Begehrt auch im Reich der Mitte: Die Nachfrage nach Elektroautomodellen von Tesla in China steigt und zugleich auch die Tesla-Produktion im Werk von Shanghai
Foto: SUN YILEI / REUTERSAktien von Tesla haben am Ostermontag an der New Yorker Börse in der Spitze um mehr als 7 Prozent zugelegt und die Marke von 700 Dollar übersprungen. Der Elektroautobauer hatte am Karfreitag von 184.800 ausgelieferten Elektroautos im ersten Quartal dieses Jahres berichtet. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Plus von 2 Prozent und damit ein neuer Auslieferungsrekord. Analysten hatten laut Bloomberg im Schnitt lediglich rund 170.000 ausgelieferte Fahrzeuge erwartet.
Mit 182.780 Model 3 und Model Y stellten die etwas günstigeren Modelle den Löwenanteil der Auslieferungen, den Rest bildeten bereits im vergangenen Jahr produzierte Model S und Model X. Die Produktion stieg laut Tesla im ersten Quartal trotz des von vielen Wettbewerbern beklagten Chip-Mangels auf 180.338 Model 3 und Model Y. Auch Tesla hatte in seinem Werk in Fremont (Kalifornien) für zwei Wochen die Produktion aussetzen müssen. Mit anderen Worten: Tesla produzierte im ersten Quartal keines der kostspieligeren Modelle S und X, wie CNBC berichtet. Zahlen zu Umsatz und Gewinn will Tesla später mit der kompletten Bilanz zum ersten Quartal nennen.
In einem Statement erklärte Tesla, dass der Autobauer von der starken Aufnahme des Model Y in China ermutigt sei. Das Unternehmen hatte vor einem Jahr mit der Produktion des kompakten SUV begonnen. Nach Einschätzung des Analysten Dan Ives von Wedbush deuteten die jüngsten Zahlen auf eine weltweit aufgestaute Nachfrage zugunsten der günstigeren Tesla-Modelle hin, die die nächste Wachstumsphase einläuten werde. Der Experte traut Tesla im laufenden Jahr laut Bloomberg bis zu 850.000 Auslieferungen zu. Im Vorjahr hatte Tesla 500.000 Elektroautos an den Mann und die Frau übergeben gebracht.
Analysten erwarten, dass der angekündigte 2,3 Billionen Dollar schwere Infrastrukturplan von US-Präsident Joe Biden (78) auch Tesla durch weitere, erhöhte Steuervergünstigungen für Käufer von Elektroautos zugutekommen dürfte.
Tesla fertigt aktuell nur das Model S und X in seiner Fabrik im kalifornischen Fremont und das kleinere Model 3 und Y sowohl dort als auch in seinem Werk in Shanghai. Elon Musk will in diesem Jahr zwei weitere Fabriken hochziehen, eine in Texas und eine in Grünheide bei Berlin. Tesla schlüsselt die Verkäufe nicht geografisch auf, doch gelten die USA und China als die größten Märkte des Autobauers.
Tesla ist weiterhin das Maß der Dinge in der Welt der Elektroautos - noch jedenfalls, denn Volkswagen holt rasant auf. Allein das Tesla Model 3 verkaufte sich 2020 laut dem Blog "EV Sales" weltweit 365.240-mal. Zum dritten Mal in Folge war es das meistverkaufte Elektroauto der Welt, nach dem Start der Fabrik in Shanghai erstmals auch die Nummer eins in China.
Die chinesischen Hersteller müssen sich seit dem drastischen Kürzen der Subventionen Mitte 2019 neu sortieren. Was auf dem nach wie vor größten Elektroautomarkt wieder geht: sehr kleine, sehr billige Mobile. Der im Juli gestartete Dreitürer Wuling Hongguang Mini mit einem Verkaufspreis unter 4000 Euro brachte es bis zum Jahresende auf 119.255 Exemplare, Platz 2 global. Zu Jahresbeginn 2021 legte das Auto aus dem Joint-Venture von SAIC, General Motors und Wuling sogar noch an Verkaufstempo zu.
Am schnellsten gewachsen ist der Elektroautomarkt in Europa, angeführt von Deutschland, wo der Renault Zoe ebenso wie in Frankreich vorn liegt. Insgesamt schaffte das Modell als globale Nummer 3 eine sechsstellige Verkaufszahl: 100.431 - Grundlage für die "Renaulution" des neuen Konzernchefs Luca de Meo, auch wenn die Zoe-Fabrik bei Paris in ein Recyclingzentrum umgewandelt werden soll.
Dem Rekordhalter Tesla Model 3 gefährlich werden könnte in diesem Jahr die hausinterne Konkurrenz: Tesla Model Y, im März 2020 auf dem US-Markt gestartet, kam bis Dezember bereits auf 79.734 Verkäufe. Im Juli will Tesla die Produktion des Model Y für Europa in der neuen Brandenburger Fabrik beginnen.
Relativ konventionell ist der Hyundai Kona, der auch mit Verbrennungsmotor im Handel ist. Die Batterievariante kam 2020 auf einen Absatz von 65.075 Stück. Der fünfte Rang dürfte nicht von Dauer sein: Im selben Segment produzieren die Koreaner bereits den futuristischen Ioniq 5 ihrer neuen rein elektrischen Marke.
