Ford-Trucks: 13 neue E-Autos und Hybrid-Modelle in Planung
Foto: David Zalubowski/ APDer US-Autohersteller Ford investiert in großem Stil in Elektromobilität. Der Konzern teilte am Donnerstag mit, bis 2020 zusätzliche 4,5 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro) in die Hand zu nehmen, um 13 neue Modelle mit Elektro- und Hybridantrieb zu entwickeln. Der Anteil solcher Fahrzeuge im Gesamtangebot soll von derzeit 13 auf 40 Prozent steigen.
Die Offensive kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem E-Autos in den USA mit Absatzschwierigkeiten kämpfen. Der günstige Sprit an den Tanksäulen dämpft schon länger die Nachfrage.
Dadurch will sich Ford-Chef Mark Fields aber nicht abhalten lassen. Für 2016 kündigte er einen neuen Ford Focus Electric mit deutlich kürzerer Ladezeit und erheblich mehr Reichweite pro Batterieladung als das aktuelle Modell an.
Das ging schnell: Im September zeigte Porsche seine Elektroauto-Studie Mission E auf der IAA, Anfang Dezember haben die Zuffenhausener grünes Licht für die Serienfertigung erhalten. Frühestens 2019 kommt der erste rein elektrisch angetriebene Porsche-Sportwagen auf die Straße - und soll einem kalifornischen Konkurrenten die Stirn bieten ...
... denn Teslas Elektro-Limousine Model S ist seit Dezember 2014 auch in einer besonders sportlichen Ausführung erhältlich. Deren Leistungsdaten lässt viele Porsche-Boliden eher alt aussehen. Porsche nimmt erst in vier Jahren den direkten Fight mit Tesla auf. Hat der Elektro-Porsche das Zeug, Tesla mit seinen eigenen Waffen zu schlagen?
Für ihren ersten rein elektrisch angetriebenen Porsche versprechen die Zuffenhausener einiges: 600 PS soll das Auto auf den Asphalt bringen, in 3,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen - und über 250 km/h schnell sein. Das klingt beeindruckend, doch ...
... Teslas Model S in der stärksten Version P90D hat da heute schon teils die Nase vorne: Der Allrad-Antrieb des P90D leistet über 700 PS. Mit Beschleunigungs-Upgrade erreicht der Tesla die 100 km/h-Marke in 3,0 Sekunden. Immerhin: Beim Tesla sind maximal 250 km/h Spitze drinnen - diese Marke will Porsche übertreffen.
Ehrgeizig ist Porsche beim Schnellladen: Die Batterie soll sich in nur 15 Minuten zu 80 Prozent laden lassen. Dafür verdoppelt Porsche die heute übliche Ladespannung. Allerdings müssen dafür auch Ladesäulen entsprechend aufgerüstet werden. Mit vollem Akku soll der Mission E über 500 Kilometer weit kommen, verspricht Porsche ...
... Teslas Model S P90D fährt mit vollem Akku nach offizieller NEFZ-Messung 491 Kilometer weit. Allerdings: Bei einem Schnitt von 120 km/h sinkt die maximale Reichweite auf rund 400 Kilometer. Schnellladen beherrscht das Model S schon heute: An den Tesla-eigenen Superchargern lässt sich der Akku in 40 Minuten zu 80 Prozent füllen. Doch Porsche will da noch deutlich rasanter sein.
Der Innenraum der Mission E-Studie ist ziemlich aufgeräumt und mit High-Tech vollgestopft: Die Bordelektronik lässt sich via Touchscreen, aber auch mit Gesten und sogar Blicken steuern. Was es davon in die Serienversion schafft, lässt sich noch nicht beurteilen.
Das Cockpit des Model S dominiert ein riesiger Touchscreen, über den sich fast alle Funktionen steuern lassen. Für seine leistungsstärkste Version P90D inklusive Beschleunigungsupdate verlangt Tesla rund 130.000 Euro - was Porsches Mission E kosten soll, ist noch nicht bekannt.
So aufregend Porsches E-Renner auch aussieht: Bei den Leistungsdaten kann er Teslas Model S nur teilweise überflügeln. Punkten kann er mit besonders schnellen Ladezeiten und einer höheren Reichweite - doch um Längen übertrumpft er die Kalifornier dabei nicht.
Bis 2019 kann Porsche ja noch an der einen oder anderen Stelle nachschärfen. Doch das gilt auch für Tesla. Die Kalifornier wollen 2019 eine Neuauflage ihres Roadsters vorstellen, der in unter drei Sekunden auf 100 km/h schießen soll und möglicherweise bis zu 650 Kilometer weit mit einer Akkuladung kommt. Das Rennen um den stärksten Elektro-Renner in Großserie bleibt also spannend.
