Razzia bei Porsche am 18.04.2018
Foto: DPAPorsche wehrt sich gegen die Folgen der Diesel-Razzia in der vergangenen Woche. Der Autobauer will verhindern, dass Ermittler die sichergestellten Unterlagen sichten. Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet.
Porsche (Kurswerte anzeigen) habe gegen die vorläufige Sicherstellung zur Sichtung vollumfänglich Widerspruch eingelegt, sagte der Sprecher der Anklagebehörde. Demnach muss in einem nächsten Schritt das Amtsgericht entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft die Unterlagen auf belastendes Material hin durchsuchen darf oder nicht.
Sollte das Amtsgericht zu Ungunsten von Porsche entscheiden, könnte der Autobauer dem Sprecher zufolge dagegen noch beim Landgericht Beschwerde einlegen. Womit Porsche den Widerspruch begründete, teilte die Anklagebehörde nicht mit. Das Unternehmen habe aber angekündigt, zu prüfen, ob es den Widerspruch tatsächlich in vollem Umfang aufrechterhalte.
Im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre hatten Einsatzkräfte vor gut einer Woche mehrere Porsche-Standorte durchsucht, darunter die Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen und das Entwicklungszentrum in Weissach. Hintergrund sind mögliche Manipulationen bei der Abgasreinigung von Dieselautos. Porsche weist die Vorwürfe zurück.
Die sichergestellten Unterlagen gehen dem Sprecher zufolge vorerst nicht an Porsche zurück. "Die bleiben erstmal, wo sie sind. Aber man sichtet sie noch nicht."
Nach der Diesel-Razzia sitzt auch ein hochrangiger Manager des Autobauers in Untersuchungshaft. Der Mann wurde wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Neben dem verhafteten Manager werden auch ein aktuelles, namentlich nicht genanntes Vorstandsmitglied und ein früherer Mitarbeiter beschuldigt.
Porsche-Chef Oliver Blume hatte die Mitarbeiter am vergangenen Freitag in einem Schreiben über den Stand der Ermittlungen informiert, die schon seit dem vergangenen Sommer laufen.
Die VW -Tochter Porsche entwickelt und produziert gar keine Diesel-Antriebe und laut Blumes Schreiben auch nicht die dafür benötigte Steuerungssoftware. In den großen Geländewagen stecken Audi -Motoren - daher waren die Ermittler auch an zwei Standorten der Konzernschwester. Bereits seit September 2017 sitzt ein ehemaliger Porsche-Vorstand in Untersuchungshaft, der früh für Audi als Motorenentwickler tätig war.
Autokäufer lassen Diesel-Fahrzeuge immer öfter links liegen - zu groß scheint vielen angesichts des Abgasskandals die Gefahr von Fahrverboten in großen Städten. Dabei schickt sich eine neue Generation von Selbstzündern an, Stickoxide endlich effektiv aus den Abgasen herauszufiltern. Wir zeigen die ersten Autos mit dieser Norm Euro 6d-temp, die im realen Straßenverkehr nun noch 168 Milligramm NOX pro Kilometer ausstoßen dürfen.
A7 Sportback 50 TDI
Markteinführung: Februar 2018
Der A7 ist der erste 6d-Diesel aus dem Konzern, der in den USA 2015 den Skandal auslöste.
Quelle: ADAC
BMW 216d/218d/220d Active Tourer
Markteinführung: März 2018
Auch BMW hatte Probleme mit dem Stickoxid-Ausstoß unter realen Fahrbedingungen.
BMW X1 sDrive18d/xDrive18d/xDrive20d
Markteinführung: März 2018
Eine doppelte Abgasreinigung aus Speicherkatalysator und SCR-Katalysator mit AdBlue soll die Probleme gelöst haben.
BMW X2 sDrive18d/X2 xDrive18d/X2 xDrive20d
Markteinführung: März 2018
Lange galt BMW als sauber, doch das Bild bekam zuletzt mehr Risse - auch wegen einer Razzia bei dem Autobauer.
DS 7 Crossback BlueHDi 130/180
Markteinführung: Februar 2018
Der Luxuswagen stammt aus dem PSA-Konzern. Dieser ließ sich von Umweltschützern den geringen Schadstoffausstoß mehrerer Modell bestätigen.
Ford Ka+ 1.5 TDCi/Ka+ Active 1.5 TDCi
Markteinführung: März 2018
Auch Ford will mit einem neuen Diesel zeigen, dass nun doch geht, was lange angeblich unmöglich war: Eine ordentliche Abgasreinigung.
