

Amerikas Autoriese General Motors (GM) baut seinen Verteidigungslinie gegen die Elektroauto-Konkurrenz aus Kalifornien auf: Vor einem Jahr hat General Motors auf der Detroit Motor Show sein erstes reines Elektroauto vorgestellt. Jetzt präsentierte die Opel-Mutter die Produktionsversion des Chevrolet Bolt - und bewarb das Fahrzeug als erstes alltagstaugliches Elektroauto für den Massenmarkt.
Denn ab 2017 will der Elektroauto-Spezialist Tesla sein Einstiegsmodell Model 3 in den Handel bringen - und da möchte GM die kalifornische Konkurrenz gleich von Anfang an ausstechen.
Die eigentliche Überraschung der Bolt-Präsentation war nicht das Auto an sich, sondern der eilige Starttermin: Das Auto soll schon im laufenden Jahr und nicht erst 2017 in die Serienproduktion gehen. Der Preis für den E-Stromer soll wie bereits vor einem Jahr angekündigt nach Abzug staatlicher Vergünstigungen bei 30.000 Dollar liegen, sagte GM-Chefin Mary Barra auf der Technik-Messe CES in Las Vegas.
Die Reichweite des kompakten Fahrzeugs soll bei mehr als 320 Kilometern liegen. Die Batterie könne in 60 Minuten auf 80 Prozent der Kapazität aufgeladen werden. GM will bei Kunden auch mit kleineren Details punkten: Der Rückspiegel ist ein Display, auf dem Bilder von einer Kamera übertragen werden.
"Ich habe keine Zweifel, dass sich die Autoindustrie in den kommenden fünf bis zehn Jahren stärker verändern wird als in den vergangenen 50", sagte Barra. Mehr Menschen wollen Autos nur nutzen statt besitzen, die etablierten Autohersteller bekommen neue Konkurrenz von kleinen Entwicklern von Elektroautos.
Daher gilt der Bolt als ein besonders wichtiges Auto für GM - und zugleich als Kampfansage an Tesla. GM wolle im Wettbewerb auch seine Größe als Vorteil ausspielen, zum Beispiel das Händlernetz, sagte Barra weiter.
Der Bolt steht laut GM auf einer neuen Plattform, die um eine im Wagenboden integrierte Batterie herum konstruiert wurde. Das Auto hat ein ähnliches Format wie der BMW i3 oder der Honda Jazz. Neben dem Antrieb soll er vor allem eine intelligente Vernetzung bieten. So erscheinen auf dem Touchscreen in der Mittelkonsole laut Barra nur Routen, die nach Tageszeit, Geländeprofil, Temperatur und Fahrergewohnheiten speziell für den Elektroantrieb optimiert werden.
Viele Funktionen des Wagens lassen sich über ein Smartphone abfragen oder steuern. Es gibt eine spezielle App für den Einsatz in Carsharing-Programmen und sozialen Netzwerken. Außerdem soll der Bolt über eine besonders stromsparende Bluetooth-Technologie zur Synchronisation mit dem Smartphone verfügen.
Zwar wird es den Bolt zunächst nur in Amerika geben, doch nach Angaben von Opel bildet er auch die Basis für ein Elektrofahrzeug der deutschen GM-Tochter.
Dieser Wagen soll dann mit weitgehend eigenständigem Design im Herbst vorgestellt und Anfang 2017 verkauft werden, heißt es aus Unternehmenskreisen der deutschen Zentrale in Rüsselsheim.
Platz 16: Renault Twizy (100 Kilometer)
Der französische Zweisitzer findet sich zwar auf dem letzten Platz dieses Rankings wieder, doch dafür ist er auch das günstigste Elektroauto (sofern man die Bezeichnung "Auto" gelten lassen mag). Der Stadthüpfer kostet 7690 Euro. Dazu wird allerdings eine Batteriemiete ab 30 Euro monatlich fällig.