... Teslas Model S in der stärksten Version P90D hat da heute schon teils die Nase vorne: Der Allrad-Antrieb des P90D leistet über 700 PS. Mit Beschleunigungs-Upgrade erreicht der Tesla die 100 km/h-Marke in 3,0 Sekunden. Immerhin: Beim Tesla sind maximal 250 km/h Spitze drinnen - diese Marke will Porsche übertreffen.
Foto: TeslaAngriff auf die deutschen Premiumauto-Bauer: Teslas schnellstes Model S beschleunigt künftig von 0 auf 100 Stundenkilometer in 2,7 Sekunden. Damit der 152.000-Euro-Wagen das spurtstärkste Serienfahrzeug überhaupt. Die Reichweite beträgt nach Herstellerangaben bis zu 613 Kilometer - bei gemäßigtem Tempo.
Auch Teslas SUV Model X ist künftig schneller (0 auf 100: 3,1 Sekunden, Reichweite 542 Kilometer). Damit wirken die Pläne der deutschen Edelkarossen-Hersteller für eigene Elektroautos schon leicht veraltet, wie unsere Übersicht zeigt:
So setzt Audi-Chef Rupert Stadler seine Marke unter Strom: Bis 2020 sollen die Ingolstädter drei Elektroauto-Modelle am Start haben. Bis 2025 sollen Elektroautos ein Viertel des Audi-Gesamtabsatzes ausmachen. Den Prototypen des ersten geplanten Tesla-Fighters aus Bayern hat Stadler bereits auf der IAA 2015 vorgestellt ...
... mit dem den E-Tron Quattro, der ab Ende 2018 erhältlich sein wird, bläst Audi zum Kampf auf Teslas Model X. Die Serienversion des E-Audis soll den Namen Q6 e-tron bekommen und wird ab 2018 in Brüssel gebaut ...
... mit einer Batterieladung soll der Audi unter Alltagsbedingungen mehr als 500 Kilometer weit fahren und in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Zu den Preisen schweigt sich Audi noch aus, sie dürften sich aber am direkten Konkurrenten, Teslas Elektro SUV Model X, orientieren. Details zu den weiteren zwei geplanten E-Modellen verriet Stadler aber noch nicht. Geheimnisvoll, aber entschlossen ...
... gibt sich auch Daimler: Aktuell haben die Schwaben nur die E-Version der kompakten B-Klasse (im Bild) anzubieten. Das soll sich schnell ändern: Im September wird Daimler in Paris einen neuen Elektroauto-Prototypen mit 500 Kilometern Reichweite vorstellen. Das E-Modell ...
... soll noch vor 2020 auf den Markt kommen. Gerüchten zufolge plant Mercedes bereits eine ganze Elektroauto-Familie. Laut Daimler-Chef Dieter Zetsche haben die Schwaben die Entwicklung von E-Autos beschleunigt und ihre Planung angepasst. Das verriet er jüngst der "Wirtschaftswoche". Daimler wolle seine "Aktivitäten rund um die Elektromobilität deutlich ausweiten", erklärte Zetsche.
Auch BMW arbeitet aktuell an einem Tesla-Fighter - zunächst offenbar auf Limousinenbasis. Mit dem Sportwagen BMW i8, der Elektro- und Benzinmotor kombiniert, haben die Bayern einen eingermaßen umweltfreundlichen Sportwagen im Programm. Dessen Technik könnte BMW auch für eine Limousine nutzen ...
... in Arbeit ist Fachpresse-Artikeln zufolge eine viertürige E-Limousine mit dem Arbeitstitel i5. Sie soll früheren Berichten zufolge wie der i8 einen Hybridantrieb erhalten. Gegenüber dem manager magazin sprach BMW-Chef Krüger von einer Stromauto-Offensive - und kündigte ein weiteres Elektroauto der i-Familie an.
Porsche fährt zu Ende des Jahrzehnts gegen Teslas Model S und dessen geplanten neuen Roadster an. Der vorerst Porsche Mission E getaufte Stromer der Zuffenhausener bietet 600 PS und soll mit einer Akkuladung 500 Kilometer weit kommen. Bis 2019 oder 2020 soll der Elektro-Porsche auf der Straße sein: Der Autobauer will zu diesem Zweck rund 1600 Jobs für Auto- und IT-Spezialisten zusätzlich schaffen, um die Mission E zu erfüllen.
In 15 Minuten, so verspricht Porsche, lässt sich die Batterie zu 80 Prozent laden. Fix ist, dass das Auto in Serie gebaut wird - vor 2019 wird es aber nicht erhältlich sein.
