Der neue Arbeitgeber von
Carsten Breitfeld
hat einen ominösen Namen, aber bekannte Geldgeber: Seit Februar leitet der Ingenieur, der mehr als 20 Jahre bei BMW verbrachte, das chinesische Startup Future Mobility. Finanziert wird das Startup von dem chinesischen Internet-Riesen Tencent und dem iPhone-Auftragsfertiger Foxconn - und die Chinesen wollen bei Elektroautos offensichtlich schnell vorankommen.
Denn mit Breitfeld haben sie sich einen deutschen Elektromobilitäts-Kenner an Bord geholt. Der Mann war Projektleiter für BMWs Hybrid-Sportwagen i8 - und macht beim Aufbau des Unternehmens Nägel mit Köpfen. Wie das Wall Street Journal und Bloomberg übereinstimmend berichten, hat Future Mobility bei BMW drei weitere Spitzenkräfte abgeworben, die wie Breitfeld zum Kernentwicklerteam der Elektroauto-Untermarke BMW i zählen.
Dirk Abendroth
, der den elektrischen Antriebsstrang der i-Modelle entwickelte, BMW i-Designchef
Benoit Jacob
und
Hendrik Wenders
, der Leiter des BMW i Produktmanagements, sollen ähnliche Positionen bei Future Mobility übernehmen. Dies
berichtet das Wall Street Journal
(WSJ) unter Bezugnahme auf zwei mit der Sache vertrauten Personen. BMW wollte sich gegenüber der US-Zeitung nicht dazu äußern, ob die Manager von Bord gegangen sind. Gegenüber der Fachzeitschrift Automobilwoche bestätigten die Bayern jedoch den Weggang der drei Manager.
Brain Drain Richtung China
Die Reichweiten aktueller E-Autos im Vergleich
Die Bayern verlieren damit auf einen Schlag eine Menge Elektromobilitäts-Expertise, die das chinesische Start-up für seine ehrgeizigen Pläne gut brauchen kann. Denn Future Mobility hat bereits angekündigt, mit einer eigenen Elektroauto-Marke dem US-Elektroautopionier Tesla Konkurrenz machen zu wollen.
Bei den Chinesen trifft das BMW i-Quartett auf einen weiteren ehemaligen Kollegen. Der operative Geschäftsführer des Startups,
Daniel Kirchert
, arbeitete ebenfalls mehrere Jahre für die Bayern und leitete unter anderem das BMW-Marketing in China.
manager-magazin.de / Wochit
BMWs Nischen-Strategie für Elektroautos stößt an Grenzen
Für BMW kommen die hochrangigen Abgänge zu einer schwierigen Zeit. Im vergangenen Jahr haben die Bayern 24.000 i3-Modelle und 5500 i8-Sportwagen verkauft. Wie ein BMW-Sprecher gegenüber dem WSJ erklärte, ist die Submarke BMW i "sehr erfolgreich" in ihren jeweiligen Marktsegmenten. Doch diese sind noch winzig.
Foto: BMW
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100 Jahre BMW: Wie BMW von der Fast-Pleite zum Luxusauto-Primus aufstieg
Wie alle traditionellen Autohersteller leiden die Bayern darunter, dass sich ihre Elektroauto-Modelle schlechter verkaufen als erhofft. Zudem entwickelt sich mit Tesla ein ernstzunehmender Konkurrent bei alternativen Antrieben, die IT-Firmen Google und Apple planen einen
Einstieg in den Mobilitätsmarkt
.
In Asien formieren sich mögliche Elektroauto-Gegenspieler von morgen wie Future Mobility oder Thunder Power. In den USA baut das von Chinesen finanzierte Stromer-Startup Faraday Future gerade ein Werk für eine Milliarde Dollar und will
in zwei Jahren seinen ersten Stromer
auf die Straße bringen.
Nächstes BMW i-Modell soll erst 2020 kommen
Foto: Tesla
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Teslas neues Model 3: So sieht das Auto aus, das Audi, BMW und Mercedes fürchten
BMW setzte bislang darauf, seine Elektroautos für Marktnischen zu entwickeln. Tesla hingegen drängt auf den Massenmarkt mit seinem
vor kurzem präsentierten Model 3
, das Ende 2017 in den Handel kommen soll. Noch ist unklar, ob das Model 3 wirklich
Game Changer für die Elektromobilität
wird - es gibt gute Gründe, die
für
und
gegen
einen Erfolg sprechen.
