Räder von Continental: Das Reifengeschäft ist zwar kleiner, liefert aber den Großteil des Gewinns
Foto: Julian Stratenschulte/ picture alliance / dpaDer Autozulieferer Continental muss nun doch den negativen Währungseffekten Tribut zollen. Vorstandschef Elmar Degenhart dampfte das Jahresziel zur Rentabilität ein und rechnet nun für 2018 mit einer bereinigten operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) von mehr als 10 Prozent statt rund 10,5 (Vorjahr: 10,9) Prozent.
Wechselkurs- und Bestandsbewertungseffekte würden im ersten Halbjahr das Ergebnis mit rund 150 Millionen Euro belasten, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit. Dies betreffe größtenteils den Reifenbereich. Das Reifengeschäft ist zwar kleiner als das Autozuliefergeschäft, liefert aber den Großteil des Gewinns.
Die Anleger reagierten verschnupft. Die Aktien rutschten um bis zu 5,5 Prozent auf 214,50 Euro ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit knapp zwei Jahren zu. Dabei wechselten bis zum Mittag etwa doppelt so viele Conti-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.
Noch vor einem Monat hatte der Vorstand seine Jahresziele bekräftigt, trotz Gegenwinds durch den starken Euro und steigender Rohstoffkosten. Negative Wechselkurseffekte könnten die Bilanz um mehr als eine Milliarde Euro schmälern, hieß es damals. Die Prognose für den Konzernumsatz bekräftigte derweil das Management. Er soll um knapp 7 Prozent auf rund 47 (Vorjahr 44) Milliarden Euro klettern.
Dividendenkönig: Daimler erhöht die Dividende um 12 Prozent auf 3,65 Euro je Aktie. Damit bietet Daimler ebenso wie die Allianz aktuell eine Dividendenrendite von mehr als 5 Prozent. Mit 3,9 Milliarden Euro schüttet Daimler zudem die höchste Dividendensumme im Dax aus - mehr als Allianz, Telekom oder Siemens. Die Autokonzerne (Daimler, BMW, VW und Continental) zahlen insgesamt fast ein Viertel der Dividendensumme im Dax, die nach Berechnungen von Ernst and Young (EY) auf das Rekordniveau von 36 Milliarden Euro steigen dürfte. 20 der 30 Dax-Konzerne zahlen für das Geschäftsjahr 2017 eine Rekorddividende ...
Dividendenjäger: Die Geschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten (im Bild) erhalten von BMW in Kürze 1,12 Milliarden Euro. Der Autokonzern hat 2017 8,7 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Nach dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat sollen 30 Prozent davon als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden, das entspräche 4 Euro je Aktie. Stefan Quandt besitzt 25,8 Prozent der Stammaktien und erhält nach der Hauptversammlung 622 Millionen Euro Dividende, seine Schwester Susanne Klatten bekommt für ihre 20,9 Prozent der Anteile 504 Millionen Euro. Die Dividendenrendite der BMW-Aktie beträgt derzeit rund 4,5 Prozent.
Die Deutsche Bank liefert zu Beginn der Dividendensaison dagegen ein Beispiel, wie man es nicht macht: Während die Dividende nach dem dritten Verlustjahr in Folge (und zwei Jahren mit Null-Dividende) nur 11 Cent je Aktie betägt, steigen die Boni für die Banker der Deutschen Bank auf 2,3 Milliarden Euro. Damit sind die Ausschüttung an die eigenen Mitarbeiter zehnmal so hoch wie die Ausschüttung an die Aktionäre (Dividendensumme 230 Millionen Euro). Eine solche Dividendenpolitik dürfte kaum neue Aktionäre anlocken, zumal zahlreiche Dax-Konzerne ihre Dividende deutlich steigern ...
Adidas: Der Sportartikelhersteller kündigte Mitte März eine satte Dividendenerhöhung von 2 auf 2,60 Euro an. Zudem startet Adidas ein Aktienrückkaufprogramm. Die Gewinnziele erhöhte Adidas außerdem - bis 2020 soll der Gewinn pro Jahr um rund 20 Prozent steigen. Anleger zeigten sich begeistert, die Aktie legte am Tag der Ankündigung um 12 Prozent zu und notiert nahe Rekordniveau. Dabei liegt Adidas mit einer aktuellen Dividendenrendite von nicht einmal 2 Prozent weit hinter den Dividenden-Königen im Dax ...