Civic 1.6 i-DTECl
Markteinführung: März 2018
Praktisch alle Hersteller - egal ob aus Asien, Europa oder den USA - mussten ihre Fahrzeuge um Abgasreinigungs-Technik ergänzen.
Mini Clubman One D/Cooper D/Cooper SD
Markteinführung: März 2018
Mini reagierte ebenfalls auf den Umstand, dass auch normale Euro-6-Diesel in der Realität meist viel mehr Stickoxide ausstießen als auf dem Prüfstand erlaubt.
Countryman One D/Cooper D/Cooper SD
Markteinführung: März 2018
Laut Umweltbundesamt kamen sie auf der Straße im Schnitt auf 507 Milligramm NOX pro Kilometer. Neue Euro6d-temp-Diesel kommen nur noch auf ein Bruchteil.
Mercedes A 180 d
Markteinführung: Mai 2018
Mercedes hat besonders früh reagiert - und sich sogar ein Lob vom Erzfeind, der Deutschen Umwelthilfe, eingeholt.
Mercedes E 300 d/T-Modell
Markteinführung: Februar 2018
Manche Umweltschützer fragen aber, warum nun möglich ist, was lange als unmöglich gilt.
Mercedes CLS 350 d Coupé/400 d Coupé
Markteinführung: Mai 2018
Erst der Druck aus der Öffentlichkeit habe die Autobauer und Zulieferer sensibilisiert.
Opel Mokka X 1.6 Diesel
Markteinführung: März 2018
Sogar in etwas kleineren Modellen findet sich plötzlich Platz für bessere Katalysatoren.
Opel Grandland X 2.0 Diesel StartStop
Markteinführung: November 2017
Die Frage ist, ob die Kunden wieder Vertrauen zum Diesel fassen.
Peugeot 308 1.5 BlueHDi 100/130/2.0 BlueHDi 180/SW
Markteinführung: Oktober 2017/März 2018
"Die Messungen zeigen exzellente Resultate bei Stickoxiden und Zahl der Feinstaubpartikel", urteilte die Umwelt-Lobbygruppe Transport and Environment über Peugeot-Modelle.
Peugeot 508 BlueHDi 180
Markteinführung: Oktober 2018
Peugeot hatte zuvor bereits mit Umweltorganisationen den realistischen Verbrauch seiner Autos gemessen und kommuniziert.
Peugeot 5008 1.5 BlueHDi 130/180
Markteinführung: November 2017
Mit der Kommunikation der Abgaswerte hatte sich PSA aber Zeit gelassen - offenbar mussten die Motoren für die Messung unter realistischen Bedingungen noch optimiert werden.
Volvo V40 D2/D3/Cross Country D2/D3
Markteinführung: März 2018
Die Schweden haben mutig verkündet, sich bald ganz vom Verbrennungsmotor zu verabschieden.
Volvo V60 D3/D4
Markteinführung: Juli 2018
Zunächst bringen sie aber noch verbesserte Diesel auf den Markt, die weniger Abgase ausstoßen.
Volvo XC40 D3/D4
Markteinführung: Februar 2018
Mittelfristig dürften herkömmliche Diesel-Autos aber Probleme mit den CO2-Grenzwerten bekommen.
Volvo XC 60 D3/D4/D5
Markteinführung: November 2017/Februar 2018
Diese gelten aber nicht für einzelne Autos, sondern gesamte Flotten.
Volvo S90 D3/D4/D5
Markteinführung: März 2017
Deshalb sind Fahrverbote aufgrund eines hohen CO2-Ausstoßes unrealistisch - zumal das Treibhausgas nicht unmittelbar gesundheitsschädlich ist.
Volvo XC90 D5
Markteinführung: November 2017
Hybride und Elektroautos werden daher weiterhin eine wachsende Rolle spielen -auch wenn die Hersteller die Lebenszeit des Diesel mit der neuen Abgasnorm womöglich verlängert haben.
Laut Fachleuten sind Fahrer von Autos mit der neuen Abgasnorm Euro 6d-temp bis auf Weiteres sicher vor Fahrverboten. In ersten Tests haben manche Modelle sogar extrem viel besser abgeschnitten als es die Grenzwerte zulassen. Umfangreiche Ergebnisse werden aber erst in den kommenden Wochen erwartet.
