Elektroauto-Projekt Titan Apple holt ehemaligen BMW-Topmanager Ulrich Kranz

Ulrich Kranz kann in Sachen Elektroauto niemand etwas vormachen. Er entwickelte den i3 und i8 mit, machte Zwischenstation beim E-Auto-Start-up Faraday Future, gründete eine eigene E-Auto-Firma - nun soll er Apples Autopläne mit umsetzen.
Ulrich Kranz: Mehr Elektroauto-Expertise geht kaum - jetzt heuert der ehemalige BMW-Manager bei Apple an

Ulrich Kranz: Mehr Elektroauto-Expertise geht kaum - jetzt heuert der ehemalige BMW-Manager bei Apple an

Foto: Canoo

Apple untermauert seine Ambitionen im Autobereich mit der Verpflichtung eines ehemaligen BMW-Managers, der zuletzt ein Elektrofahrzeug-Start-up führte. Ulrich Kranz (62) arbeite jetzt für Apple, bestätigte der iPhone-Konzern in der Nacht zum Freitag den Tech-Blogs "The Verge" und "TechCrunch", ohne weitere Details zu nennen. Kranz soll nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg  an Doug Field berichten.

Field leitet bei Apple das Elektroauto-Projekt Titan. Der Apple-Veteran war im August 2018 von Tesla zurückgekehrt. Dort hatte er die Entwicklung des Model 3 geleitet. Apples Auto-Entwicklung wird von Ex-Tesla-Topmanagern angeführt. Aus dem innersten Führungskreis um Elon Musk waren in den vergangenen Jahren auch der deutsche Ingenieur Michael Schwekutsch und der Brite Steve MacManus zu Field gestoßen. Kranz soll nun offenbar dieses Tesla-Trio bei der Entwicklung unterstützen.

Kranz gehörte bei BMW zu den Entwicklern des Elektromobils i3 und des Sportwagens i8. Danach war er zunächst beim Elektroauto-Start-up Faraday Future und gründete dann mit Stefan Krause das Elektroauto-Start-up Canoo, das eigentlich ein Elektro-Minibus per Abo-Modell vertreiben wollte. Kranz hatte Canoo im vergangenen Dezember per SPAC-Deal an die Börse gebracht. Doch Anfang des Jahres war er aus dem Unternehmen gedrängt worden, als Aufsichtsratschef Tony Aquila dort die Macht übernahm. Canoo will nun einen Elektro-Pick-up entwickeln will.

Apple entwickelt bereits seit Jahren Technologie für das autonome Fahren und testet zu Roboterautos umgebaute SUV der Toyota -Luxusmarke Lexus auf öffentlichen Straßen. Am Anfang des bereits seit mehr als fünf Jahren laufenden Autoprojekts zeigte Apple auch schon Prototypen an Zulieferer, danach wurde es jedoch vor allem auf Software ausgerichtet.

Im vergangenen Jahr hatte Apple seine Anstrengungen bei der Entwicklung des Elektroautos wieder deutlich hochgefahren und hatte nach weiterem Personal für sein Entwicklungsteam gesucht. Apples Elektroauto soll Insider-Berichten zufolge mit Fahrassistenzsystemen vollgestopft sein, die ein stark automatisiertes Fahren ermöglichen sollen. Dass das Apple Car – wie ursprünglich angedacht – komplett autonom fahren kann, gilt aber Insidern zufolge als eher unwahrscheinlich.

rs, rei/DPA
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