Was er sagte, kann möglicherweise gegen ihn verwendet werden: Ex-Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz
Foto: PorscheWenn Ermittler besonders nah an Kriminelle heranwollen, versuchen sie es gerne mit dem Lauschangriff: Mit Hilfe von Wanzen und ähnlichen Abhörgeräten werden Telefonate und andere Gespräche mitgeschnitten. Eher selten dürfte es dagegen vorkommen, dass Verdächtige den Behörden die Aufzeichnungen ihrer Gespräche gleich frei Haus liefern.
So ähnlich war es aber offenbar im Falle des ehemaligen Porsche-Vorstandes Wolfgang Hatz, eines der Verdächtigen im Dieselskandal. Einem - nicht nur informativen, sondern auch ziemlich unterhaltsamen - Bericht des "Handelsblatts" zufolge verfügt die Münchener Staatsanwaltschaft, die gegen Hatz ermittelt, über Aufzeichnungen von Telefonaten, die der Manager in der heißen Phase des Dieselskandals mit verschiedenen Topleuten aus dem Volkswagen-Konzern geführt hat, darunter auch der seinerzeitige Konzernchef Matthias Müller sowie Porsche-Chef Oliver Blume. Quelle der Aufnahmen, und das ist kurios, ist dem Bericht zufolge Hatz selbst, beziehungsweise dessen Umfeld.
Die Gattin des Managers habe Telefonate ihres Mannes mit dem Smartphone aufgenommen, heißt es, offenbar mit dem Ziel, sie zu dessen Verteidigung einzusetzen. Aus diesem Grunde habe Hatz' Ehefrau die Dateien an den Anwalt des früheren Porsche-Managers geschickt. Später habe die Staatsanwaltschaft die Audiodateien gefunden - und nun seien sie Teil der Ermittlungsakten, schreibt das "Handelsblatt".
Für Hatz kann das vermutlich unangenehme Folgen haben, denn den Passagen, die die Zeitung aus den aufgezeichneten Telefonaten zitiert, ist zu entnehmen, dass die Manager bei diesen Unterhaltungen zum Thema Dieselskandal offensichtlich kein Blatt vor den Mund genommen haben. Von "Bescheißsoftware" ist da an einer Stelle beispielsweise die Rede, und davon, dass Vertreter des Aufsichtsrates "keinen Arsch in der Hose" hätten, an anderer.
Hauptmotiv der Anrufe des früheren Porsche-Managers bei seinen seinerzeitigen Vorgesetzten war offenbar die Sorge um seinen Job. Es war die Zeit, kurz nachdem im Herbst 2015 die Vorwürfe gegen Volkswagen in den USA publik geworden waren, die den gesamten Dieselskandal ins Rollen brachten. Öffentlichkeit, Behörden sowie Verantwortliche beim Autohersteller selbst befanden sich fieberhaft auf der Suche nach Verantwortlichen und Schuldigen an der Misere. Und Wolfgang Hatz, der lange Zeit für die Motorenentwicklung bei Audi sowie später auch im gesamten Volkswagenkonzern verantwortlich war, gehörte zu denjenigen, die beinahe automatisch in den Fokus gerieten.
Er habe doch nichts getan, beteuerte Hatz laut "Handelsblatt" am Telefon gegenüber Volkswagen-Chef Müller, nachdem er vom Konzern in den Zwangsurlaub versetzt worden war. Doch es nützte nichts: 2016 wurde Hatz entlassen, 2017 wurde er festgenommen und kam für neun Monate in Untersuchungshaft. Seit Mitte vergangenen Jahres ist er wieder auf freiem Fuß - gegen eine Kaution von drei Millionen Euro.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München gegen Hatz laufen nach wie vor. Dem Manager dürfte früher oder später eine Anklage ins Haus stehen. In der Anklageschrift kann er dann womöglich Passagen seiner eigenen Telefonate nachlesen.
Der Autozulieferer Schaeffler schärft seine Stellenabbau-Pläne nach: Wie die Firma nun bestätigte, sollen in Deutschland weitere 1300 Arbeitsplätze wegfallen. Für den Stellenabbau gilt das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit: Mitarbeiter und Unternehmen müssen mit dem Ausscheiden und den Konditionen dafür einverstanden sein. Bereits Anfang des Jahres hatte Schaeffler einen moderaten Jobabbau bekanntgegeben ...
... seinerzeit erklärte Schaeffler, dass bis 2024 900 Jobs insbesondere in der Autozulieferersparte wegfallen, 700 davon in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen will Schaeffler jedoch vermeiden. Weltweit beschäftigt das Familienunternehmen 92.500 Mitarbeiter.
