Automobilzulieferer Ex-Arbeitgeberpräsident verkauft Allgaier an China

Die Investorensuche bei Allgaier ist abgeschlossen. Dieter Hundt verkauft den Automobilzulieferer an die chinesische Westron Group. Das sind die Pläne.
Westron Group wird Investor von der Allgaier Gruppe: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Transaktion im Februar genehmigt

Westron Group wird Investor von der Allgaier Gruppe: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Transaktion im Februar genehmigt

Foto: Marijan Murat / dpa

Die Allgaier Gruppe hat einen neuen Investor. Die chinesische Westron Group übernimmt 88,9 Prozent der Anteile von dem Automobilzulieferer. Das teilte das Unternehmen  aus Uhningen, in der Nähe von Stuttgart, am Montag mit. Ein entsprechender Vertrag mit dem langjährigen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt sei am 1. Juli unterzeichnet worden. Zum Kaufpreis machte das Unternehmen keine Angaben.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die Transaktion im Februar genehmigt. Der Investor übernimmt mit zusätzlichem Eigenkapital die Mehrheit des schwäbischen Unternehmens. Die Westron Group ist ein Industrieunternehmen, dessen Investmentsparte sich auf den Automobil- und Technologiesektor konzentriert. Die Gruppe hält Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen in China und Deutschland. Westron ist in der Region beriets bekannt. 2018 übernahm der Investor zusammen mit einem Hongkonger Investor ein Gemeinschaftsunternehmen der Autozulieferer Bosch und Mahle mit 1300 Mitarbeitern, das Abgasturbolader herstellt.

Schwierige Phase bei Allgaier

Gerade erst hat Allgaier eine schwierige Phase durchgemacht. Die Restrukturierung der Allgaier Gruppe von 2020 bis 2022 wurde durch die Corona-Pandemie und sich dann anschließenden Engpässen bei der Belieferung von Rohstoffen und Halbleitern sowie des Ukrainekrieges erschwert. Dies führte zu Werksschließungen sowie Projektverschiebungen und Umsatzrückgänge in beiden Geschäftsbereichen. Doch nun gehe es wieder aufwärts. Der Auftragseingang von 650 Millionen Euro im Jahr 2021 sei ein "historischer Höchststand" gewesen, es habe eine "erfreuliche Umsatzsteigerung" gegeben.

Die Allgaier Gruppe wird nach Unternehmensangaben mit beiden Geschäftsbereichen Automotive und Process Technology unverändert fortgeführt. Alle Verträge mit den Mitarbeitern, den Finanzierern und den Kunden sollen aufrechterhalten werden. Und: Künftig solle der "Markt in China und Asien eine zentrale Rolle spielen".

Hundt war lange Jahre einer der einflussreichsten Unternehmer des Landes. Von 1996 bis 2013 war er Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und ist heute BDA-Ehrenpräsident. Zudem führte er mehr als ein Jahrzehnt den Aufsichtsrat des VfB Stuttgart. Der Unternehmer pflegt seit Langem enge Beziehungen nach China.

sio
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