

2016 war bislang das Jahr der Hybridmotoren: Von Januar bis Oktober haben Autobauer in Deutschland laut Zahlen des Kraftfahrtbundesamts 41,5 Prozent mehr Fahrzeuge mit kombinierten Antrieben verkauft als im selben Zeitraum im Jahr zuvor. Im Monatsvergleich waren es im Oktober sogar 67,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Leichte Abstriche müssen die Hersteller hingegen beim Diesel machen: Im Oktober verkauften Volkswagen und Co. gut 12 Prozent weniger Diesel-Fahrzeuge - in den ersten zehn Monaten waren es nur 1,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In absoluten Zahlen haben Diesel-Fahrzeuge aber natürlich noch weit die Nase vorn - 1,3 Millionen verkaufte Selbstzünder stehen gut 38.000 Hybriden gegenüber.
Die steigende Beliebtheit der Hybridfahrzeuge ist auch deshalb bemerkenswert, weil Deutschland bei rein elektrisch angetriebenen Autos weiterhin reichlich Potenzial nach oben hat: Wie die Grafik zeigt, die Statista für manager-magazin.de auf Basis von Zahlen der Autoherstellervereinigung Acea erstellt hat, lag der Anteil der Stromer an den Neuwagenverkäufen der ersten neun Monate bei etwa 0,6 Prozent. Die Abfolge der E-Auto-Landkarten des Jahres (siehe Bildergalerie oben) zeigt auch: Bislang verpufft die deutsche Kaufprämie quasi vollständig.
Ein wichtiger Impuls könnte nun ausgerechnet aus China kommen: Das Land will ab 2018 Autoherstellern Quoten für E-Autos vorschreiben. Hersteller müssten so rasch sehr viele elektrisch betriebene Fahrzeuge verkaufen - andernfalls drohen ihnen Produktionsdrosselungen in einem der wichtigsten Absatzmärkte der Welt.
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Norwegen ist und bleibt der Goldstandard für Elektroautos in Europa: Gut 28 Prozent der in den ersten neun Monaten 2016 zugelassenen Neuwagen hatten einen Elektroantrieb. In Deutschland zieht die Kaufprämie für Elektroautos hingegen weiterhin nicht: ...
Wie schon zum Halbjahr (Karte für die ersten sechs Monate 2016) verharrt der Anteil der verkauften E-Neuwagen bei gut 0,6 Prozent.
Norwegen zieht seine Kreise: Im ersten Quartal 2016 stieg der Elektroauto-Anteil auf 30 Prozent. In Dänemark und den Niederlanden liefen Subventionen aus - der Anteil sank.
2015 war die Nachfrage nach Elektroautos in Europa stark angestiegen - es wurden 186.170 Batteriefahrzeuge verkauft (Anteil: 1,3 Prozent). In Holland und Norwegen setzte sich damit der Boom fort. Aber auch in Schweden, Dänemark und der Schweiz nahm der Absatz Fahrt auf. Italien und Spanien blieben Stromer-Diaspora, Deutschland schnitt unterdurchschnittlich ab.
Im Vorjahr (2014) waren in der EU plus Norwegen und der Schweiz 92.455 Elektroautos verkauft worden. Das entsprach einem Anteil von 0,7 Prozent an allen zugelassenen Fahrzeugen. In Norwegen und den Niederlanden war die Nachfrage bereits damals am größten - auch dank Subventionen.
Während die Politiker in Deutschland weiter über eine Kaufprämie für Elektroautos streiten, schaffen die Hersteller Fakten. So wie Porsche mit dem Mission E preschen auch Volkswagen (Budd-e), BMW (i3) und Opel (Ampera-e) mit neuen und verbesserten Modellen vor.