Stromspeicher für 120.000 Haushalte Renault bastelt an Mega-Batterie und fordert Elon Musk heraus

Renault baut Autos. Eigentlich. Jetzt strebt der Konzern Großes außerhalb seines Kerngeschäfts an: den Bau eines Energiespeichers zur Versorgung von bis zu 120.000 Haushalten. Ein deutsches Unternehmen ist mit dabei.
"Nur" eine Autobatterie von Renault: Jetzt forscht der Autobauer an dem ultimativen Stromspeicher

"Nur" eine Autobatterie von Renault: Jetzt forscht der Autobauer an dem ultimativen Stromspeicher

Foto: REUTERS

Der französisch-japanische Autokonzern Renault-Nissan prüft Insidern zufolge mit dem Bau einer Megabatterie den Einstieg in den Energiemarkt. Mit einer Leistung von 100 Megawatt wäre der Speicher groß genug, um 120.000 Haushalte zu Spitzenzeiten mit Strom zu versorgen und könnte dazu beitragen, Engpässe am Energiemarkt zu verhindern, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Renault arbeite dazu mit dem Münchner Unternehmen The Mobility House  zusammen. In dem Werk sollen gebrauchte Autobatterien eingesetzt werden, deren Ladekapazitäten nicht mehr für den Betrieb eines Elektroautos ausreichten. Als Standort kämen etwa Deutschland und in die Niederlande infrage.

Eine Renault-Sprecherin sagte, das Speicherprojekt befinde sich in der "Studienphase". Nissan hat bereits einen Stromspeicher für das Stadion Amsterdam Arena gebaut.

Speicherwerke können als Puffer dienen. Sie speisen etwa Strom ins Netz ein, wenn Engpässe entstehen, weil der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint und gerade kein Strom mit erneuerbaren Energiequellen produziert wird.

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Teslas Gigafactory: Hier entsteht die größte Fabrik der Welt

Foto: Tesla

Renault ist indes nicht der erste Autobauer, der dem Bau von Batteriespeichern zur Stromversorgung von Haushalten nachgeht. Der Elektroautopionier Tesla hatte bereits im März 2015 angekündigt, in das Geschäft mit stationären Akkus einsteigen zu wollen und zieht für diesen Zweck seine "Gigafactory" in der Wüste von Nevada hoch. Hier entsteht derzeit die weltgrößte Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien.

Durch die Massenproduktion sollen die Batteriepreise deutlich sinken, Tesla will so Elektroautos billiger anbieten. 30 Prozent der Jahresproduktion an Batteriezellen sollen ab 2020 für stationäre Speicher verwendet werden, hieß es seinerzeit.

Eine riesige Installation von Stromspeichern , die unter anderem mit Solarstrom gespeist werden, plant Tesla-Chef Musk derzeit auf Kauai, einer Hauptinsel von Hawaii.

rei mit Reuters
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