Der erst im September gestartete VW ID.3 steht für den Elektroaufbruch des größten deutschen Konzerns. Zum Jahresschluss kam das Auto aus Zwickau auf 56.937 Verkäufe, Platz 6 weltweit. Die Wachstumspläne der Wolfsburger stellen Teslas Führung infrage. Modellübergreifend ist der Konzern bereits die Nummer zwei des globalen Elektroautomarkts, knapp hinter Tesla.
Weniger dynamisch wächst der langjährige Marktführer Nissan Leaf. Noch vor einem Jahr galt die 2011 gestartete Modellreihe als seit Bestehen meistverkauftes Elektroauto. 2020 kamen jedoch nur 55.724 neue Leafs hinzu, was für Rang 7 weltweit reichte - nach Rang 3 im Vorjahr.
Der Audi E-Tron ist der zweite Elektrobestseller aus dem Volkswagen-Konzern - und der schwerste und teuerste Vertreter in den Top Ten mit 47.928 Exemplaren. In Norwegen, dem einzigen Land mit Mehrheit elektrischer Antriebe an allen Autoneuzulassungen, schob sich der dicke Audi sogar an Tesla vorbei an die Spitze.
Auf Platz 9 stand wieder ein Mikroauto aus China: die Baojun E-Serie, die wie der Wuling Hongguang Mini aus den Gemeinschaftswerken von SAIC, General Motors und Wuling stammt. 47.704 davon wurden 2020 verkauft.
Platz 10 markiert der chinesische Hersteller Great Wall Motors mit seiner neuen Elektromarke Ora. Der Ora R1, auch unter dem Namen Schwarze Katze vermarktet, fand 46.796 Käufer. Bevor der Wuling Hongguang Mini kam, wurde der Ora R1 auch als billigstes Elektroauto der Welt präsentiert.
Quelle: EV Sales
Tesla ist weiterhin das Maß der Dinge in der Welt der Elektroautos - noch jedenfalls, denn Volkswagen holt rasant auf. Allein das Tesla Model 3 verkaufte sich 2020 laut dem Blog "EV Sales" weltweit 365.240-mal. Zum dritten Mal in Folge war es das meistverkaufte Elektroauto der Welt, nach dem Start der Fabrik in Shanghai erstmals auch die Nummer eins in China.
Foto: Ding Ting / imago images/XinhuaDie chinesischen Hersteller müssen sich seit dem drastischen Kürzen der Subventionen Mitte 2019 neu sortieren. Was auf dem nach wie vor größten Elektroautomarkt wieder geht: sehr kleine, sehr billige Mobile. Der im Juli gestartete Dreitürer Wuling Hongguang Mini mit einem Verkaufspreis unter 4000 Euro brachte es bis zum Jahresende auf 119.255 Exemplare, Platz 2 global. Zu Jahresbeginn 2021 legte das Auto aus dem Joint-Venture von SAIC, General Motors und Wuling sogar noch an Verkaufstempo zu.
Dem Rekordhalter Tesla Model 3 gefährlich werden könnte in diesem Jahr die hausinterne Konkurrenz: Tesla Model Y, im März 2020 auf dem US-Markt gestartet, kam bis Dezember bereits auf 79.734 Verkäufe. Im Juli will Tesla die Produktion des Model Y für Europa in der neuen Brandenburger Fabrik beginnen.
Foto: TeslaRelativ konventionell ist der Hyundai Kona, der auch mit Verbrennungsmotor im Handel ist. Die Batterievariante kam 2020 auf einen Absatz von 65.075 Stück. Der fünfte Rang dürfte nicht von Dauer sein: Im selben Segment produzieren die Koreaner bereits den futuristischen Ioniq 5 ihrer neuen rein elektrischen Marke.
Foto: JORGE SILVA / REUTERSDer erst im September gestartete VW ID.3 steht für den Elektroaufbruch des größten deutschen Konzerns. Zum Jahresschluss kam das Auto aus Zwickau auf 56.937 Verkäufe, Platz 6 weltweit. Die Wachstumspläne der Wolfsburger stellen Teslas Führung infrage. Modellübergreifend ist der Konzern bereits die Nummer zwei des globalen Elektroautomarkts, knapp hinter Tesla.
Foto: via www.imago-images.de / imago images/Kyodo NewsDer Audi E-Tron ist der zweite Elektrobestseller aus dem Volkswagen-Konzern - und der schwerste und teuerste Vertreter in den Top Ten mit 47.928 Exemplaren. In Norwegen, dem einzigen Land mit Mehrheit elektrischer Antriebe an allen Autoneuzulassungen, schob sich der dicke Audi sogar an Tesla vorbei an die Spitze.
Platz 10 markiert der chinesische Hersteller Great Wall Motors mit seiner neuen Elektromarke Ora. Der Ora R1, auch unter dem Namen Schwarze Katze vermarktet, fand 46.796 Käufer. Bevor der Wuling Hongguang Mini kam, wurde der Ora R1 auch als billigstes Elektroauto der Welt präsentiert.
Quelle: EV Sales
Foto: GWM