Doch Tesla hat auch noch ein paar andere Pfeile im Köcher: Der Elektro-SUV Model X ist seit Anfang des Jahres im Handel. Damit die Limousine Model S darüber nicht in Vergessenheit gerät, verpassen ihr die Kalifornier nun ein Facelift, das den Kühlergrill abschafft.
Bei BMW gibt es solchen Topspeed bei der Stromer-Entwicklung nicht: In Kürze werden die Bayern ihrem Stadtmobil i3 zwar eine etwas stärkere Batterie in den Unterboden packen. Doch ein drittes Modell der i-Serie soll nicht vor 2020 auf den Markt kommen, wie BMW-Chef Harald Krüger kürzlich sagte. Das soll sich grundlegend vom i3 und i8 unterscheiden und BMW wieder zum Innovationsführer bei der Elektromobilität machen, wie manager magazin
vor kurzem berichtete
.
Allerdings wird die Entwicklung des Münchener Tesla-Fighters mit dem Abgang des BMW i-Kernteams wohl nicht einfacher.
20 BilderElektroautos für den Massenmarkt: Tesla-Fighter: So rüstet die Autobranche gegen das Model 3
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Die Elektro-Katze ist aus dem Sack: Am 30. März 2016 hat Tesla sein Model 3 öffentlich vorgestellt und erste Details zu dem Auto genannt, das Ende 2017 in den Handel kommt. 35.000 Dollar soll der Wagen kosten, mit dem Tesla-Chef Elon Musk die Mittelklasse aufrollen will - und der eine Reichweite von mindestens 340 Kilometern im Akku hat.
Foto: Justin Prichard/ AP
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Auffällig an dem Wagen sind sein ausladendes Coupé-Heck und der lamellenfreie Kühlergrill, sogar die Basisversion ist in 6 Sekunden auf 100 km/h. In den ersten 24 Stunden sammelte Tesla 115.000 Vorbestellungen für den Wagen ein, bis Mitte Mai stiegen die Reservierungen auf 400.000 Stück.
Foto: Tesla
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Ein sportlicher, luxuriöser Wagen mit ordentlicher Reichweite zum Mittelklassepreis - so zielt Tesla auf den Massenmarkt. Dagegen bringen sich die etablierten Autohersteller in Stellung - mit sehr unterschiedlichen Strategien bei Zeitpunkt und Zielgruppe.
Foto: REUTERS/ Tesla Motors
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Opel bereitet einen Blitzstart gegen Tesla vor - wenn auch eine Klasse unterhalb des Model 3, das ein luxuriöser Kompaktwagen werden dürfte: Bereits im Jahr 2017 wollen die Rüsselsheimer mit dem Ampera-e einen fünftürigen Elektro-Kompaktwagen anbieten. Der Wagen soll große Reichweite zum erschwinglichen Preis offerieren. Anhaltspunkte dafür gibt es in den USA ...
Foto: Adam Opel AG
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... dort bringt die GM-Marke Chevrolet Anfang 2017 den Chevrolet Bolt auf den Markt, dessen Technologie Opel in großen Teilen für den Ampera-e nutzen wird. Der Bolt will mit einer Reichweite von 320 Kilometern und Preisen ab 37.500 Dollar (rund 33.000 Euro) auf Kundenfang gehen. Mit solchen Eckdaten liegt er exakt im Model 3-Segment - nur ganz so nobel ist er wohl nicht.
Foto: GM
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BMW rüstet derweil seinen E-Flitzer auf: Die Bayern haben mit dem i3 ein reines Elektroauto im Programm, dass sich mit seiner Karbonkarosserie deutlich von der Konkurrenz abhebt. Jetzt packen die Bayern ...
Foto: BMW
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... mehr Saft in die Batterie: Ab Mitte 2016 soll der i3 mit einer Akkuladung nach offizieller Messung rund 280 Kilometer weit kommen - bislang waren es knapp 190 Kilometer.
