Der Stern bei Mercedes-Benz Cars leuchtet wieder etwas heller.
Foto: REUTERSDer Autobauer Daimler hat nach dem schwachen ersten Halbjahr beim Mercedes-Absatz mit einem starken September das Blatt gewendet. Im vergangenen Monat verkauften die Stuttgarter weltweit 223.838 Autos der Marke Mercedes-Benz und damit 10,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte der Dax -Konzern am Montag in Stuttgart mit.
Nach neun Monaten liegt Mercedes damit nun knapp mit 0,6 Prozent im Plus bei rund 1,73 Millionen verkauften Fahrzeugen.
Im ersten Halbjahr hatten die Modellumstellung in den Kompaktklassen A und B sowie die Probleme beim Produktionsanlauf neuer SUV-Modelle in den USA belastet. Die Erholung setzte dann im Juli ein, gleichwohl stand Mercedes seinerzeit auch nach sieben Monaten auf Jahressicht noch im Minus.
Mittlerweile sorgen die Kompaktwagen aber deutlich für Auftrieb. Auch von den teureren Limousinen der C-, E- und S-Klassen wurde Daimler im September mehr Wagen los. Das Verkaufsplus zog sich durch alle Regionen, auch in China blieben die Mercedes-Autos trotz der Marktschwäche gefragt.
Im dritten Quartal verkaufte Mercedes-Benz 12,2 Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum. Problemkind bleibt die Kleinwagenserie Smart, die von Daimler auf kompletten Elektroantrieb umgestellt wird. Inklusive der Kleinwagen liegt die Pkw-Sparte des Konzerns nach neun Monaten nur 0,1 Prozent vor den Verkäufen des Vorjahres.
Kräftiger Gewinndämpfer für Autokonzern BMW: Die Ebit-Marge der Bayern halbierte sich von Januar bis Juni, wie ein Vergleich des Center of Automotive Management der Fachhochschule Bergisch Gladbach zeigt. Im ersten Halbjahr kam BMW nur auf eine Ebit-Marge von 5,8 Prozent, im ersten Halbjahr 2018 waren es dagegen noch 11,5 Prozent. Immerhin konnte BMW die Zahl der Auslieferungen leicht steigern.
Beim süddeutschen Konkurrenten Daimler ging es im ersten Halbjahr ebenfalls tief hinab ins Tal der Profitabilitäts-Tränen: Die Ebit-Marge der Stuttgarter stürzte auf 1,5 Prozent ab, im Vorjahres-Halbjahr stand sie noch bei 7,4 Prozent. Solche Zahlen dürften für Daimler-Chef Ola Källenius den Druck zu kräftigen Kosteneinsparungen erhöhen.
Auch bei FCA, dem Verbund zwischen Fiat und Chrysler, ging es im ersten Halbjahr 2019 mit der Profitabilität die Treppen hinab: In den ersten sechs Monaten kam der Konzern auf eine Ebit-Marge von 5,1 Prozent, im ersten Halbjahr 2018 waren es noch 5,8 Prozent. Solche Zahlen erklären auch, warum FCA seine Partnersuche intensiviert hat - denn die kommenden Jahre werden hart. Autohersteller müssen trotz niedriger Gewinne viel Geld in neue Technologien stecken.
Der koreanische Autohersteller Hyundai stemmte sich gegen den Trend: Er steigerte seine Ebit-Marge im ersten Halbjahr sogar - allerdings auf eher niedrigem Niveau. Im Zeitraum Januar bis Juni lag die Marge bei 4,1 Prozent (1 HJ 2018: 3,1 Prozent). Das zeigt, dass die diversen Sanierungsmaßnahmen bei den Koreanern langsam greifen. Hoch rentabel ist Hyundai damit für einen Massenhersteller aber noch immer nicht.
Ford hat gerade in den USA zuletzt kräftig gespart - das zeigt sich auch an der Marge: Die ist im ersten Halbjahr 2019 - ganz gegen den Branchentrend - auf 5,2 Prozent von zuvor 5,0 Prozent gestiegen. Große Freude dürfte das Fords Europa-Arm aber nicht bereiten: Denn bei seinem Europa-Geschäft setzt Ford in den kommenden Monaten kräftig den Rotstift an, auch in Deutschland werden hunderte Arbeitsplätze wegfallen.
Das aktuell eher ruppige Terrain für die Autobranche meisterte der Volkswagen-Konzern zuletzt ziemlich solide: Bei den Wolfsburgern steig die Ebit-Marge im ersten Quartal 2019 auf 7,2 Prozent (1. HJ. 2018: 6,8 Prozent). Der Konzern profitiert dabei auch von der nach wie vor hohen Rendite seiner Sportwagentochter Porsche.
Der US-Autoriese General Motors trat zuletzt kräftig auf die Kostenbremse und schließt nun auch mehrere Werke in den USA. Das dürfte in Zukunft helfen, die Profitabilität auf hohem Niveau für einen Massenhersteller zu halten. Im ersten Halbjahr 2019 kam GM auf 7,5 Prozent Ebit-Marge (1. HJ 2018: 8,0 Prozent).
Der japanische Autokonzern Toyota lieferte jahrelang sehr hohe Renditen ab - auch dank des günstigen Yen-Wechselkurses. Doch zuletzt ging es auch für die Japaner etwas nach unten: Toyotas Ebit-Marge gab im ersten Halbjahr 2019 auf 8,3 Prozent nach (1. HJ 2018: 8,8 Prozent). Damit liegen die Japaner aber nur knapp hinter dem aktuellen Renditekönig unter den großen Autokonzernen ...
... und das ist aktuell die Opel-Mutter PSA. Der französische Autokonzern konzentriert sich schon lange auf die Kosten - und der Sparkurs greift nun kräftig. Im ersten Halbjahr 2019 brachten die vier Marken von PSA (Peugeot, Citroen, Opel und DS) zusammen eine Ebit-Marge von 8,7 Prozent auf den Asphalt. Im Vorjahr waren es noch 5,9 Prozent gewesen, PSA ist also ein mehr als deutlicher Renditesprung gelungen. Die Franzosen schafften dies trotz eines Absatzeinbruchs - Chapeau! Es liegt vor allem am Kurs ihres CEO. Was Europas härtester Automanager jetzt vorhat.
Auch bei FCA, dem Verbund zwischen Fiat und Chrysler, ging es im ersten Halbjahr 2019 mit der Profitabilität die Treppen hinab: In den ersten sechs Monaten kam der Konzern auf eine Ebit-Marge von 5,1 Prozent, im ersten Halbjahr 2018 waren es noch 5,8 Prozent. Solche Zahlen erklären auch, warum FCA seine Partnersuche intensiviert hat - denn die kommenden Jahre werden hart. Autohersteller müssen trotz niedriger Gewinne viel Geld in neue Technologien stecken.
Foto: Marco Bertorello/AFP