

Der Elektroauto- und Ökostromkonzern Tesla braucht für seine ambitionierten Expansionspläne und den Vorstoß in den Massenmarkt frisches Geld. Das Unternehmen des schillernden Tech-Unternehmers Elon Musk will mit der Ausgabe neuer Aktien und Anleihen über eine Milliarde Dollar bei Investoren einsammeln. Wie Tesla am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte, sollen die Mittel vor allem zur Stärkung der Bilanz und somit zur Minimierung von Risiken beim Anlauf der Produktion des ersten Mittelklasse-Elektrowagens "Model 3" genutzt werden.
Der Wagen, mit dem das bislang auf Kunden mit dickem Geldbeutel ausgerichtete Unternehmen den Massenmarkt erobern will, soll ab September in die Serienfertigung gehen. 250 Millionen Dollar will Tesla durch neues Aktienkapital erlösen, weitere 750 Millionen sollen Wandelanleihen in die Kasse spülen. Beide Emissionen haben eine Option zur 15-prozentigen Aufstockung, so dass insgesamt 1,15 Milliarden Dollar (1,07 Mrd Euro) eingenommen werden könnten. Tesla-Chef Musk will selbst für 25 Millionen Dollar Aktien kaufen.
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Für die Aktie ging es nachbörslich gut 2 Prozent nach oben. An der Börse war seit Wochen angesichts der Expansionspläne des Unternehmens über eine Kapitalerhöhung spekuliert worden, Musk hatte auch offen darüber gesprochen. Experten hatten allerdings mit einem höheren Volumen von 1,7 bis 2,5 Milliarden Dollar gerechnet.
Anleger setzen große Hoffnungen auf das "Model 3" von Tesla. Hier sieht sich das Unternehmen bislang auf Kurs, die Produktion des ersten Mittelklasse-Stromers im Juli anlaufen zu lassen. Im September solle das "Model 3" dann in die Serienfertigung gehen.
BMW baut einen veritablen Tesla-Fighter in Serie: Der i4, eine vollelektrische Limousine auf Basis der BMW-Studie i Vision (im Bild), wird künftig in München gebaut. Das erklärte BMW-Chef Harald Krüger auf dem Genfer Autosalon. Vom Band rollen könnte der i4 bereits ab 2020, heißt es in Berichten. Der Wagen zielt direkt auf Teslas Model 3 ...
... er soll eine Reichweite von rund 600 Kilometern bieten und den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4 Sekunden abspulen. Bis 2025 will BMW weltweit 25 elektrifizierte Modelle anbieten, den Anfang machen ...
... der Mini, der ab 2019 auch als reines Elektroauto zu haben sein wird. Dessen Leistungsdaten werden allerdings nicht an die Werte eines Tesla Model S heranreichen. Danach folgt eine Batterieversion des SUV X3 und dann der i4 - sowie weitere Hybridmodelle. 2017 hat BMW über 100.000 Modelle elektrifizierte Modelle verkauft.
Tesla-Chef Elon Musk hat sein Massenmarkt-Modell bewusst "Model 3" genannt - es ist eine Anspielung auf BMWs 3er-Serie. Die ersten Model 3 wurden Anfang 2018 an Kunden außerhalb des Tesla-Mitarbeiterkreises übergeben. Mit einem Grundpreis von 35.000 Dollar will Tesla nun den Massenmarkt aufrollen. Das Hochfahren der Produktion bereitet Tesla jedoch nach wie vor Probleme - was der Konkurrenz ein wenig Zeit verschafft, an ihren künftigen Elektromodellen zu feilen ...
... die schwedische Marke Volvo etwa modelt im Eiltempo die Performance-Tochter Polestar zur eigenständigen Elektroauto-Marke um. Auf dem Genfer Autosalon steht das erste Modell der neuen Marke, der Polestar 1 - ein 4,50 Meter langes Plugin-Hybrid-Coupé mit insgesamt 600 PS Leistung. Die Batteriereichweite gibt Volvo mit 150 Kilometern an. Die Produktion des Wagens ...
... läuft Mitte 2019 an, er soll zwischen 130.000 und 150.000 Euro Basispreis kosten. Das zweite Modell der Marke wird eine Limousine mit rein elektrischem Antrieb, das dritte ein SUV. Doch auch bei der Kernmarke setzt Volvo großflächig auf Elektroantrieb. Ab 2019 will Volvo ausschließlich Neuwagen mit Elektromotor an Bord verkaufen - also reine Elektroautos, Plugin- und Mildhybride.
Zwischen 2019 und 2021 will Volvo fünf rein batteriegetriebene Modelle auf den Markt bringen. Der erste reinrassige Elektro-Volvo soll noch 2019 in den Handel kommen, zwischen 35.000 und 40.000 Dollar kosten und mindestens 250 Meilen (rund 400 km) mit einer Akkuladung fahren. Gebaut wird das Auto wohl auf Volvos Kompaktwagen-Plattform CMA. Sie dient auch dem kürzlich auf den Markt gebrachten Kompakt-SUV XC40 (im Bild) als Basis.
Audi ist da um einen Hauch früher dran mit seinem Tesla-Fighter. Ab Ende 2018 soll der Audi e-tron quattro bei den Händlern stehen. Bereits auf der IAA 2015 zeigte Audi einen Prototypen des Autos - in Genf steht ein weiterer, noch getarnter Prototyp (im Bild). Dabei soll das Auto bereits ab Mitte 2018 in Brüssel vom Band rollen. Mit einer Batterieladung soll der Audi unter Alltagsbedingungen mehr als 500 Kilometer weit fahren und in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen.
Der Wagen soll mit bis zu 150 kW Ladeleistung zurechtkommen - und so innerhalb von 30 Minuten fast volltanken können, verspricht Audi. Der vermutlich wohl 100.000 Euro teure Q6 soll kein Einzelgänger bleiben: Bis 2020 wollen die Ingolstädter drei Elektroauto-Modelle am Start haben. Auf den Elektro-SUV soll nach Informationen von manager-magazin.de zunächst ...
... ein coupéhaftes Derivat folgen. Danach stellt Audi die neue Generation des A3 e-tron vollständig auf Batterieantrieb um - bisher war der A3 nur als Plugin-Hybrid im Handel. Zum ersten Mal wird dabei die Konzern-Elektroplattform MEB zum Einsatz kommen. Bis 2025 will Audi mehr als 20 Elektroautos und Plugin-Hybride am Markt haben - sie sollen ein Viertel des Audi-Gesamtabsatzes ausmachen. In der zweiten Jahreshälfte 2018 schraubt auch ein britischer Konkurrent seine E-Auto-Ambitionen hoch...
... bereits Ende 2016 hat die zum indischen Tata-Konzern gehörende Nobelmarke ihr E-Auto Jaguar I-Pace vorgestellt. In Genf steht nun die Serienversion des Wagens (im Bild), der im zweiten Halbjahr 2018 in Deutschland erhältlich sein wird. Abgeleitet ist der I-Pace von Jaguars erstem SUV F-Pace, der seit Anfang 2016 auf dem Markt ist. Entstanden ist die ziemlich seriennahe Elektroauto-Studie ...
... unter der Leitung von Wolfgang Ziebart, dem einstigen Infineon-Chef und ehemaligen BMW-Manager. In Bayern hat auch Jaguar Land Rover-Gesamtchef Ralf Speth sein Handwerk gelernt. Exakt an deutschen Konkurrenten orientieren sich auch die Leistungsdaten des Elektro-Jags: 500 Kilometer Reichweite mit einer 90 kWh großen Batterie, 400 PS, auf 0-100 km/h in rund 4 Sekunden ...
... an CCS-Schnellladesäulen lässt sich der Akku in 90 Minuten zu 80 Prozent füllen. Große Touchscreens und ein luftiges Inneres sind klarer Fingerzeig in Richtung Tesla Model X. Die Preise dürften sich ebenso an dem kalifornischen Elektro-SUV orientieren, der ab 100.000 Euro zu haben ist.
Da will Daimler nicht zurückstehen - die Stuttgarter beschleunigen ihre Elektroauto-Pläne ebenfalls. Zunächst baut Daimler seine Palette an Plugin-Hybriden aus, im Jahr 2019 soll das erste Modell der neuen Konzern-Elektroautomarke EQ auf den Markt kommen. Einen Prototypen namens EQC (im Bild) stellte Mercedes auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2016 vor. Die Reichweite des Fahrzeugs, das auf der Architektur des SUVs GLC basiert, soll bis zu 500 Kilometern im Alltag betragen, dafür verbaut Mercedes einen 110 kWh-Akku.
Preise hat Mercedes noch keine genannt. Das Cockpit dürfte volldigital und beinahe schalterfrei werden - geht es nach dem Konzeptwagen, bleiben einzig die Tasten für die Sitzverstellung erhalten. Bis zum Jahr 2022 will der Hersteller zehn neue Elektromodelle auf den Markt bringen - ursprünglich war dafür ein Zeitraum bis 2025 geplant. Dafür entwickelt Daimler eine eigene Elektroauto-Architektur. In sieben Jahren soll der Anteil reiner Stromer am Gesamtabsatz bei 15 bis 25 Prozent liegen.
Große Elektroauto-Pläne hat auch Porsche: Der Stuttgarter Sportwagen bringt 2019 seinen Mission E getauften, ersten reinen Strom-Sportwagen gegen Tesla in Stellung. Der Batteriebolide der Zuffenhausener bietet 600 PS und soll mit einer Akkuladung 500 Kilometer weit kommen. Danach soll es Schlag auf Schlag gehen, wie manager magazin bereits im Sommer 2017 berichtete ...
... dem Mission E soll innerhalb von ein bis zwei Jahren ein rein batteriegetriebenes SUV-Coupé folgen. Eine entsprechende Studie (Mission E Cross Turismo, im Bild) stellte Porsche in Genf vor. Die zweite Generation des Bestsellers Macan wird wohl nur mehr elektrisch fahren. 2023 sollen so die Hälfte aller Porsche-Neuwagen einen Elektroantrieb an Bord haben. Damit die anspruchsvolle Klientel umsteigt, arbeiten die Porsche-Ingenieure an einem Turbo-Schnellladesystem. In 15 Minuten soll sich die Batterie des Mission E zu 80 Prozent laden lassen.
Auch die große Konzernschwester VW polt auf Elektro um. Im Jahr 2020 soll das erste Modell der neuen Elektroauto-Submarke I.D .auf den Markt kommen. Eine erste Studie dafür präsentierte im Herbst 2016. Außen hat der I.D. die Maße eines Golfs, innen verspricht VW Platzverhältnisse wie im größeren Passat. In Serienversion soll der Wagen rund 600 Kilometer Reichweite bieten. Zuletzt zeigten die Wolfsburger auf Automessen weitere I.D.-Prototypen, etwa ein SUV-Coupé ...
... auf dem Genfer Autosalon 2018 präsentierten die Wolfsburger einen Ausblick auf das Top-Modell der I.D-Familie: Einen Limousinen-Prototypen namens Vizzion. Das Serienmodell soll ab 2022 verkauft werden - und dann bereits auf das vollautonome Fahren vorbereitet sein. In neun Jahren soll ein Viertel des Konzernabsatzes von Elektroautos stammen, Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller will dann über alle Marken hinweg 30 E-Modelle anbieten.
Konkurrenz droht Tesla aber nicht nur von den etablierten Autoherstellern - sondern auch von Startups aus China. So zeigte das erst Anfang 2016 gegründete Startup Byton im Januar 2018 auf der CES in Las Vegas seinen ersten, aufsehenerregenden Prototypen: Einen Elektro-SUV, der in Standardausführung 400 Kilometer weit mit einer Batterieladung fahren und rund 45.000 Dollar kosten soll. Bereits Ende 2019 soll der Wagen in China auf den Markt kommen, 2020 soll der Wagen auch in den USA und Europa erhältlich sein.
Im Inneren bietet der Wagen einen 1,25 Meter breiten und 25 Zentimeter hohen Bildschirm über die gesamte Breite des Autos. Entriegeln lässt sich das Auto per Gesichtserkennung, bedienen durch Gesten- und Sprachsteuerung. Zum Marktstart soll der Wagen über längere Strecken komplett autonom fahren können. Der gezeigte Prototyp ist laut Byton schon nahe am Serienauto dran. Entwickelt wird das Auto von einem hochkarätigen Team rund um Carsten Breitfeld, dem Ex-Entwicklungsleiter der BMW-Elektroautosparte i.
Elektroauto-Pionier Tesla kämpft derweil damit, seine ehrgeizigen Pläne für sein Model 3 Realität werden zu lassen. Die Produktion des Mittelklasse-Modells (35.000 Dollar Einstiegspreis, Reichweite rund 350 Kilometer) lief viel langsamer an als geplant. Die gröbsten Probleme sollen aber laut Tesla-Chef Elon Musk Ende März behoben sein, im Februar 2018 liefen wöchentlich wohl mehr als 1000 Model 3 vom Band. Ende März sollen es bereits 2500 sein, bis Ende Juni 5000 Stück pro Woche, verspricht Musk nun.
Wenig Glück hatte Opel mit seinem Frühstart gegen Tesla: Der Fünftürer Ampera-e mit 500 Kilometer offizieller Reichweite kam bereits Ende 2017 in den Handel. Wegen der Übernahme durch PSA war das Auto aber längere Zeit nicht lieferbar - nun werden immerhin die Bestellungen abgearbeitet. Der Preis liegt nach Abzug der deutschen Elektroauto-Förderung bei 35.000 Euro.
Eine Klasse unterhalb des Model 3 hat Nissan nachgeladen - und könnte mit der Neuauflage seines Elektroauto-Bestsellers Leaf Tesla durchaus ein paar Kunden abgraben. Seit Anfang 2018 wird der neue Leaf ausgeliefert, er kommt mit seinem 40 kWh-Akku nun im Alltag wohl gut 250 Kilometer weit - und kostet nur knapp über 30.000 Euro. So
Ein bisschen nachgebessert hat auch Ford: Der Focus Electric ist seit gut einem Jahr mit etwas größerer Batterie (225 km offizielle Reichweite) und schnellerem Ladesystem erhältlich. Ein Schnäppchen ist er mit rund 35.000 Euro Basispreis allerdings nicht. Bis 2020 investiert Ford 4,5 Milliarden Dollar in 13 neue Modelle mit Elektro- und Hybridantrieb. Ob Ford damit gegen Tesla ankämpfen kann, muss sich aber noch weisen.
... dem Mission E soll innerhalb von ein bis zwei Jahren ein rein batteriegetriebenes SUV-Coupé folgen. Eine entsprechende Studie (Mission E Cross Turismo, im Bild) stellte Porsche in Genf vor. Die zweite Generation des Bestsellers Macan wird wohl nur mehr elektrisch fahren. 2023 sollen so die Hälfte aller Porsche-Neuwagen einen Elektroantrieb an Bord haben. Damit die anspruchsvolle Klientel umsteigt, arbeiten die Porsche-Ingenieure an einem Turbo-Schnellladesystem. In 15 Minuten soll sich die Batterie des Mission E zu 80 Prozent laden lassen.
