Umbau in der Chefetage Ford schickt drei Topmanager mit Mitte 50 in Rente

Ford-Chef Jim Farley baut in der Führungsetage um: Drei hochrangige Manager werden zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet. Zeit wäre es dafür allerdings noch nicht: Der älteste von ihnen ist erst 58 Jahre alt.
CEO Jim Farley baut sein Team in der Top-Etage um

CEO Jim Farley baut sein Team in der Top-Etage um

Foto: REBECCA COOK / REUTERS

Vorruhestand mit Mitte 50, davon träumt wohl so mancher: Fords Vize-Präsident Steven Armstrong (58), Europa-Chef Stuart Rowley (55) und Lincoln-Chefin Joy Falotico (55) dürfen diesen Traum jetzt leben. Das Unternehmen kündigte in einer Pressemitteilung  den Abgang der drei Topmanager an. Ob der allerdings so ganz freiwillig vonstattengegangen ist, bleibt offen, offiziell zumindest haben sich alle drei für den Ruhestand entschieden.

Der Umbau in der Top-Etage fällt auch mit der organisatorischen Aufspaltung des US-Autokonzerns zusammen. Anfang März hatte das Unternehmen verkündet, das Geschäft für Verbrenner und Elektroautos künftig zu trennen – allerdings bleiben beide Geschäfte unter dem Ford-Dach. Ab 2023 sollen beide Einheiten aber jeweils eigene Gewinn- und Verlustrechnungen vorweisen. Zur Finanzierung der milliardenschweren Pläne hatte Ford-Chef Jim Farley (60) bereits erklärt, bis zu 8000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Bis zum Jahr 2026 will er rund drei Milliarden Dollar einsparen.

Jetzt baut Ford auch in der Chefetage um: Der bisherige Europa-Präsident Rowley, auch für die Transformation und die Qualitätssicherung im Unternehmen verantwortlich, geht damit zu einer Zeit, in der das Unternehmen weiterhin mit hohen Garantieansprüchen und Zuverlässigkeitsproblemen zu kämpfen hat. Er wird durch Jim Baumbick ersetzt. Auf Joy Falotico folgt Dianne Craig, die momentan Präsidentin von Fords International Markets Group ist, und zukünftig an Farley berichten soll.

"Qualität hat im Unternehmen oberste Priorität und Jim Baumbick ist der Richtige, um bei Ford erstklassige Qualität und Zuverlässigkeit zu liefern", so Farley. Der Ford-Chef hat seit seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden mit Garantieansprüchen, Rückrufen und Problemen bei der Markteinführung neuer Fahrzeuge zu kämpfen. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung des Unternehmens sagte der CEO, dass diese Probleme auch finanzielle Auswirkungen auf Ford hätten sowie für Unzufriedenheit bei den Kunden sorge.

frm/afp
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