Foto: REUTERS
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Auch der US-Hersteller Ford lädt nach: Noch in diesem Jahr wollen die Amerikaner den Focus Electric aufpolieren - mit deutlich mehr Reichweite und kürzeren Ladezeiten. Bis 2020 investiert Ford 4,5 Milliarden Dollar in 13 neue Modelle mit Elektro- und Hybridantrieb. Ob die Tesla in seiner Nobel-Nische gefährden können, wird sich zeigen.
Foto: Ford
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Nissan packt seinem Elektroauto Leaf mehr Reichweite in den Unterboden - wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt. Der Kompaktwagen hat eine neue Batterie an Bord, mit der das Auto nach offizieller NEFZ-Messung rund 250 Kilometer weit elektrisch fährt. Gegen das Model 3 zieht der Leaf zwar nach wie vor den Kürzeren. Doch der Reichweiten-Abstand ist merklich kleiner geworden.
Foto: REUTERS
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Auch VW arbeitet an einem kompakten, reinen Elektroauto. In Las Vegas stellte VW die E-Auto-Studie BUDD-e vor. Medienberichten zufolge will VW 2019 mit einem Serienfahrzeug in den Markt starten. Das soll mit 500 Kilometer Reichweite den Kompakt-Tesla und Opels Ampera-e übertrumpfen - und obendrein noch günstig sein.
Foto: STEVE MARCUS/ REUTERS
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Die deutschen Nobelhersteller gehen ihre E-Auto-Offensive eine Klasse höher an. Seit Ende 2015 liefert Tesla sein Luxus-Elektro-SUV Model X aus - und hat damit in dieser Klasse noch ein einzigartiges Angebot. Das bullige E-Auto aus Kalifornien fährt unter Alltagsbedingungen rund 400 Kilometer weit mit einer Akkuladung...
Foto: Marcio Jose Sanchez/ AP/dpa
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- und ist den USA ab rund 80.000 Dollar zu haben. Auto-Pilotfunktionen und diverse Assistenzsysteme gibt es gegen Aufpreis. Die deutschen Autohersteller wollen sich auch mit dem kalifornischen Strom-Geländegänger messen, wenn auch nicht sofort ...
Foto: AFP
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Audi will Tesla ab 2018 mit einem Elektro-SUV davonfahren. Einen ersten Prototypen, den E-Tron Quattro, haben die Ingolstädter auf der IAA im September 2015 vorgestellt. Die Serienversion soll den Namen Q6 e-tron bekommen und wird ab 2018 in Brüssel gebaut ...
Foto: Uli Deck/ dpa
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... mit einer Batterieladung soll der Audi unter Alltagsbedingungen mehr als 500 Kilometer weit fahren und in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Zu den Preisen schweigt sich Audi noch aus, sie dürften sich aber am Model X orientieren.
Foto: REUTERS
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Porsche fährt zu Ende des Jahrzehnts gegen Teslas Model S und dessen geplanten neuen Roadster an. Der vorerst Mission E getaufte Stromer der Zuffenhausener bietet 600 PS und soll mit einer Akkuladung 500 Kilometer weit kommen.
Foto: Porsche
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In 15 Minuten, so verspricht Porsche, lässt sich die Batterie zu 80 Prozent laden. Fix ist, dass das Auto in Serie gebaut wird - vor 2019 wird es aber nicht erhältlich sein.
Foto: Porsche
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Mercedes hat sich mit dem SLS E-Cell bereits im Markt für richtig teure Elektroautos versucht. Ein echter Erfolg war das 416.000 Euro teure Auto mit 250 Kilometern Reichweite aber nicht. Doch auch Daimler nimmt im Elektro-Luxussegment neuen Anlauf.
Foto: Kamil Krzaczynski/ picture alliance / dpa
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Bereits 2018 will Daimler ein neues Elektroauto-Modell auf den Markt bringen - mit einer Reichweite zwischen 400 und 500 Kilometern. Weitere E-Modelle sind Berichten zufolge in Planung. Aktuell hat Mercedes nur die E-Version der kompakten B-Klasse (im Bild) anzubieten. Die Fertigung des E-Smart wird gerade auf die neue Generation umgestellt.
Foto: Daimler
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Auch BMW arbeitet aktuell an einem Tesla-Fighter - zunächst offenbar auf Limousinenbasis. Mit dem Sportwagen i8, der Elektro- und Benzinmotor kombiniert, haben die Bayern einen eingermaßen umweltfreundlichen Sportwagen im Programm. Dessen Technik könnte BMW auch für eine Limousine nutzen ...
Foto: BMW
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... in Arbeit ist Fachpresse-Artikeln zufolge eine viertürige E-Limousine mit dem Arbeitstitel i5. Sie soll früheren Berichten zufolge wie der i8 einen Hybridantrieb erhalten. Gegenüber dem manager magazin sprach BMW-Chef Krüger von einer Stromauto-Offensive - und kündigte ein weiteres Elektroauto der i-Familie an.
Foto: BMW
BMW rüstet derweil seinen E-Flitzer auf: Die Bayern haben mit dem i3 ein reines Elektroauto im Programm, dass sich mit seiner Karbonkarosserie deutlich von der Konkurrenz abhebt. Jetzt packen die Bayern ...
Foto: BMW
Nissan packt seinem Elektroauto Leaf mehr Reichweite in den Unterboden - wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt. Der Kompaktwagen hat eine neue Batterie an Bord, mit der das Auto nach offizieller NEFZ-Messung rund 250 Kilometer weit elektrisch fährt. Gegen das Model 3 zieht der Leaf zwar nach wie vor den Kürzeren. Doch der Reichweiten-Abstand ist merklich kleiner geworden.
Foto: REUTERS
Die deutschen Nobelhersteller gehen ihre E-Auto-Offensive eine Klasse höher an. Seit Ende 2015 liefert Tesla sein Luxus-Elektro-SUV Model X aus - und hat damit in dieser Klasse noch ein einzigartiges Angebot. Das bullige E-Auto aus Kalifornien fährt unter Alltagsbedingungen rund 400 Kilometer weit mit einer Akkuladung...
24 Bilder100 Jahre BMW: Wie BMW von der Fast-Pleite zum Luxusauto-Primus aufstieg
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BMW feiert am Montag, den 07. März 2016 sein hundertjähriges Firmenjubiläum. Der Autohersteller stoppt am Nachmittag sogar die Bänder in seinen weltweit 30 Werken, damit die Beschäftigten die Übertragung der Jubiläumsfeier in der Münchener Olympiahalle sehen können. Heute kann sich BMW als kraftstrotzender Konzern präsentieren. Doch auf dem Weg dahin geriet BMW teils heftig ins Schlittern ...
Foto: BMW
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BMW startete zunächst in luftige Höhen: Am 7. März 1916 wurde die BMW AG ins Handelsregister eingetragen. Ursprünglich baute BMW keine Autos, sondern Flugzeugmotoren. Der Ingenieur Max Friz entwickelte einen revolutionären Motor, mit dem Flugzeuge bis über 9000 Meter aufsteigen konnten. Dumm nur, dass ...
Foto: BMW Group Archiv
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... nach dem ersten Weltkrieg mit den Flugzeugmotoren Schluss war, weil der Versailler Vertrag Deutschland die Produktion von militärisch nutzbaren Gütern verbot. Deshalb beschlossen die Bayerischen Motoren Werke Ende der 20er-Jahre, neben dem Motorradbau in ein weiteres Geschäftsfeld einzusteigen, und zwar ...
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...ins Automobilgeschäft, zunächst allerdings nur mit einem Lizenzprodukt - dem 3/15 PS, einen auf dem britischen Austin Seven (im Bild) basierenden Kleinwagen. Das Auto wurde im Volksmund Dixi genannt - und war mit seinen einfach zusammengenieteten Blechstücken noch ziemlich weit weg von einer Luxuskarosse.
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Als erster eigenständiger BMW gilt der von 1933 bis 1934 gebaute BMW 303. Er hatte einen Reihensechszylinder-Motor und einen nierenförmigen Kühlergrill - Merkmale, die BMW bis heute in seinen Modellen hochhält.
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Zwischen 1937 und 1939 baute BMW den Sportwagen 328 - ein Traumauto der damaligen Zeit. Der Wagen tat viel für BMWs Image als sportliche Marke: Ein 328 gewann das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und die Mille Miglia 1940 (hier ein Bild vom Zieleinlauf).