Foto: HAROLD CUNNINGHAM/ AFPElektroauto-Pionier Tesla kämpft derweil damit, seine ehrgeizigen Pläne für sein Model 3 Realität werden zu lassen. Die Produktion des Mittelklasse-Modells (35.000 Dollar Einstiegspreis, Reichweite rund 350 Kilometer) lief viel langsamer an als geplant. Die gröbsten Probleme sollen aber laut Tesla-Chef Elon Musk Ende März behoben sein, im Februar 2018 liefen wöchentlich wohl mehr als 1000 Model 3 vom Band. Ende März sollen es bereits 2500 sein, bis Ende Juni 5000 Stück pro Woche, verspricht Musk nun.
Foto: Handout ./ REUTERSGigantisch ist alles an der Gigafactory, der entstehenden Fünf-Milliarden-Dollar-Fabrik in Nevadas Wüste, wo Tesla und Panasonic die Massenproduktion von Batterien für Elektroautos planen. Tesla hatte die Bewerbungen von mehreren US-Staaten eingeholt, die sich mit Subventionen überboten. Nevada machte das Rennen, auch weil reichlich Platz vorhanden ist und die größten Lithiumvorräte Nordamerikas in der Nähe.
Eine solch große Industrieinvestition ist auch für die Alte Welt eine Seltenheit. Die Aufregung steigt, weil Tesla noch 2017 eine Wahl über die erste Gigafactory auf europäischem Boden treffen will. Neben Batterien sollen dort auch gleich Autos gefertigt werden. Mehr als 300 Standorte sollen sich beworben haben. manager magazin zeigt einige der ernsthaften Anwärter.
"Wir sind in Gesprächen", machte der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel das Interesse von Tesla-Chef Elon Musk an Deutschland Ende 2015 öffentlich - auf Werksbesuch bei Daimler. "Ich nehme an, er wird staatliche Mittel wollen." In die Heimat der Oberklasse-Platzhirsche vorzudringen, wäre der große Preis für die Kalifornier.
Die sächsische Landesregierung wirbt für Kamenz, wo Daimler bereits die Batteriefabrik Deutsche Accumotive betreibt - die ambitioniert gestartete benachbarte Zellfertigung wurde vor zwei Jahren eingestellt, inzwischen möchten Daimler und andere aber wieder in die Akkuproduktion expandieren. Das entspricht der industriepolitischen Strategie des Bundes. Laut einer Studie der Nationalen Plattform Elektromobilität bietet Ostdeutschland die weltbesten Standortbedingungen neben Polen, Südkorea und den USA.
Auch Frankreich hat Elon Musk seine Aufwartung gemacht, hier ließ er sich zu einer Versammlung von Lokalpolitikern im Pariser Rathaus herab. Links des Rheins ist Europas derzeit größter Markt für Elektroautos. Neben den Staatsbeteiligungen Renault und Peugeot kümmert sich Wirtschaftsminister Michel Sapin auch aktiv um Tesla, im Januar besuchte er die Fabrik in Fremont und stellte die Vorzüge Frankreichs heraus.
Umweltministerin Ségolène Royal brachte das Kernkraftwerk Fessenheim ins Spiel, das stillgelegt wird: "Ich habe ihm gesagt, ich habe einen Ort für Sie." Der Antrag scheint verfangen zu haben, jedenfalls nannte Musk selbst später das Elsass als Beispiel für einen logistisch günstigen Standort. Ganz in der Nähe sind das Stammwerk von Peugeot, die elektroaffine Schweiz und gleich gegenüber das Autoland Baden-Württemberg.
Die alte Industrie macht Platz für die neue - diesen Charme, den Tesla von seiner Fabrik in Fremont (früher Toyota und General Motors) kennt, hätte auch das ehemalige Saab-Werk im schwedischen Trollhättan. Seit dem Aus der Traditionsmarke haben sich mehrere neue Besitzer daran versucht, dort Elektroautos zu bauen. Der schwedische Unternehmerverband hofft, dass Tesla es schafft. Von Trollhättan sind es nur gut 100 Kilometer nach Norwegen, wo Tesla seinen weltweit höchsten Marktanteil erreicht. In Schweden ist zugleich die Firma Northvolt mit eigenen Gigafactory-Plänen aktiv, geführt von einem früheren Tesla-Manager.