Continental steigt wegen der nachlassenden Konjunktur und der Digitalisierung kräftig in die Eisen. Der Gewinn des Autozulieferers ist zuletzt deutlich eingebrochen, nun gibt es auch ein großes Stellenabbau-Programm. Bis Ende 2023 sollen weltweit bis zu 20.000 Stellen wegfallen, davon 7000 in Deutschland. Auch betriebsbedingte Kündigungen schließt der Konzern als "allerletztes Mittel" nicht aus.
Im Gegenzug will Continental eine "hohe Zahl" neuer Stellen schaffen, beziffert diese jedoch nicht. Sechs Werke will Conti schließen - vor allem solche, wo Bestandteile für Verbrennungsmotoren hergestellt werden. Gewerkschafter laufen Sturm gegen die Pläne - Contis harter Sparkurs könnte der Gradmesser für die Konkurrenten werden. Insgesamt will Conti 8 Prozent seiner aktuell rund 244.000 Stellen weltweit kürzen.
Auch der weltgrößte Autozulieferer Bosch sieht schwierige Zeiten auf sich zukommen. Der Umsatz wird in diesem Jahr nur auf Vorjahresniveau liegen. Laut Bosch-Vorstandschef Volkmar Denner ist nun vor allem an den Diesel-Standorten ein deutlicher Jobabbau geplant. Der Umfang stehe noch nicht fest, die Streichungen sollen aber sozialverträglich erfolgen.
Bereits 2018 hatte Bosch 600 Arbeitsplätze in seiner Dieselsparte abgebaut, in diesem Jahr sollen mindestens 500 weitere Stellen in der Sparte wegfallen. Weltweit beschäftigt Bosch in seinem Unternehmensbereich Mobility Solutions, zu dem die Dieselsparte zählt, 232.000 Mitarbeiter.
Die aktuellen Marktunsicherheiten schlagen auch bei Benteler durch. Der auf Leichtbau spezialisierte mittelständische Zulieferer muss sparen und will dafür auch Arbeitsplätze abbauen, berichtet die "Neue Westfälische". Ziel sei es, den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten, also betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Wie viele Stellen wegfallen, steht derzeit noch nicht fest. Benteler hat weltweit rund 30.000 Mitarbeiter, in Ostwestfalen alleine sind es 7000. Im Bild die Benteler-Arena in Paderborn.
Beim bayerischen Autohersteller BMW stehen ebenfalls Stellenstreichungen an: Der Autobauer will laut Informationen von manager magazin 5000 bis 6000 Stellen streichen, die meisten davon in der Zentrale in München und dort in der Verwaltung. Abbauen will BMW die Stellen über Nicht-Nachbesetzungen, betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen, solange BMW schwarze Zahlen schreibt.
Audi: Die Volkswagen-Konzerntochter will Stellen streichen, die exakten Pläne dazu diskutiert Audi-CEO Bram Schot aber noch mit den Betriebsräten. Laut Schot gilt bei Audi eine Beschäftigungsgarantie bis 2025. Abbauen will er Stellen etwa durch Nicht-Nachbesetzung. Laut Medienberichten sind bis zu 10.000 Arbeitsplätze davon betroffen.
Betriebsbedingte Kündigungen wird es dabei aber nicht geben. Konkrete Zeitpläne wurden auf einer Betriebsversammlung Ende Juni aber nicht genannt. Ein konkreter Einschnitt ist allerdings bereits beschlossen: Audi streicht in Ingolstadt eine gut bezahlte Dauernachtschicht. Weltweit beschäftigt Audi 90.000 Mitarbeiter. Auch bei Massen-Schwestermarke VW steht ein Jobabbau bevor ...
Volkswagen: Der weltgrößte Autohersteller setzt nun bei seiner Kernmarke VW den Rotstift an. In den kommenden fünf Jahren sollen 5000 bis 7000 Stellen wegfallen - zusätzlich zum im Herbst 2016 vereinbarten Zukunftspakt, der die Streichung von bis zu 30.000 Stellen bis 2025 vorsieht. In Deutschland sollen dabei netto allerdings nur 14.000 Stellen wegfallen. Weltweit hat der Volkswagen-Konzern aktuell 665.000 Mitarbeiter.
Die zusätzlichen 7000 Stellen sollen in der Verwaltung wegfallen, wo die Kernmarke VW rund 54.000 Mitarbeiter beschäftigt. Abgebaut werden die Jobs sozialverträglich, Stellen sollen nicht neu besetzt werden. VW verschärft seinen Sparkurs angesichts der geplanten Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung. Bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch will VW über die Pläne informieren, bis zu 20.000 Mitarbeiter werden erwartet.
Ford: Die Europa-Sparte des US-Autoherstellers schreibt Verluste. Seit Monaten bereitet Ford in Europa, wo der Autohersteller 53.000 Mitarbeiter beschäftigt, ein Sparprogramm vor. Seit kurzem ist klar, dass dies die deutschen Standorte empfindlich treffen wird: Insgesamt 5000 Stellen sollen hierzulande wegfallen, also gut 21 Prozent der Belegschaft. In Köln, Saarlouis und Aachen beschäftigt Ford 24.000 Mitarbeiter.
Europaweit fallen bei Ford ganze 12.000 Stellen weg, das soll Einsparungen von mindestens 500 Millionen Dollar bringen. Ford will jedoch betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Der Jobabbau soll über Abfindungen und Frühverrentungen laufen. Im vergangenen Jahr hatte Ford of Europe einen operativen Verlust von 400 Millionen Dollar eingefahren.
Jaguar Land Rover: Die Briten kämpfen mit Absatzrückgängen in China, den Unsicherheiten durch Handelsstreitigkeiten und en Brexit und sinkenden Diesel-Zulassungszahlen. Nun setzen sie in ihren britischen Werken den Rotstift an: Jaguar Land Rover will insgesamt 4500 Stellen streichen, was knapp einem Zehntel der Belegschaft (zuletzt 43.200 Mitarbeiter) entspricht.
Beim Autozulieferer und Kabelzulieferer Leoni sind die Aussichten so düster, dass der neue Vorstandschef Aldo Kamper hart durchgreift - und kräftig spart: 2000 Arbeitsplätze sollen bei Leoni bis 2022 vor allem in der Verwaltung wegfallen, davon 500 in Hochlohnländern. Das soll die strukturellen Kosten binnen drei Jahren um 500 Millionen Euro senken. Weltweit beschäftigt Leoni über 90.000 Mitarbeiter.
Der Autozulieferer Schaeffler schärft seine Stellenabbau-Pläne nach: Wie die Firma nun bestätigte, sollen in Deutschland weitere 1300 Arbeitsplätze wegfallen. Für den Stellenabbau gilt das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit: Mitarbeiter und Unternehmen müssen mit dem Ausscheiden und den Konditionen dafür einverstanden sein. Bereits Anfang des Jahres hatte Schaeffler einen moderaten Jobabbau bekanntgegeben ...
Foto: Daniel Karmann/ picture allianceAuch der weltgrößte Autozulieferer Bosch sieht schwierige Zeiten auf sich zukommen. Der Umsatz wird in diesem Jahr nur auf Vorjahresniveau liegen. Laut Bosch-Vorstandschef Volkmar Denner ist nun vor allem an den Diesel-Standorten ein deutlicher Jobabbau geplant. Der Umfang stehe noch nicht fest, die Streichungen sollen aber sozialverträglich erfolgen.
Foto: Sebastian Kahnert/ dpaBereits 2018 hatte Bosch 600 Arbeitsplätze in seiner Dieselsparte abgebaut, in diesem Jahr sollen mindestens 500 weitere Stellen in der Sparte wegfallen. Weltweit beschäftigt Bosch in seinem Unternehmensbereich Mobility Solutions, zu dem die Dieselsparte zählt, 232.000 Mitarbeiter.
Foto: Sebastian Gollnow/dpaBeim bayerischen Autohersteller BMW stehen ebenfalls Stellenstreichungen an: Der Autobauer will laut Informationen von manager magazin 5000 bis 6000 Stellen streichen, die meisten davon in der Zentrale in München und dort in der Verwaltung. Abbauen will BMW die Stellen über Nicht-Nachbesetzungen, betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen, solange BMW schwarze Zahlen schreibt.
Foto: DPAAudi: Die Volkswagen-Konzerntochter will Stellen streichen, die exakten Pläne dazu diskutiert Audi-CEO Bram Schot aber noch mit den Betriebsräten. Laut Schot gilt bei Audi eine Beschäftigungsgarantie bis 2025. Abbauen will er Stellen etwa durch Nicht-Nachbesetzung. Laut Medienberichten sind bis zu 10.000 Arbeitsplätze davon betroffen.
Foto: Armin Weigel/ dpaDie zusätzlichen 7000 Stellen sollen in der Verwaltung wegfallen, wo die Kernmarke VW rund 54.000 Mitarbeiter beschäftigt. Abgebaut werden die Jobs sozialverträglich, Stellen sollen nicht neu besetzt werden. VW verschärft seinen Sparkurs angesichts der geplanten Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung. Bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch will VW über die Pläne informieren, bis zu 20.000 Mitarbeiter werden erwartet.
Foto: Rainer Jensen/ dpaJaguar Land Rover: Die Briten kämpfen mit Absatzrückgängen in China, den Unsicherheiten durch Handelsstreitigkeiten und en Brexit und sinkenden Diesel-Zulassungszahlen. Nun setzen sie in ihren britischen Werken den Rotstift an: Jaguar Land Rover will insgesamt 4500 Stellen streichen, was knapp einem Zehntel der Belegschaft (zuletzt 43.200 Mitarbeiter) entspricht.
Foto: Phil Noble/ REUTERS