Sparkurs in Untertürkheim
Daimler will im Stammwerk 4000 Jobs abbauen
Daimler-Chef Ola Källenius bricht seinen Sparplan jetzt offenbar auf einzelne Werke runter. 4000 Jobs will Daimler am Stammsitz abbauen. Das wäre mehr als ein Fünftel der Belegschaft.
Schichtwechsel: Daimler-Mitarbeiter am Mercedes-Benz Werk Untertürkheim
Foto: Sebastian Gollnow/ DPA
Der Autobauer Daimler will im Rahmen seines Sparkurses am Konzernstammsitz in Stuttgart-Untertürkheim nach Betriebsratsangaben bis zum Jahr 2025 rund 4000 Stellen abbauen. Ein Papier mit diesem Inhalt wurde von den örtlichen Arbeitnehmervertretern unter den Beschäftigten verteilt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch erfuhr.
Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. Eine Daimler-Sprecherin ging auf Anfrage nicht auf diese Zahl ein. Sie sprach generell davon, dass die Kosten "optimiert" werden müssten, um die Rentabilität des Unternehmens zu sichern.
Die Coronavirus-Krise sorgt für tiefrote Zahlen bei Daimler und zwingt den Autobauer zur Verschärfung seines sowieso geplanten Sparkurses. Im zweiten Quartal fuhr der Konzern rund zwei Milliarden Euro Verlust ein. Weil weltweit Fabriken stillstanden, Autohäuser schließen mussten und auch viele andere Unternehmen nicht arbeiten und somit auch keine Lastwagen kaufen konnten, knickten die Absatzzahlen ein.
Vorstandschef Ola Källenius (51) hatte zuletzt betont, dass sein im Vorjahr vorgelegter Sparplan angesichts der Corona-Krise verschärft werden müsse. Dazu gehört auch ein signifikanter Stellenabbau. Eine konkrete Zahl hat Daimler bisher nicht genannt.
Kolportiert worden war zunächst eine Größenordnung von bis zu 15.000 der weltweit rund 300.000 Stellen, die abgebaut werden sollten. Das manager magazin hatte im Juli erfahren, dass eingedenk nicht neu besetzter Stellen bis zu 30.000 Jobs wegfallen könnten. Im Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim arbeiten nach Betriebsratsangaben rund 19.000 Mitarbeiter.