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Nach dem Ende des 2. Weltkriegs tat sich BMW mit dem Wiederaufbau seiner Fabriken schwer. Im Jahr 1952 stellten die Bayern dann die Modelle 501 und 502 vor, die wegen ihrer ausladenden Karosserieformen den Spitznamen "Barockengel" weg hatten. BMW positionierte das Auto in der Luxusklasse - auch mit einem Preis von 11.000 Mark. Kein Wunder, dass BMW in zwölf Jahren nur 23.000 dieser Oberklasseautos verkaufen konnte.
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Die Volksmassen sollte hingegen ein winziges BMW-Gefährt bewegen: Der Kabinenroller Isetta, das weniger als 3000 Mark kostete. Das auch "Knutschkugel" genannte Auto war keine BMW-Eigenentwicklung, sondern eine Lizenz der italienischen Firma Iso Rivolta. Das Problem dabei war nur: Zwischen dem "Barockengel" und der "Knutschkugel" klaffte eine gehörige Lücke ...
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... in der Modellpalette von BMW, die das Unternehmen fast zum Kentern gebracht hätte: Ende der 1950er schrieb BMW hohe Verluste. Daimler hätte BMW beinahe übernommen, doch das Angebot scheiterte. Zuletzt stieg der Bad Homburger Industrielle im großen Stil bei BMW ein - seine Nachkommen sind bis heute BMWs Hauptaktionäre. Das Bild zeigt Herbert Quandt (2. v. l.) im Jahr 1970 mit BMW-Chef Eberhard von Kuenheim und Bayerns Ministerpräsident Alfons Goppel.
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Quandt sanierte das Unternehmen - und bald war Geld für eine dringend benötigte Neuentwicklung da. Anfang der 1960er-Jahre verlangten solvente Deutsche größere Autos mit mehr Prestige. BMW gab ihnen die sogenannte Neue Klasse mit dem Modell 1500, das als sportlicher Mittelklasse-Wagen zum Bestseller wurde.
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Auf der IAA stellten die Münchner 1972 einen Vierzylinder vor, den BMW 520 - eines der ersten Projekte des BMW-Chefs Eberhard von Kuenheim, der das Unternehmen von 1970 bis 1993 leitete. "Dabei kennzeichnet die erste Ziffer den Wagentyp, die zweite und dritte den Motorhubraum", erklärte das Unternehmen in einem Werbeprospekt die neue Nomenklatur. Dieses Zahlensystem hat BMW bis heute beibehalten.
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BMWs 02-Reihe, bis dahin das Einstiegsmodell der Bayern, war Mitte der Siebziger in die Jahre gekommen. Ein sportliches, nicht zu großes Nachfolgemodell musste her: Diese Aufgabe übernahm ab 1975 der erste 3er-BMW. Die ausgeprägte Keilform des Wagens polarisierte zunächst. Doch nach sechs Jahren waren bereits eine Million Dreier auf der Straße, was den Wagen zum erfolgreichsten Modell der Unternehmensgeschichte machte.
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Nachfolger der sogenannten Großen Klasse wird 1977 der 7er. Anfangs war die Oberklasselimousine aus heutiger Sicht noch durchaus moderat motorisiert, das Auto hatte weniger als 200 PS. Doch im Zuge des automobilen Wettrüstens der Achtziger wurde auch der 7er zum PS-Riesen: Die zweite Generation des Fahrzeugs gab es mit Zwölfzylinder-Aggregat, fünf Litern Hubraum und 300 PS.
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Anfang der Neunziger wollte BMW unter der Ägide von Bernd Pischetsrieder ein Volumenhersteller werden und kaufte 1994 den Autokonzern Rover (Rover, MG, Mini, Land Rover). Dessen Verluste bekamen die Münchener nie in den Griff, Pischetsrieder (rechts im Bild mit Rover-Chef Dick Evans) musste abtreten. Rover wurde für ein paar symbolische Pfund verkauft - nur eine Marke blieb den Bayern, und die ...