Allianz Eine Größe ist der Versicherungskonzern, allem Gejammer über Niedrigzinsen zum Trotz, ungebrochen mit Blick auf das intern angehäufte Kapital. Der Münchener Konzern verwirft eine Übernahme nach der nächsten und bedenkt lieber die Aktionäre - mit Aktienrückkäufen oder der üppigen Dividende, die in diesem Jahr auf 8 Euro steigen soll. Damit bietet die Allianz ebenso wie Daimler eine Dividendenrendite von rund 5 Prozent. Mit 3,5 Milliarden Euro zahlt die Allianz zudem die zweithöchste Dividendensumme im Dax aus, nur Daimler zahlt mehr.
Der jüngste Kursrutsch des Dax unter die Marke von 12.000 Punkten sorgt dafür, dass die Dividendenrenditen der Dax-Konzerne wieder steigen. Insgesamt 8 Dax-Konzerne bieten aktuell eine Dividendenrendite von mindestens 4 Prozent. Zu diesem Top 8 gehören Daimler, Allianz, RWE, Munich Re, BMW, Linde, BASF und Deutsche Telekom.
RWE: Der Energieversorger RWE zahlt in diesem Jahr zusätzlich zur erhöhten Dividende noch eine einmalige Sonderdividende, da RWE und Eon durch die Aufteilung der RWE-Ökostromtochter Innogy den Markt neu unter sich aufteilen. Auf diese Weise erhalten RWE-Aktionäre in diesem Jahr 1,50 Euro je Aktie, was einer Dividendenrendite von aktuell mehr als 12 Prozent entspricht. Doch Vorsicht: Bei RWE ist diese Ziffer durch die einmalige Sonderausschüttung nicht aussagekräftig, es zählt vor allem die Kontinuität.
Deutsche Telekom: Die geplante Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint in den USA ist geplatzt - und damit auch die Hoffnung auf rasch steigende Kurse. Die Kursentwicklung der Aktie bleibt deutlich hinter dem Dax zurück: Da ist auch eine Dividendenrendite von aktuell rund 5 Prozent nur ein schwacher Trost. Viele langjährige T-Aktionäre warten sowieso nur noch auf die jährliche Ausschüttung, die in diesem Jahr um 8 Prozent auf 0,65 Euro steigen dürfte. Von der Dividendensumme von 3 Milliarden Euro, der dritthöchsten im Dax, profitiert auch der Bund.
Siemens: Siemens-Chef Joe Kaeser treibt den Verkauf von Unternehmensteilen voran, die Medizinsparte Healthineers hat einen erfolgreichen Börsengang absolviert. Für Dividendenjäger ist Siemens ein interessanter Wert, da der Konzern seit Jahren seine Ausschüttung kontinuierlich steigert. Für 2017 zahlte Siemens bereits im Januar 2018 eine Dividende von 3,70 Euro je Aktie aus, die Dividendenrendite liegt aktuell bei rund 3 Prozent.
BASF: Die Kursentwicklung ist mau, doch als Dividendenzahler bleibt der Chemiekonzern für Anleger eine feste Größe. Mit 2,8 Milliarden Euro Dividendensumme rangiert der Konzern unter den Top 5, die Dividende je Aktie dürfte laut EY um 3 Prozent auf 3,10 Euro steigen. BASF kommt damit auf eine Dividendenrendite von rund 4 Prozent.
BMW: Bei dem Autobauer aus Bayern ist die Dividende nicht nur für die Eignerfamilie Klatten/Quandt, die jährlich Milliardenbeträge kassiert, attraktiv: Experten erwarten eine Steigerung auf 4 Euro je Aktie, was einer Dividendenrendite von aktuell 4,5 Prozent entspricht. Mit einer Ausschüttungsquote von 30 Prozent liegt BMW jedoch noch unter dem Dax-Durchschnitt - die Großaktionäre Quandt/Klatten geben sich also vergleichsweise bescheiden.