Laut Fachleuten sind Fahrer von Autos mit der neuen Abgasnorm Euro 6d-temp bis auf Weiteres sicher vor Fahrverboten. In ersten Tests haben manche Modelle sogar extrem viel besser abgeschnitten als es die Grenzwerte zulassen. Umfangreiche Ergebnisse werden aber erst in den kommenden Wochen erwartet.
Foto: Daniel Naupold/DPAPlatz 10: Hyundai Tucson 2.0 CRDi Premium Allrad
Der fesche SUV aus Korea sammelt seine (wenigen) Punkte durch einen noch halbwegs passablen Spritverbrauch von um sechs bis sieben Liter. In Sachen Schadstoffe versagt der Wagen völlig, besonders der Stickoxid-Ausstoß ist hoch.
ADAC-Umweltpunkte: 16 (von maximal 110)
Quelle: ADAC 2018
Platz 9: BMW X3 xDrive20d Steptronic
Der BMW hat ein Stickoxid-Problem. Doch auch der ermittelte CO2-Ausstoß von 214 Gramm CO2 pro Kilometer ist im Jahr 2018 unterirdisch schlecht.
ADAC-Umweltpunkte: 16 (von maximal 110)
Platz 8: Ford Galaxy 2.0 TDCi Start/Stopp Titanium
Der freundliche Familienvan ist in Wirklichkeit ein Abgas-Monster: Satte 578 Milligramm Stickoxid entwichen pro Kilometer aus dem Auspuff - ein Vielfaches vom Grenzwert. Der Wagen zeigt - auch Euro6-Diesel sind meist wahre Dreckschleudern.
ADAC-Umweltpunkte: 14 (von maximal 110)
Platz 7: Citroen Spacetourer M BlueHDi 150 Start & Stop Shine
Dem Großvan ist angesichts mieser Schadstoff-Werte immerhin zu Gute zu halten, dass er bis zu 8 Personen transportieren kann. Pro beförderte Person gerechnet, relativiert sich das schlechte Abschneiden dann etwas.
ADAC-Umweltpunkte: 11 (von maximal 110)
Platz 6: Ford Edge 2.0 TDCi Bi-Turbo Start/Stopp Titanium 4x4 Powershift
Schnittig und dreckig - hier kommt der Midsize-SUV von Ford. Am Motor haben die Kölner offenbar gespart. Vor allem die Kohlenmonoxid-Werte sind hoch.
ADAC-Umweltpunkte: 9 (von maximal 110)
Platz 5: Subaru Forester 2.0D Sport Lineartronic
Der Geländewagen ist ein wahres Stickoxid-Ungeheuer auf Rädern - obwohl er (angeblich) die Abgasnorm Euro6b erfüllt. Aus dem Auspuff kommen 2022 Milligramm NOx pro Kilometer. Erlaubt sind gerade 80.
ADAC-Umweltpunkte: 8 (von maximal 110)
Platz 4: Renault Koleos dCi 175 Initiale Paris 4WD Xtronic
Üble neun Liter Sprit schluckt der Allrad-SUV auf der Autobahn - ein verheerendes Ergebnis im ADAC-Test. Die offiziellen Angaben liegen Lichtjahre niedriger.
ADAC-Umweltpunkte: 2 (von maximal 110)
Platz 3: SsangYong Korando 2.2 e-XDi 220 Sapphire 4WD Automatik
Der Koreaner verstört ebenfalls mit extremem Spritdurst. Wenn es ein Beispiel braucht, dass Diesel-Autos keineswegs effizient sein müssen - hier ist es.
ADAC-Umweltpunkte: 1 (von maximal 110)
Platz 2: Nissan NP300 Navara Double Cab 2.3 dCi N-Connecta 4x4
Die Null steht bei Nissan - auf vier Rädern. In Sachen Umweltweltfreundlichkeit ist der Pickup ein Totalausfall.
ADAC-Umweltpunkte: 0 (von maximal 110)
Platz 1: Isuzu D-Max 1.9 Diesel Double Cab Premium+ 4WD Automatik
Trauriger Spitzenplatz für Isuzu. Der Japaner ist wie viele andere Fahrzeuge in diesem Ranking eine rollende Gesundheitsgefahr, legalisiert vom Gesetzgeber und schläfrigen Kontrolleuren. Ganz nach vorn schiebt er sich mit dem CO2-Ausstoß von 278 Gramm pro Kilometer. Zugleich kommen ungefähr zehnmal soviel Stickoxide aus dem Auspuff wie erlaubt.
ADAC-Umweltpunkte: 0 (von maximal 110)