Quelle: Verkehrsclub Deutschland, Hersteller. Angaben zur Reichweite gemäß NEFZ-Messzyklus-Werten. Diese gelten für gute äußere (Witterungs-) Bedingungen. Die Preisangaben gelten vor Abzug der 4000-Euro-Kaufprämie.
Platz 15: Smart Electric Drive (145 Kilometer)
Der Elektroflitzer aus dem Hause Daimler ist bereits in dritter Generation auf dem Markt. Die Reichweite wurde stetig größer - die erste Generation schaffte nur 110 Kilometer. Der aktuelle Wagen kostet 23.790 Euro.
Platz 14: Citroen C-Zero, Peugeot iOn (150 Kilometer)
Die Schwerstermodelle des Mitsubishi Electric Vehicle (siehe Platz 8) gehören zu den ersten Elektroautos der automobilen Neuzeit auf dem deutschen Markt. Seit der Einführung 2010 haben sie sich allerdings technisch kaum weiterentwicklet. Preis: 29.393 Euro
Platz 12: Volkswagen E-Up (160 Kilometer)
Der Wolfsburger Konzern greift mit dem Stadtflitzer im unteren Preissegment der E-Autos an - der Wagen kostet ab 26.900 Euro.
Platz 12: Mitsubishi Electric Vehicle (160 Kilometer)
Der japanische Kleinstwagen ist beinahe identisch mit den Schwestermodellen Citroen C-Zero und Peugeot iOn (siehe Platz 10). Da der Akku allerdings etwas größer ist, kommt er mit einer Ladung zehn Kilometer weiter. Zudem ist der Wagen billiger: Nach mehreren Preissenkungen kostet er inzwischen 23.790 Euro (2010 waren es noch knapp 35.000 Euro).
Platz 11: Ford Focus Electric (162 Kilometer)
Fords elektrisches Kompaktmodell hat es bisher in keinem Land auf nennenswerte Verkaufszahlen gebracht. Vielleicht liegt das auch am Preis? Das Auto kostet trotz der überschaubaren Reichweite vergleichsweise happige 39.990 Euro.
Platz 10: Volkswagen E-Golf (190 Kilometer)
Für dieselbe Reichweite wie der BMW i3 (alte Version) benötigt der Golf eine gut 30 Prozent größere Batterie. Das Auto kostet praktisch genausoviel: 34.900 Euro.
Platz 9: Mercedes B-Klasse Sports Tourer B 250 e (200 Kilometer)
Mit der elektrifizierten B-Klasse wollen die Stuttgarter BMWs i3 und VWs E-Golf davonfahren. Aus der mit 28 Kilowattstunden üppig bemessenen Batterie kitzelt Mercedes aber weniger Reichweite raus als einige Konkurrenten - dafür wohl mehr Komfort. Der Preis dafür ist schwabentypisch stattlich: 39.141 Euro.
Platz 8: Kia Soul EV (212 Kilometer)
Seit Ende 2014 ist der Koreaner erhältlich - im Reichweitenranking liegt er weit vorn. Grund ist die mit einer Kapazität von 27 Kilowattstunden drittgrößte Batterie von allen in Deutschland erhältlichen Elektroautos. Der Preis ist zudem eine echte Kampfansage in dem Segment: 30.790 Euro.
Platz 7: Nissan Leaf (250 Kilometer (30kW-Version)
Der Nissan Leaf wird seit mehr als 5 Jahren produziert. Mit mehr als 200.000 verkauften Exemplaren ist der Leaf das weltweit am häufigsten verkaufte Elektroauto. Das verdankt der Kompaktwagen wohl auch dem ordentlichen Verhältnis aus Reichweite und Preis (33.960 Euro für 30kW-Version).
Platz 6: Hyundai Ioniq Electric (280 Kilometer)
Hyundais erstes reines Elektroauto kommt im November 2016 nach Deutschland. Der Lithium-Ionen-Polymer-Akku ist als leichter als herkömmliche E-Auto-Batterien, was der Reichweite zugute kommt. Der Wagen kostet mindestens 33.300 Euro.