Volkswagen: Volkswagen hat nach dem Dieselskandal seine größten Rechtsrisiken in den USA abgeräumt, die Kosten für die Aufarbeitung des Abgasskandals haben sich 2017 halbiert. VW verdient bestens - und dürfte für die im Dax notierte Vorzugsaktie knapp 4 Euro pro Aktie ausschütten. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr, damit übersteigt die Dividendenrendite des Autobauers wieder die Marke von 3 Prozent. VW ist wieder in der Spur und mit den Energiekonzernen RWE und Eon dafür wesentlich verantwortlich, dass die Dividenden im Dax in diesem Jahr auf Rekordniveau steigen.
Deutsche Post: Der Logistiker steigert seine Dividende um 11 Prozent auf 1,15 Euro je Aktie. Mit einer Dividendenrendite von knapp 4 Prozent und seit Jahren steigenden Ausschüttungen ist die "Aktie Gelb" auch für Dividendenjäger attraktiv.
Bayer: Den größten Deal der Branchengeschichte, die 66 Milliarden Dollar teure Übernahme des US-Agrarspezialisten Monsanto, hat der Leverkusener Konzern bereits 2016 eingefädelt - abgeschlossen wird er aber wohl erst in diesem Jahr. Bayer steigert die Dividende um 4 Prozent auf 2,80 Euro je Aktie. Da der Aktienkurs in den vergangenen zwei Jahren stark gelitten hat, zählt Bayer mit einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent ebenfalls zu den Aktien, die einen Blick wert sind.
Continental: Der Autozulieferer aus Hannover hat seit dem Einstieg des Hauptaktionärs Schaeffler stürmische Börsenjahre hinter sich. Die brummende Autokonjunktur hat den Kurs wieder kräftig steigen lassen. Die Dividende von 4,50 Euro je Aktie hilft den Schaefflers, ihre Schulden abzubauen. Die Dividendenrendite von rund 2,4 Prozent ist aber eher unterdurchschnittlich.
HeidelbergCement Der Baustoffkonzern zieht nach der Übernahme des italienischen Wettbewerbers Italcementi ruhigere Bahnen. Für Anleger soll es eine Ausschüttung von 1,90 Euro je Aktie geben - das ergibt eine Dividendenrendite von knapp 2 Prozent.
Munich Re: Auf der Hauptversammlung im April 2017 übergab Nikolaus von Bomhard den Chefposten an seinen Nachfolger Joachim Wenning (rechts), und auch der neue Chef dürfte die Strategie, Aktionäre mit einer attraktiven und verlässlichen Dividende bei der Stange zu halten, fortsetzen. Für das Jahr 2017 dürfen Aktionäre eine steigende Ausschüttung von 8,25 Euro erwarten. Die Dividendenrendite aktuell: 4,7 Prozent.
Nullnummer: Die Commerzbank wird als einziger Dax-Konzern für das Jahr 2017 keine Dividende ausschütten. Für das Geschäftsjahr 2018 hat das Geldhaus jedoch wieder eine Dividende versprochen - die würde dann 2019 ausgezahlt.
Eon: Der Energiekonzern hat Aktionäre mit einem radikalen Umbauplan überrascht. Das Jahr 2017 beendete Eon nach langer Durststrecke wieder mit einem Milliardengewinn, die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll auf 0,30 Euro je Aktie steigen. Das wäre eine Steigerung um mehr als 50 Prozent.
Vonovia: Der größte Vermieter Deutschlands ist eine andere Art, auf den Immobilienboom im Land zu wetten. Die Dividende dürfte um 18 Prozent auf 1,32 Euro steigen, schätzt EY. Die Dividendenrendite beträgt auch hier aktuell mehr als 4 Prozent und liegt damit über dem Dax-Durchschnitt von erwarteten 2,8 Prozent.
Lufthansa: Der Dax-Highflyer der vergangenen zwei Jahre dürfte Aktionären in diesem Jahr eine Dividende von 0,80 Euro ausschütten, das wäre eine Steigerung von 60 Prozent. Die Zerschlagung von Air Berlin hat die Lufthansa gestärkt. Für Anleger ist sie daher trotz des deutlichen Kursanstiegs ein interessanter Dividendenwert - die aktuelle Dividendenrendite liegt bei rund 3 Prozent.
