Hauptversammlung von PSA Peugeot-Aktionäre stimmen für Fusion mit Fiat Chrysler

Grünes Licht für die Bildung eines neuen globalen Autoriesen: Mit den Stimmen der Gründerfamilie Peugeot und des chinesischen Partners Dongfeng geht die PSA-Gruppe in die Megafusion mit Fiat Chrysler.
Aus zwei mach eins: Logos von Fiat und Peugeot vor einem Autohaus in Saint-Nazaire

Aus zwei mach eins: Logos von Fiat und Peugeot vor einem Autohaus in Saint-Nazaire

Foto: STEPHANE MAHE / REUTERS

Die Hauptaktionäre der Peugeot-Holding PSA haben am Montag grünes Licht für die geplante Fusion mit Fiat Chrysler Automobiles (FCA) gegeben. Dies ist einer der letzten Schritte zur Schaffung des viertgrößten Autokonzerns der Welt.

Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung erhielt der Deal zur Bildung des neuen Unternehmens namens Stellantis mehr als 99 Prozent Ja-Stimmen von den Aktionären mit doppeltem Stimmrecht. Dazu zählen die Gründerfamilie Peugeot und der chinesische Partner Dongfeng und der französische Staat, die 2014 als gleichberechtigte Großaktionäre eingestiegen waren. Zugleich lief eine separate virtuelle Hauptversammlung für die Kleinaktionäre, für den Nachmittag war eine Hauptversammlung der FCA-Aktionäre angesetzt. Wegen der Corona-Beschränkungen in Frankreich gab es für die Anteilseigner keine Präsenzveranstaltung.

"Wir sind bereit für diese Fusion", sagte PSA-Konzernchef Carlos Tavares (62), der auch den neuen Verbund mit dem Namen Stellantis führen soll. Der Termin für den Zusammenschluss solle bald mitgeteilt werden. Der aus Portugal stammende Topmanager sagte, dass sich zwei gesunde Unternehmen zusammenschließen. "Das ist ein historischer Augenblick."

Den Aufsichtsrat von Stellantis soll John Elkann (44) führen, der aus der Fiat-Großaktionärsdynastie Agnelli stammt. FCA-Chef Mike Manley (56) ist als Leiter des Amerikageschäfts vorgesehen. Die Agnellis und Peugeots sind auf eine gleiche Beteiligung beider Seiten bedacht, während Dongfeng seinen Anteil schon vor der Fusion reduzierte.

14 Marken unter einem Dach

Die EU-Wettbewerbshüter hatten der Fusion im Dezember mit Auflagen zugestimmt. Mit dem Zusammenschluss soll der viertgrößte Autokonzern der Welt entstehen. Der neue Verbund mit großen Standbeinen in Europa und in Nordamerika wird 14 Marken führen, darunter sind Opel, Peugeot, Citroën, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo, Lancia, Abarth und Dodge.

Fotostrecke

Fusion PSA und Fiat Chrysler: Die 14 Marken des neuen Autoriesen Stellantis

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Fiat Chrysler und PSA setzten vor der Corona-Krise zusammen rund 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ab und hatten einen Umsatz von 170 Milliarden Euro. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Verbund aus Renault, Nissan und Mitsubishi waren 2019 größer. Das letztere Bündnis hat nach dem Abgang des langjährigen Chefs Carlos Ghosn einer festen Fusion jedoch eine Absage erteilt und betont die Eigenständigkeit der Partner innerhalb einer losen Allianz.

ak/Reuters, DPA
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren