Geely-Chef Li Shufu, Daimler-Chef Dieter Zetsche: Zugriff aus China - doch Zetsche bleibt höflich auf Distanz
Foto: [M] AFP; DPA
Die Daimler-Führungsriege weilt in Peking, doch eine zu große Nähe zum neuen Großaktionär Geely ist nicht erwünscht: Der Autobauer Daimler hat mit seinem größten Aktionär und Geely-Chef Li Shufu, der mit seinem Einstieg im Februar die Stuttgarter überrumpelt hatte, noch nicht über weitergehende Kooperationen gesprochen.
Es habe zwar weitere Gespräche mit dem neuen Großaktionär gegeben, doch diese seien noch nicht über ein Kennenlernen und ein sehr frühes Stadium hinausgegangen, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche am Mittwoch auf der Automobilmesse in Peking.
Statt dessen setzt man bei Daimler weiter auf die Zusammenarbeit mit den bestehenden Kooperationspartnern wie BAIC. Man gehe zunächst mit den bestehenden Partnern weiter "Schritt für Schritt", sagte der für China zuständige Daimler-Vorstand Hubertus Troska.
Mit dem bestehenden Joint-Venture Partner BAIC präsentiert Mercedes-Benz auf der Automesse im größten Absatzmarkt der Welt eine extra für den chinesischen Markt entwickelte Limousinenversion der A-Klasse, die junge chinesische Autokäufer anlocken soll.
Die geplante Änderung Chinas am Joint-Venture-Zwang für ausländische Autobauer habe derzeit keine Änderungen zur Folge, sagte Zetsche. "Alles, was konventionelle Antriebe bis 2022 angeht, diskutieren wir zuerst mal mit unseren bisherigen Partnern", sagte Zetsche.