt" zu besitzen, in die Mitarbeiter morgens mit Freude ihre Arbeit aufnähmen. Offensichtlich ist Musk von diesem Ziel noch weiter entfernt als gedacht.
Mit seinem Model 3 führt Tesla erstmals das globale Verkaufsranking für Elektroautos an, wie die Absatzstatistik des Autodaten-Spezialisten Jato Dynamics zeigt. Im vergangenen Jahr verkaufte Tesla 138.000 Model 3. Es war das erste volle Produktionsjahr für den Mittelklasse-Stromer, der im vergangenen Jahr ausschließlich in Nordamerika ausgeliefert wurde. Dabei verkaufte Tesla von dem Wagen gut 50 Prozent mehr als das weltweit zweitbeliebteste Elektroauto-Modell ...
... Der chinesische Hersteller BAIC kam 2018 auf 92.000 verkaufte Stück seiner EC-Serie, die nur in China erhältlich ist. Für seine Erhebung analysierte Jato die Zulassungszahlen aus 54 Ländern. An dritter Stelle in der Elektroauto-Verkaufsstatistik lag ein japanisches Fahrzeug.
Der langjährige Elektro-Bestseller Nissan Leaf, nunmehr in zweiter Generation erhältlich, kam 2018 auf 85.000 verkaufte Stück weltweit. Laut Jato wurden im vergangenen Jahr weltweit 1,26 Millionen Elektroautos mit reinem Batterieantrieb verkauft, 74 Prozent mehr als im Vorjahr. Das waren jedoch nur knapp 1,5 Prozent der insgesamt 86 Millionen Autos, die laut Jato weltweit verkauft wurden. Bei Autos mit Verbrennungsmotoren an Bord liegen die globalen Absatzzahlen um einige Dimensionen höher, wie die Jato-Verkaufsstatistik zeigt ...
Platz 10: Honda HR-V
Der in Japan entwickelte Pseudo-Geländegänger spielt mit 4,3 Metern Länge eher in der Kleinwagen-Klasse mit. Bei den Verkaufszahlen ist er aber global eine große Nummer für Honda. Weltweit kam er laut Jato im Jahr 2018 auf 646.144 Verkäufe - 6 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.
Platz 9: Chevrolet Silverado
Der je nach Ausführung bis zu 6 Meter lange Pritschenwagen verkauft sich in in Nord- und Südamerika gut, in Mexiko ist er als Chevrolet Cheyenne erhältlich. Im Jahr 2018 verkaufte General Motors insgesamt 650.654 Chevrolet Silverado-Fahrzeuge aus - einen Hauch weniger als noch 2017. Seit Sommer 2018 steht die vierte Generation des Pick-ups bei den Händlern.
Platz 8: VW Passat
In Deutschland ist der Passat der meistzugelassene Dienstwagen, Chinesen kennen das Auto auch als VW Magotan. Weltweit haben die Wolfsburger im Jahr 2018 660.453 Stück ihres Mittelklasse-Wagens abgesetzt. Im Jahr davor waren es noch 2 Prozent mehr.
Platz 7: VW Golf
Er läuft und läuft und läuft vom Band - und das nicht nur in Deutschland: Der Golf ist ewiger Anführer des Absatzrankings auf dem Heimatmarkt und verkauft sich auch außerhalb Europas gut, etwa als Limousine mit dem Markennamen Jetta oder Vento. Allerdings schrumpften die weltweiten Golf-Zulassungszahlen 2018 um 11 Prozent auf 731.561 Stück.
Platz 6: Honda CR-V
Der Kompakt-SUV aus Japan wird bereits seit 1996 gebaut, mittlerweile in vierter Modellgeneration. Im Gesamtjahr 2018 verkaufte Honda weltweit 736.471 CR-V-Neuwagen, 2 Prozent weniger als noch im Jahr davor.
Platz 5: Nissan X-Trail
Dieser Kompakt-SUV ist der globale Bestseller des Renault-Partners Nissan: Der auch als Nissan Rogue verkaufte Wagen kam im Jahr 2018 in den 54 von Jato untersuchten Märkten auf 771.145 verkaufte Stück, um 6 Prozent weniger als noch 2017.
Platz 4: Toyota RAV4
Der Urahn aller Crossover-Fahrzeuge, die Vorteile von Pkw und Geländewagen vereinen sollen, war bei seiner Premiere 1994 3,7 Meter lang. Die aktuelle fünfte Generation (seit 2018) ist auf 4,6 Meter Länge gewachsen, im Gesamtjahr 2018 kam der RAV4 auf 807.116 verkaufte Neuwagen (plus 4 Prozent gegenüber 2017).
Platz 3: Honda Civic
Der japanische Kompaktwagen wird mittlerweile in zehnter Modellgeneration gebaut - und die erfreut sich weltweit steigender Beliebtheit. Im Jahr 2018 entschieden sich 812.767 Neuwagenkäufer in den 54 weltgrößten Automärkten für einen Civic - 2 Prozent mehr als noch im Jahr davor.
Platz 2: Toyota Corolla
Seinen Kompaktwagen baut Toyota seit 1966, das in Europa lange als "Auris" erhältliche Modell ist mittlerweile in der 11. Modellgeneration angekommen. 2018 verkaufte Toyota laut Jato weltweit 934.348 Corolla-Neuwagen (plus 1 Prozent gegenüber 2017). Die Bezeichnung Corolla ist übrigens die lateinische Übersetzung für "kleine Krone". Geschlagen wird der Corolla nur von einem uramerikanischen Modell ...
Platz 1: Ford F-Serie
Der mächtige Pickup ist seit Jahrzehnten das meistverkaufte Fahrzeug in den USA - und mittlerweile in der 13. Modellgeneration angekommen. Im vergangenen Jahr kam er weltweit auf 1.076.153 verkaufte Stück in den von Jato untersuchten 54 Märkten. Satte 84 Prozent des Welt-Absatzes entfallen auf die USA, wo der F150 enorm populär ist.
Mit seinem Model 3 führt Tesla erstmals das globale Verkaufsranking für Elektroautos an, wie die Absatzstatistik des Autodaten-Spezialisten Jato Dynamics zeigt. Im vergangenen Jahr verkaufte Tesla 138.000 Model 3. Es war das erste volle Produktionsjahr für den Mittelklasse-Stromer, der im vergangenen Jahr ausschließlich in Nordamerika ausgeliefert wurde. Dabei verkaufte Tesla von dem Wagen gut 50 Prozent mehr als das weltweit zweitbeliebteste Elektroauto-Modell ...
Foto: CHRIS HELGREN/ REUTERS