Autoindustrie
General Motors beendet Produktion in Australien
Neuer Schlag für die australische Autoindustrie: Der US-Konzern General Motors schließt seine Fabriken auf dem fünften Kontinent. Es ist nicht der erste Abschied eines internationalen Autobauers aus Down Under - und es könnte nicht der letzte bleiben.
Wahrzeichen Ayers Rock: Australien verliert im Autogeschäft zunehmend an Boden
Foto: Angela Merker/ picture-alliance/ dpa
Sydney - Die Opel-Mutter General Motors stellt ihre Produktion in Australien bis Ende 2017 ein. Wie der US-Autobauer am Mittwoch mitteilte, werden die Werke der traditionsreichen Marke Holden in den Bundesstaaten Süd-Australien und Victoria geschlossen. Rund 2900 Arbeitsplätze seien davon betroffen.
Grund seien die hohen Produktionskosten und der harte Wettbewerb in einem kleinen, zersplitterten Markt. Zudem belaste der starke australische Dollar die Wettbewerbsfähigkeit. Die Entscheidung ist ein weiterer Rückschlag für die australische Automobilindustrie, an der mehr als 40.000 Arbeitsplätze und 150 Zulieferbetriebe hängen. Nun wird befürchtet, dass sich mit
Toyota auch der letzte Hersteller zurückzieht.
"Wie wir die Zahlen auch drehen und wenden, unser Vorhaben, langfristig in diesem Land Autos zu bauen, ist einfach nicht machbar", sagte GM-Manager Mike Devereux im Werk in Adelaide. Erst im Mai hatte GM-Rivale Ford aus ähnlichen Gründen erklärt, seine Fabriken in Australien bis Oktober 2016 zu schließen. 2008 hatte bereits der japanische Hersteller Mitsubishi seinen Abschied verkündet.
Die GM-Entscheidung dürfte den Druck auf die konservative Regierung von Ministerpräsident Tony Abbott erhöhen. Denn die Wirtschaft des Landes wird bereits von einem Abflauen des jahrelangen Bergbau-Booms belastet. Auch Toyota sieht sich nun unter verstärktem Druck. Der japanische Weltmarktführer will in Gesprächen mit Zulieferern, Gewerkschaften und der Regierung Möglichkeiten für ein Festhalten an der Produktion ausloten.