Mercedes-Produktion in Peking: 20 neue oder neu aufgelegte Modelle will Daimler in den kommenden zwei Jahren in den chinesischen Markt drücken
Foto: APPeking - Aufholjagd in Fernost: Der Autobauer Daimler will seine Produktion in China in den kommenden zwei Jahren mehr als verdoppeln. Mit Investitionen von insgesamt zwei Milliarden Euro sollen ab 2015 jährlich mindestens 200.000 Einheiten in China produziert werden können, kündigte das Unternehmen an. "Ein klarer Beweis für unser Vertrauen in Mercedes-Benz in China", sagte der neue China-Vorstand Hubertus Troska laut Mitteilung.
Zudem will Daimler in den kommenden zwei Jahren 20 neue oder neuaufgelegte Automodelle auf den chinesischen Markt bringen. Inklusive importierter Wagen will der Konzern seinen Absatz bis 2015 um ein Drittel erhöhen auf 300.000 Autos jährlich.
Daimler fährt der Konkurrenz in China noch hinterher - und verkaufte im vergangenen Jahr weniger Wagen als die Erzrivalen BMW und Audi. Bis spätestens 2020 will Daimler-Chef Dieter Zetsche an den Bayern vorbeiziehen. Dabei sollen die neuen Modelle und bessere Vertriebsstrukturen helfen. Aus zwei getrennten Vertriebsorganisationen haben die Stuttgarter in China bereits eine gemacht. Anfang dieses Jahres stiegen die Schwaben zudem mit 12 Prozent bei ihrem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) ein.
Den Anfang macht der "Sedan"
Den Anstoß für die neue Modelloffensive will China-Vorstand Troska am Freitag einleiten. Dann will das Unternehmen auf einer Automesse im südwestchinesischen Chengdu eine überarbeitete Version des E-Klasse-Wagens Sedan speziell für den chinesischen Markt vorstellen.
Darüber hinaus solle das Investitionsvolumen konzernweit auf hohem Niveau gehalten werden, sagte Mercedes-Benz-Vertriebschef Joachim Schmidt der "Börsen-Zeitung". Denn auch im Bereich alternativer Antriebe durch Hybrid- oder Elektroantrieben wollen die Autobauer weiterhin ihre Position verteidigen."Mit insgesamt neun lokal emissionsfreien Fahrzeugen mit Batterie-oder Brennstoffzellenantrieb hat die Daimler AG heute schon die weltweit breiteste Palette an Elektrofahrzeugen auf der Straße." sagte Schmidt . Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass Daimler im zweiten Halbjahr wachse.
Der chinesische Markt spielt für die deutschen Autobauer eine Schlüsselrolle. Jedes fünfte Auto, das in China verkauft wird, zählt laut Branchenverband VDA zu einer deutschen Konzernmarke. Seit 2005 haben deutsche Pkw-Hersteller ihren Absatz in China versiebenfacht.
Ein junges Paar beim Autohändler - das ist mittlerweile ein Bild mit Seltenheitswert. Wer sich dieses Jahr zwischen Anfang Januar und Ende Juli ein neues Fahrzeug angeschafft hat, war dabei im Schnitt 52,4 Jahre alt. Das besagt eine Studie des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.
"Erneut ein Altersrekord", sagte Institutsleiter Prof. Ferdinand Dudenhöffer, die die Autozulassungen von Privatpersonen untersucht hat. Nur 6,9 Prozent der Neuwagenkäufer waren im Untersuchungszeitraum jünger als 30 Jahre. Eine Marke liegt immerhin deutlich unter dem Durchschnitt. Käufer der BMW-Tochter Mini waren im Schnitt 45,7 Jahre alt.
Begehrt bei den jüngeren waren auch die Stadtflitzer der Daimler-Marke Smart. Wer sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres einen solchen Kleinwagen zulegte, war im Durchschnitt 48,8 Jahre alt. Allerdings steigt auch das Alter der Smart-Neuwagenkäufer in den letzten Jahren deutlich an.
Freude am Fahren - das gilt bei BMW trotz eher hoher Preise auch für vergleichsweise jüngere Semester. Im Schnitt waren die BMW-Käufer 52,1 Jahre alt - und lagen damit noch knapp unterhalb des Durchschnittsalters aller deutschen Hersteller.
Ford macht mit seinem Minivan B-Max Werbung mit jungen Familien. Doch die Neuwagenkäufer der Marke sind im Schnitt 52,7 alt - und damit knapp älter als der Durchschnitt. Auch bei Ford steigt das Alter der Autokäufer an: Im Jahr 2008 lag es noch knapp unter 50 Jahren.
Einen Porsche muss man sich erstmal leisten können. Dennoch schlägt die schwäbische Sportwagenmarke einige deutsche Hersteller beim Durchschnittsalter aus dem Feld: In diesem Jahr waren die Porsche-Neuwagenkäufer im Schnitt 52,8 Jahre alt.
Senior mit Hut - die Ingolstädter haben Jahre gebraucht, um dieses Klischee eines typischen Audi-Fahrers abzuschütteln. Trotz Kompaktwagen-Angebots sind Audi-Neuwagenkäufer aber mit 53,1 Jahren Durchschnittsalter noch immer keine Jungspunde.
Das dürfte die Wolfsburger nicht freuen: VW musste den größten Zuwachs beim Alter der Neuwagenkäufer verbuchen. Das lag von Januar bis Juli bei durchschnittlich 53,5 Jahren - und damit um 2 Jahre höher als im Gesamtjahr 2012.
Opel hat mit dem Kleinwagen Adam zwar ein Auto im Angebot, dass sich eindeutig an Jüngere richtet. Doch insgesamt ist die Marke weniger spannend für junge Menschen: Das Durchschnittsalter der Opel-Käufer lag in diesem Jahr bei 54,1 Jahren.
Mercedes hat schon seit Jahren ein Senioren-Problem. Nun gibt es aber erste Zeichen dafür, dass mit der A-Klasse die Verjüngungskur gelingt. Zwar lag das Durchschnittsalter der Mercedes-Neuwagenkäufer in den ersten sieben Monaten bei 55,2 Jahren. Doch im Vergleich zum Gesamtjahr 2012 ist es um ein ganzes Jahr gesunken.