Einstieg bei Agusta besiegelt
Daimler setzt künftig auch auf zwei Räder
Es hat sich angedeutet, jetzt ist es offiziell. Der Autobauer Daimler steigt über seine Tuning-Tochter AMG beim Edel-Motorrad-Hersteller MV Agusta ein. Daimler geht damit den gleichen Weg wie zuletzt der Wettbewerber Audi.
MV Agusta Tourismo Veloce: Der italienische Hersteller Agusta produziert neben den bekannten Rennmaschinen mittlerweile auch reisetaugliche Modelle mit drei Zylindern. Der Autobauer Daimler verschafft sich mit dem Einstieg bei den Italienern ein weiteres Standbein
Foto: MV Agusta
Stuttgart - Der Autobauer Daimler steigt wie erwartet beim italienischen Motorradbauer MV Agusta ein. Wie beide Unternehmen am Freitag mitteilten, übernehmen die Schwaben über ihre Tuning-Tocher AMG 25 Prozent der Anteile.
Über den Kaufpreis wurde den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart. Beide Unternehmen wollen bei Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten, AMG erhält auch einen Sitz im Verwaltungsrat der Italiener. Die zuständigen Behörden müssen dem Vollzug noch zustimmen.
Auch andere deutsche Autobauer sind im Motorradgeschäft aktiv: Zuletzt kaufte etwa die VW-Tochter Audi den italienischen Hersteller Ducati. Daimlers Rivale BMW hat eine eigene Motorradsparte. Der Autozulieferer Bosch kündigte jüngst zudem an, mit neuen Antriebssystemen im weltweiten Motorradmarkt mitmischen zu wollen.
Experten interpretieren den Einstieg wie folgt: Daimler wolle AMG zu einer eigenständigen Marke weiterentwickeln, analysierte vor wenigen Tagen Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit manager magazin online - und da passe eine Beteiligung an einem italienischen Hersteller von High-End-Motorrädern gut ins Portfolio.
"AMG wird einen stärker eigenständigen Weg gehen und soll zum Wettbewerber von Porsche und Ferrari werden. Dazu kann MV Agusta sehr gut dienen", sagte Dudenhöffer.