Starkes viertes Quartal
Ola Källenius' Sparkurs greift - Daimler mit Gewinnsprung
Da geht doch was: Daimler hat dank Einsparungen und der raschen Erholung des Autoabsatzes vom Corona-Schock den Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Das Jahr 2020 schließt Daimler mit einem Milliardengewinn ab.
Klappt doch mit dem Sparen: Daimler-Chef Ola Källenius kann nun auch für 2020 einen ordentlichen Gewinn vermelden
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Silas Stein / dpa
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe im vergangenen Jahr bei 6,6 Milliarden Euro betragen, teilte Daimler am Donnerstagabend auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Gegenüber dem schwachen Vorjahr ist das ein Plus von 53 Prozent. Experten hatten dem Konzern nach Angaben von Daimler im Schnitt nur gut 5,2 Milliarden Euro Betriebsergebnis zugetraut. Der Stuttgarter Autobauer selbst hatte im November ein stabiles Ergebnis von 4,3 Milliarden in Aussicht gestellt. Als Gründe für das bessere Abschneiden nannte der Dax-Konzern erfolgreiche Kostendisziplin und eine gute Marktnachfrage.
"Alle Geschäftsfelder haben zu diesem Erfolg beigetragen", hieß es in der Mitteilung des von Ola Källenius (51) geführten Autoherstellers. Doch vor allem die Tochter Mercedes-Benz Pkw und Vans entwickelte sich deutlich besser als erwartet. Das Betriebsergebnis übertraf mit 5,2 Milliarden Euro die Analystenprognosen um fast 1,3 Milliarden Euro. Im Vorjahr, als die Sparten Pkw und Vans noch eigenständig waren, hatten sie wegen eines hohen Verlustes bei Vans gerade mal rund 300 Millionen Euro verdient.
Aussichten für 1. Quartal 2021 dennoch mau - auch wegen Computerchips
Der Auto- und Transporterabsatz der Marke mit dem Stern war wegen des Lockdowns im Frühjahr auf Talfahrt, holte dann aber dank der schnellen Erholung in China rasch auf. Im Gesamtjahr blieb der Absatz mit 2,164 Millionen Fahrzeugen nur noch 7,5 Prozent unter Vorjahr. Die Umsatzrendite fiel mit 6,9 Prozent ebenfalls deutlich höher aus als am Markt erwartet.
Kosteneinsparungen - etwa durch den Wegfall von Geschäftsreisen, aufwendigen Werbeaktionen und Fahrveranstaltungen für neue Modelle und auch durch Personalabbau - ließen die frei verfügbaren Mittel kräftig steigen. Im Industriegeschäft verdreifachte sich das Finanzpolster gegenüber 2019 auf 8,3 Milliarden Euro. Der Autokonzern stärkte somit mitten in der Pandemie seine Krisenfestigkeit.
Für das erste Quartal 2021 gibt sich Daimler jedoch zurückhaltend. Die Engpässe in der Versorgung mit Computerchips und die Folgen der andauernden Corona-Pandemie würden die ersten drei Monate des Jahres beeinflussen, warnte Daimler. Insgesamt rechne man aber angesichts "der anhaltenden und erfolgreichen Kostendisziplin im vierten Quartal und einer erwarteten guten Marktnachfrage" mit einer positiven Entwicklung des Geschäfts. Voraussetzung ist, dass keine weiteren Lockdowns mehr das Geschäft beeinträchtigen.