Acht Milliarden Euro
Renault verbucht historischen Verlust
So viel Geld hat Renault noch nie in einem Jahr verloren. Die Corona-Krise schlägt mit einem Minus von acht Milliarden Euro härter zu als erwartet. Die Aktie sackt ab, der Konzern betont aber eine absehbare Trendwende.
Hoffen auf Trendwende: Präsentation des neuen Kompakt-SUV-Modells für Indien Renault Kiger in Mumbai am 15. Februar
Foto: INDRANIL MUKHERJEE / AFP
Der französische Autokonzern Renault sieht nach einem Milliardenverlust im Corona-Jahr 2020 Anzeichen für eine Trendwende. In der zweiten Jahreshälfte hätten sich die Verkäufe etwas gefangen, die Gewinnmarge habe sich verbessert, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch dank Preiserhöhungen bei einigen Modellen verdiente der Konzern im dritten und vierten Quartal wieder Geld. Der Umsatz sei zwar weiter zurückgegangen, aber nicht mehr so stark wie zuvor.
De Meo will den Autohersteller mit einem schärferen Sparkurs und dem Umbau zu einem softwaregetriebenen Technologiekonzern in die Erfolgsspur zurückbringen. Beim Vorhaben, die Fixkosten um zwei Milliarden Euro zu reduzieren, komme Renault besser voran als angenommen, sagte er. Das Ziel könnte schon zum Jahresende erreicht sein.
Zugleich stimmte de Meo darauf ein, dass 2021 ein weiteres schwieriges Jahr werden dürfte, nicht zuletzt wegen des Chipmangels, der der Autobranche weltweit derzeit schwer zusetzt. Der Höhepunkt der Chipkrise könnte im zweiten Quartal erreicht werden und die Produktion von 100.000 Autos beeinträchtigen.
2020 litt Renault wie der Rest der Branche unter den Corona-Maßnahmen. Unter dem Strich fiel ein Rekordverlust von acht Milliarden Euro an. Das Minus ist damit größer als von Analysten erwartet. Die Renault-Aktie sackte zum Handelsstart in Paris um 8,5 Prozent ab und pendelte sich am Vormittag bei minus 5 Prozent ein. Der Umsatz sank um gut ein Fünftel auf 43,5 Milliarden Euro.