Abbau von 12.500 Stellen nach Gewinneinbruch Nissan kickt 9 Prozent seiner Mitarbeiter raus

Logo an einem Nissan-werk in Yokosuka, Japan

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Der japanische Renault-Partner Nissan  streicht nach einem heftigen Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal rund 12.500 Stellen. Insgesamt hatte Nissan laut Eigendarstellung im Geschäftsjahr 2018 138.910 Mitarbeiter, damit müssen nun knapp 9 Prozent der Belegschaft gehen.

Wie Japans zweitgrößter Autobauer bei der Bilanzvorlage in Yokohama mitteilte, werden die globalen Produktionskapazitäten zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 (31. März) um 10 Prozent abgebaut. Betroffen seien insgesamt 14 Werke. Ziel sei es, die Auslastung der Fabriken von 69 Prozent im vergangenen Jahr bis 2022 auf 86 Prozent zu steigern.

Im ersten Quartal machte die Nummer zwei in Japan nach Toyota fast keinen Gewinn mehr: Von Januar bis März stürzte der operativen Gewinn um 98,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Yen (13,3 Millionen Euro) ab. Analysten hatten mit einem Minus von 66 Prozent gerechnet.

Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um 94,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 6,4 Milliarden Yen. Der Umsatz verringerte sich im Berichtsquartal zudem um 12,7 Prozent auf rund 2,4 Billionen Yen. Dennoch hielt Nissan an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest und geht weiter von einem Nettogewinn von 170 Milliarden Yen aus.

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Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, werde die Produktpalette um mindestens zehn Prozent zum Ende des Geschäftsjahres 2022 verkleinert, hieß es weiter. Man werde sich künftig auf globale Kernmodelle und regional strategische Modelle konzentrieren, teilte der Konzern weiter mit.

Nissan hat unter anderem Probleme in den USA, wo Rabatte zur Verkaufsförderung seit Jahren an den Renditen nagen. Nach dem Rausschmiss des ehemaligen Renault-Chefs Carlos Ghosn als Verwaltungsratschef bei den Japanern steht Vorstandschef Hiroto Saikawa unter Druck, den Konzern aus dem Tief zu führen.

Nach der Verhaftung Ghosns in Japan war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine schwere Krise geraten. Ghosn war ein Verstoß gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden.

wed/dpa/reuters
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