Noch erheblich näher am Polarkreis liegt das finnische Vaasa - logistisch ungünstig, abgesehen von den Rohstofflieferungen. Auf einer eigenen Gigavaasa-Website werben die Finnen mit den "bedeutendsten Lithium-Vorkommen Europas", der weltgrößten Kobaltraffinerie und einer großen Nickelhütte. Außerdem gebe es reichlich gut ausgebildete Talente in technischen Berufen und bestehende Netzwerke von Cleantech-Firmen.
Technische Universitäten und Firmen gibt es auch rund um das niederländische Tilburg - und bereits eine bestehende Tesla-Fabrik, nämlich die Endmontage der Modelle für den europäischen Markt. Zudem müssen die Niederlande als einer der größten Absatzmärkte keine Rücksicht auf etablierte heimische Hersteller nehmen und sind so aufgeschlossen für Elektroautos wie sonst nur noch Norwegen.
Zu den niederländischen Standorten, die sich bewerben, zählt auch die Provinz Groningen mit Eemshaven - direkt an der deutschen Grenze, was auch dortige Landkreise und Industrie- und Handelskammern auf den Plan gerufen hat. Der Platz war einmal für BMW reserviert, hatte aber das Nachsehen gegenüber Leipzig in genau so einem Standortwettbewerb. Tesla könnte auf eine Aluminiumhütte nebenan für die Karosserien setzen - und auf Groningens Historie als E-Mobility-Pionier: 1835 brachte hier ein Sibrandus Stratingh das erste Batteriefahrzeug auf die Straße.
#SpainLovesTesla heißt eine Kampagne, die den Elektroautobauer nach Spanien locken soll - zusammen mit günstigen Arbeitskräften, bestehender Infrastruktur für die Autoindustrie und reichlich Sonne und Wind für die Versorgung der Gigafactory mit erneuerbarer Energie. Der Ort Paterna nahe Valencia hat bereits ein Gewerbegebiet mit Anschluss an Bahn, Autobahnen, Hafen und Flughafen für Tesla reserviert.
Was Spanien hat, hat Portugal zum großen Teil auch - und vielleicht noch etwas mehr Enthusiasmus für Tesla. Die Facebook-Gruppe "Bring Tesla Gigafactory to Portugal" zählt mehr als 50.000 Mitglieder. Premierminister António Costa persönlich schaltete sich in Musks Standortwahl ein. Im Rennen ist beispielsweise die Bergstadt Guarda im Landesinneren, nahe an Europas größtem Lithiumbergwerk (gemessen an der bereits laufenden Produktion). Auch Viana do Castelo bietet Lithium, und zudem einen Hafen.
Litauen zog Musks Aufmerksamkeit nicht auf höchster Ebene, sondern über die lokale Gamerszene auf sich. Die hat eine Gigafactory im kleinen Kruonis schon einmal gebaut, und zwar in nur zwei Tagen - virtuell, versteht sich. Vielleicht wird es nicht Litauen, aber eine Reihe osteuropäischer Staaten steht ebenfalls bereit.
Zu den niederländischen Standorten, die sich bewerben, zählt auch die Provinz Groningen mit Eemshaven - direkt an der deutschen Grenze, was auch dortige Landkreise und Industrie- und Handelskammern auf den Plan gerufen hat. Der Platz war einmal für BMW reserviert, hatte aber das Nachsehen gegenüber Leipzig in genau so einem Standortwettbewerb. Tesla könnte auf eine Aluminiumhütte nebenan für die Karosserien setzen - und auf Groningens Historie als E-Mobility-Pionier: 1835 brachte hier ein Sibrandus Stratingh das erste Batteriefahrzeug auf die Straße.
Foto: Heiko Lossie/ picture alliance / dpa