Auch die große Mutter von Porsche, der Volkswagen-Konzern, setzt auf eine großangelegte Elektroauto-Offensive. In weniger als zehn Jahren soll ein Viertel des Konzernabsatzes von Elektroautos stammen, Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller will dann über alle Marken hinweg 30 E-Modelle anbieten. Einen Vorgeschmack auf künftige Fahrzeuge ...
... gab VW-Markenchef Herbert Diess Anfang 2016 in Las Vegas. Auf der dortigen Elektronikmesse CES stellte er VWs E-Auto-Studie BUDD-e vor. Medienberichten zufolge will VW 2019 mit einem Serienfahrzeug in den Markt starten. Das soll mit 500 Kilometern Reichweite punkten - und obendrein noch günstig sein. Schlagen will VW damit etwa ...
... Opel, denn die Rüsselsheimer bereiten einen Blitzstart bei reinen E-Autos vor. Bereits im Jahr 2017 wird Opel den Ampera-e auf den Markt bringen - ein fünftüriges Elektroauto. Für den Wagen verspricht Opel eine größere Reichweite als die meisten anderen Elektroautos und einen erschwinglichen Preis. Anhaltspunkte dafür gibt es bereits in den USA ...
... dort bringt die GM-Marke Chevrolet Anfang 2017 den Chevrolet Bolt auf den Markt, dessen Technologie Opel in großen Teilen für den Ampera-e nutzen wird. Der Bolt will mit einer Reichweite von 320 Kilometern und Preisen ab 37.500 Dollar (rund 33.000 Euro) auf Kundenfang gehen.
Chevrolet und Opel zielen mit ihren kompakten Stromern direkt auf Teslas neuesten Streich - das Model 3. Anfang März hat Tesla-Chef Elon Musk (im Bild) den kompakten E-Wagen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Teslas drittes, deutlich günstigeres Modell soll Ende 2017 in den Handel kommen ...
... 35.000 Dollar soll der Wagen kosten, mit dem Tesla-Chef Elon Musk die Mittelklasse aufrollen will - und der eine Reichweite von mindestens 340 Kilometern im Akku hat. Auffällig an dem Wagen sind sein ausladendes Coupé-Heck und der lamellenfreie Kühlergrill, sogar die Basisversion ist in 6 Sekunden auf 100 km/h. Für den Wagen liegen Tesla bereits hunderttausende Reservierungen vor.
Doch erstmal muss Tesla die Produktion seines Elektro-SUV Model X in den Griff kriegen. Da lagen die Kalifornier zuletzt leicht unter Plan. Der bullige Wagen mit den auffälligen Flügeltüren ist den USA ab 80.000 Dollar zu haben. Auto-Pilotfunktionen und diverse Assistenzsysteme gibt es gegen vergleichsweise moderate Aufpreise.
Zwei Größenklassen unterhalb des Model X lädt auch der US-Hersteller Ford nach: Noch in diesem Jahr wollen die Amerikaner den Focus Electric aufpolieren - mit deutlich mehr Reichweite und kürzeren Ladezeiten. Bis 2020 investiert Ford 4,5 Milliarden Dollar in 13 neue Modelle mit Elektro- und Hybridantrieb. Ob diese Autos Tesla in seiner Nobel-Nische gefährden können, wird sich zeigen.
Auch aus Japan bekommt Tesla Gegenwind: Nissan packt seinem Elektroauto Leaf mehr Reichweite in den Unterboden - wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt. Der Kompaktwagen hat eine neue Batterie an Bord, mit der das Auto nach offizieller NEFZ-Messung rund 250 Kilometer weit elektrisch fährt. Gegen das Model 3 zieht der Leaf zwar nach wie vor den Kürzeren. Doch der Reichweiten-Abstand ist merklich kleiner geworden.
Doch erstmal muss Tesla die Produktion seines Elektro-SUV Model X in den Griff kriegen. Da lagen die Kalifornier zuletzt leicht unter Plan. Der bullige Wagen mit den auffälligen Flügeltüren ist den USA ab 80.000 Dollar zu haben. Auto-Pilotfunktionen und diverse Assistenzsysteme gibt es gegen vergleichsweise moderate Aufpreise.
Foto: Marcio Jose Sanchez/ AP/dpaAuch aus Japan bekommt Tesla Gegenwind: Nissan packt seinem Elektroauto Leaf mehr Reichweite in den Unterboden - wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt. Der Kompaktwagen hat eine neue Batterie an Bord, mit der das Auto nach offizieller NEFZ-Messung rund 250 Kilometer weit elektrisch fährt. Gegen das Model 3 zieht der Leaf zwar nach wie vor den Kürzeren. Doch der Reichweiten-Abstand ist merklich kleiner geworden.
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