Die Deutsche Bank liefert zu Beginn der Dividendensaison dagegen ein Beispiel, wie man es nicht macht: Während die Dividende nach dem dritten Verlustjahr in Folge (und zwei Jahren mit Null-Dividende) nur 11 Cent je Aktie betägt, steigen die Boni für die Banker der Deutschen Bank auf 2,3 Milliarden Euro. Damit sind die Ausschüttung an die eigenen Mitarbeiter zehnmal so hoch wie die Ausschüttung an die Aktionäre (Dividendensumme 230 Millionen Euro). Eine solche Dividendenpolitik dürfte kaum neue Aktionäre anlocken, zumal zahlreiche Dax-Konzerne ihre Dividende deutlich steigern ...
Foto: DANIEL ROLAND/ AFPDer jüngste Kursrutsch des Dax unter die Marke von 12.000 Punkten sorgt dafür, dass die Dividendenrenditen der Dax-Konzerne wieder steigen. Insgesamt 8 Dax-Konzerne bieten aktuell eine Dividendenrendite von mindestens 4 Prozent. Zu diesem Top 8 gehören Daimler, Allianz, RWE, Munich Re, BMW, Linde, BASF und Deutsche Telekom.
Foto: Boris Roessler/ picture alliance / dpaRWE: Der Energieversorger RWE zahlt in diesem Jahr zusätzlich zur erhöhten Dividende noch eine einmalige Sonderdividende, da RWE und Eon durch die Aufteilung der RWE-Ökostromtochter Innogy den Markt neu unter sich aufteilen. Auf diese Weise erhalten RWE-Aktionäre in diesem Jahr 1,50 Euro je Aktie, was einer Dividendenrendite von aktuell mehr als 12 Prozent entspricht. Doch Vorsicht: Bei RWE ist diese Ziffer durch die einmalige Sonderausschüttung nicht aussagekräftig, es zählt vor allem die Kontinuität.
Foto: Angelika Warmuth/ dpaDeutsche Telekom: Die geplante Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint in den USA ist geplatzt - und damit auch die Hoffnung auf rasch steigende Kurse. Die Kursentwicklung der Aktie bleibt deutlich hinter dem Dax zurück: Da ist auch eine Dividendenrendite von aktuell rund 5 Prozent nur ein schwacher Trost. Viele langjährige T-Aktionäre warten sowieso nur noch auf die jährliche Ausschüttung, die in diesem Jahr um 8 Prozent auf 0,65 Euro steigen dürfte. Von der Dividendensumme von 3 Milliarden Euro, der dritthöchsten im Dax, profitiert auch der Bund.
Foto: Oliver Berg/ picture alliance / dpaSiemens: Siemens-Chef Joe Kaeser treibt den Verkauf von Unternehmensteilen voran, die Medizinsparte Healthineers hat einen erfolgreichen Börsengang absolviert. Für Dividendenjäger ist Siemens ein interessanter Wert, da der Konzern seit Jahren seine Ausschüttung kontinuierlich steigert. Für 2017 zahlte Siemens bereits im Januar 2018 eine Dividende von 3,70 Euro je Aktie aus, die Dividendenrendite liegt aktuell bei rund 3 Prozent.
Foto: HANNIBAL/ REUTERSBASF: Die Kursentwicklung ist mau, doch als Dividendenzahler bleibt der Chemiekonzern für Anleger eine feste Größe. Mit 2,8 Milliarden Euro Dividendensumme rangiert der Konzern unter den Top 5, die Dividende je Aktie dürfte laut EY um 3 Prozent auf 3,10 Euro steigen. BASF kommt damit auf eine Dividendenrendite von rund 4 Prozent.
Foto: DANIEL ROLAND/ AFPVonovia: Der größte Vermieter Deutschlands ist eine andere Art, auf den Immobilienboom im Land zu wetten. Die Dividende dürfte um 18 Prozent auf 1,32 Euro steigen, schätzt EY. Die Dividendenrendite beträgt auch hier aktuell mehr als 4 Prozent und liegt damit über dem Dax-Durchschnitt von erwarteten 2,8 Prozent.
Foto: Ina Fassbender/ dpa