Platz 5: BMW i3 94Ah (312 Kilometer)
Dank Leichtbautechnik und zuletzt vergrößerter Batterie kommt der i3 vergleichsweise weit. Preis in der reichweitenstarken Version: ab 36.150 Euro.
Platz 4: Renault Zoe (400 Kilometer)
In Paris hat Renault-Chef Carlos Ghosn den verbesserten Zoe vorgestellt. Zuvor hatte die Reichweite nur 240 Kilometer betragen. Die Verbesserung wird durch eine neue Batteriearchitektur und eine veränderte Chemie-Mixtur erreicht - der Akku ist dabei nicht größer und kaum schwerer geworden. Preis: Etwa 32.000 Euro. Darin ist die Batterie enthalten, eine Batteriemiete ist nicht mehr obligatorisch.
Platz 3: Opel Ampera-e (500 Kilometer)
Eine große 60-Kilowattstunden-Batterie sichert dem kleinen Opel eine große Reichweite. Zunächst hatte der Hersteller diese mit "mehr als 300 Kilometern", dann mit "mehr als 400 Kilometern" und schließlich mit "mehr als 500 Kilometern" angegeben - eine überraschende PR-Strategie, die am Ende für einen echten Überraschungseffekt sorgte. Ab Anfang 2017 wird General Motors den Ampera nach Europa bringen. Der Wagen soll Teslas geplantem Model 3 in die Parade fahren. Ein Preis steht noch nicht fest.
Das Schwestermodell des Ampera-e, der Chevrolet Volt kommt laut General Motors lediglich auf 383 Kilometer. Dies ist jedoch der etwas strengeren Berchnungsmethode in den USA geschuldet. Einen Preis hat das US-Modell schon: Knapp 37.500 Dollar.
Platz 2: Tesla Model X P100D (542 Kilometer)
Der dicke SUV kommt nicht nur weit mit einer Ladung, sondern ist zudem auch spurtstark. Von 0 auf 100 geht es in 3,1 Sekunden. Preis in der reichweitenstärksten Version: 153.100 Euro.
Platz 1: Tesla Model S P100D (613 Kilometer)
Einsam dreht die kalifornische Oberklasse-Limousine ihre Runden an der Spitze des aktuellen Reichweiten-Rankings. Die 100 Kilowattstunden-Batterie füllt den gesamten Unterboden des Autos aus und verfügt über die höchste Energiedichte aller in Elektroautos verbauten Akkus. Die reichweitenstarke Version hat ihren Preis: etwa 152.000 Euro.
Und diese Autos stoßen in den kommenden Jahren neu in das Ranking vor:
Ab 2017: Tesla Model 3 (mind. 320 Kilometer)
Noch im Frühjahr 2016 wird Tesla sein Model 3 vorstellen - eine kompaktere Elektrolimousine mit mindestens 345 Kilometern Reichweite. In den Handel kommt das Auto ab 2017 - zu einem kolportierten Preis von rund 35.000 Dollar.
Mercedes stellte in Paris seine neue Produktmarke EQ vor. Das erste Fahrzeug im SUV-Segment soll bis Ende des Jahrzehnts in Serienproduktion gehen. Mit EQ soll laut Mercedes eine Reichweite von 500 Kilometern möglich sein.
Bis 2020 soll der Volkswagen I.D. marktreif sein - ebenfalls ein Kompaktfahrzeug - und dann bis zu 600 Kilometer mit einer Akkuladung schaffen.
Ab 2018: Audi e-tron quattro (über 500 Kilometer)
Auf der IAA hat Audi sein Elektro-SUV-Konzeptauto vorgestellt, das 2018 in Serie gehen soll - und direkt auf Teslas E-SUV Model X zielt. Die Batteriekapazität des Audis fällt mit 95 Kilowattstunden üppig aus, das Auto soll besonders windschlüpfrig werden. Preis: 80.000-100.000 Euro.
