

Mehrere hundert Klima-Aktivisten haben am Sonntag den Haupteingang der Automesse IAA in Frankfurt am Main blockiert. Sie setzten sich auf die Stufen vor das Messegebäude und hielten Plakate mit Forderungen wie "Autokonzerne entmachten" oder "Die Straße ist besetzt - Verkehrswende jetzt" in die Höhe. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf der Proteste. Die IAA rief ihre Besucher über Twitter auf, andere Eingänge zu nutzen.
Auch vor einem dieser Eingänge protestierten die Demonstranten des Bündnisses "Sand im Getriebe". Ziel sei es, "den Ablauf der IAA mit friedlichen Blockaden zu stören", teilte das Bündnis mit. "Wir setzen damit ein deutliches Zeichen gegen das zerstörerische Verkehrssystem, für das die weltgrößte Automesse nach wie vor steht." Die Aktion solle zeigen, dass leere Versprechungen das Bündnis nicht mehr hinhalten könnten.
Video: Die IAA zwischen Elektromobilität und Klimakrise
Die Demonstranten setzen sich für autofreie Städte, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und einen Ausbau von Fahrradwegen ein. "Ein echter Wandel hin zu klimafreundlichem Verkehr ist nur gegen die Profitinteressen der Autolobby möglich", erklärten sie.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erklärte, der Zugang zur IAA finde statt. Die Besucher würden zu freien Eingängen umgeleitet. Man habe frühzeitig über Straßensperrungen wegen der Demonstrationen informiert, darauf hätten sich die Besucher eingestellt. Die IAA 2019 hatte am Samstag ihre Tore für die breite Öffentlichkeit geöffnet, sie dauert noch bis 22. September.
Bereits am Samstag hatten Tausende vor den Toren der Messe für eine rasche Verkehrswende und mehr Klimaschutz demonstriert. Nach Polizeiangaben waren 15.000 Menschen dabei. Die Veranstalter bezifferten die Teilnehmerzahlen auf 25.000, darunter seien allein 18.000 Radfahrer gewesen, die sich an einer Sternfahrt beteiligten. Dafür wurden vorübergehend auch Abschnitte der Autobahnen 661 und 648 gesperrt.
Tausende demonstrierten am ersten Publikumstag der Internationalen Automobilmesse IAA für eine schnelle Wende hin zu einer klimaschonenden Mobilität.
An der Hauptwache in der Frankfurter Innenstadt zum Beispiel mit diesem Plakat.
Während des Eröffnungsrundgangs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 12. September war auch eine Aktivistin von Greenpeace zugegen. Sie hält ein Plakat mit der Aufschrift "Klimakiller" auf ein Autodach am Stand von BMW.
Das Motto der Demonstrierenden vom Samstag: "Aussteigen". Sie fordern unter anderem einen sofortigen Verzicht auf Verbrennungsmotoren und die Umstellung auf einen klimaneutralen Verkehr bis zum Jahr 2035.
"Ich merkel nix vom Klimawandel" stand auf einem Plakat in Anspielung auf die Politik der Kanzlerin. Die Polizei teilte am Mittag mit, die Stimmung bei den Protesten sei bislang friedlich gewesen. Wie viele genau auf die Straßen gingen, konnte sie zunächst nicht beziffern.
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Proteste mitorganisiert. Es gab an, rund 5000 Menschen seien an der Kundgebung in der Innenstadt beteiligt.