Ab 2019: Porsche Mission E (über 500 Kilometer)
Fix in Serie gefertigt wird auch Porsches erster rein elektrischer Sportwagen mit 600 PS - allerdings erst ab 2019. Eine Besonderheit des Autos: In nur 15 Minuten soll der Akku zu 80 Prozent laden. Preis: noch unbekannt, aber sicherlich sechsstellig.
Platz 8: Kia Soul EV (212 Kilometer)
Seit Ende 2014 ist der Koreaner erhältlich - im Reichweitenranking liegt er weit vorn. Grund ist die mit einer Kapazität von 27 Kilowattstunden drittgrößte Batterie von allen in Deutschland erhältlichen Elektroautos. Der Preis ist zudem eine echte Kampfansage in dem Segment: 30.790 Euro.
Platz 1: Tesla Model S P100D (613 Kilometer)
Einsam dreht die kalifornische Oberklasse-Limousine ihre Runden an der Spitze des aktuellen Reichweiten-Rankings. Die 100 Kilowattstunden-Batterie füllt den gesamten Unterboden des Autos aus und verfügt über die höchste Energiedichte aller in Elektroautos verbauten Akkus. Die reichweitenstarke Version hat ihren Preis: etwa 152.000 Euro.
Und diese Autos stoßen in den kommenden Jahren neu in das Ranking vor:
Ab 2017: Tesla Model 3 (mind. 320 Kilometer)
Noch im Frühjahr 2016 wird Tesla sein Model 3 vorstellen - eine kompaktere Elektrolimousine mit mindestens 345 Kilometern Reichweite. In den Handel kommt das Auto ab 2017 - zu einem kolportierten Preis von rund 35.000 Dollar.
Die keilförmige Karossieform hat man so schon mal gesehen, das grelle Orange ebenfalls - doch dieses Auto ist kein BMW-Elektroauto, sondern...
...ein Stromer der GM-Marke Chevrolet mit dem schönen Namen "Bolt". Auf der Detroiter Automesse im Januar 2015 stellte GM-Chefin Mary Barra das Fahrzeug als "Elektroauto für jedermann" vor - und lieferte dafür zwei Argumente.
Mit einer Batterieladung soll der Bolt 322 Kilometer weit kommen. BMWs Elektroauto i3 schafft die Hälfte, der Nissan Leaf rund 200 Kilometer. "Die Kunden verlangen mehr Reichweite, und wir liefern", tönte Barra. Allerdings nicht sogleich...
...denn der Bolt kommt erst 2017 auf den Markt. Das in Detroit gezeigte Fahrzeug ist ein Konzeptauto. In zwei Jahren wird er vergleichsweise günstig zu haben sein: Rund 30.000 Dollar soll der Stromer laut GM kosten.
Ein Schnellladesystem hat der Bolt an Bord, doch allzu viel Details über das Auto gab GM noch nicht bekannt. Die Abmessungen sollen zwischen 3,5 und 4,6 Metern liegen. Klar ist hingegen, wem das Auto Konkurrenz machen soll...
...mit dem Bolt positioniert sich GM eindeutig gegen das geplante Model III des Elektroauto-Pioniers Tesla. Das Einstiegsmodell der Kalifornier soll ebenfalls 2017 starten - mit einer ähnlichen Reichweite, aber einem höheren Preis von rund 35.000 Dollar.
Innen wirkt der Bolt - der Name lässt sich übrigens als "Blitz" übersetzen - luftig und aufgeräumt. Über einen zehn Zoll großen Touchscreen lassen sich viele Fahrzeugfunktionen steuern. Leichtbau und Alu sollen das hohe Batteriegewicht ausgleichen.
Beobachtern zufolge wirkt der Bolt schon recht seriennahe, obwohl er erst in zwei Jahren startet. Die 2. Generation des Plugin-Hybridwagens Volt hat GM nun ebenfalls vorgestellt. Experten warnen bereits, dass der Bolt dem Volt Kunden abgraben könnte.