Foto: epa Gerrry Penny/ picture-alliance/ dpa
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... wurde zum einzigen Lichtblick des Rover-Desasters: Der britische Kleinwagen Mini wurde von BMW als Lifestyle-Marke erfolgreich reanimiert. Der Premium-Kleinwagen gilt in der Branche als Vorbild, etliche andere Hersteller versuchen das Konzept nachzuahmen.
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Und noch eine britische Automarke anderen Kalibers legte sich BMW zu: 1999 kauften die Bayern die Edelmarke Rolls-Royce, die Markenrechte bekam BMW-Chef Helmut Panke aber erst 2003 - nach einem längeren rechtlichen Scharmützel mit Volkswagen.
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Unter Pankes Ägide stieß BMW 2004 auch in die Kompaktklasse vor - mit dem 1er-BMW. Bereits fünf Jahre davor hatte BMW sich erstmals an eine für die Bayern neue Fahrzeugklasse gewagt: Ins SUV-Segment mit dem bulligen X5.
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Im Jahr 2006 wurde Norbert Reithofer BMW-Chef. Er übernahm ein Unternehmen, dessen Renditen seit einigen Jahren unter Druck waren - und griff durch. Mit neuen Modellen, einem Sparprogramm und einem Fokus auf mehr Nachhaltigkeit brachte er BMW auf die Überholspur. Aus der Formel 1 verabschiedete sich BMW unter anderem auch aus Umweltgründen. Die Renditen stimmten nach einigen Jahren wieder, deshalb ...
Foto: A3399 Arne Dedert/ dpa
19 / 24
... konnte sich Reithofer auch so teure Versuchsballone wie das Elektroauto i3 leisten, dessen Chassis zum Großteil aus Karbon besteht - und das in einem eigenen Werk nahe Leipzig gebaut wird. Zwar verkauft sich der i3 nicht so gut wie von BMW erhofft, aber ...
Foto: BMW
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... mit dem Karbon-Flitzer i3 hat BMW ein gewichtiges Pfund, mit dem sich auch außerhalb der Autobranche wuchern lässt. So verhandelten BMW und der Technologiekonzern Apple Ende 2014 über eine Kooperation, wie manager magazin berichtete. Apple erwägte, die i3-Plattform für ein eigenes Autoprojekt zu nutzen. Die Verhandlungen wurden vorerst ergebnislos abgebrochen, BMW und Apple wollten aber im Gespräch bleiben.
Foto: Toru Hanai/ REUTERS
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Aber auch die Bleifuß-Fraktion vernachlässigte Reithofer nicht. Den etwas Progressiveren bot er äußerlich durchaus verwegene Modelle wie den X6 an, einer Kreuzung aus SUV und Coupé. Das Auto, oft wegen seiner Wuchtigkeit belächelt, verkauft sich bei den Dicke-Schlappen-Fans gut.
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Heute ist BMW der größte Premiumhersteller der Welt, weltweit verkaufen die Bayern mehr als zwei Millionen Fahrzeuge. Neben Limousinen aller Größenklassen haben sie auch Geländewagen in Kompakt- und Großform sowie Sportwagen der Z-Serie im Programm. Im Mai 2015 ...
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... trat Harald Krüger (im Bild bei der Präsentation des neuen 7er-BMWs) die Nachfolge von Reithofer an, der in den Aufsichtsrat gewechselt ist. Krüger hat einiges vor sich: Das wirtschaftliche Umfeld ist wenig stabil, in China wachsen die Bayern langsamer als früher. Zudem ...
Foto: CHRISTOF STACHE/ AFP
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... muss der neue BMW-Chef die Digitalisierung der Autos vorantreiben, Kunden die Vorteile des autonomen Fahrens schmackhaft machen - und sie für Elektroautos begeistern, die sich bisher nur schwer verkaufen lassen. Alles keine einfachen Aufgaben - aber immerhin geht sein Unternehmen gut gerüstet in die Zukunft. Und in den nächsten Monaten sind zur Auflockerung mehrere Geburtstagsparties für den 100-Jahre-Jubilar BMW angesetzt.
Recherche und Bildergalerie-Texte: Wilfried Eckl-Dorna
9 BilderTeslas neues Model 3: So sieht das Auto aus, das Audi, BMW und Mercedes fürchten
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Windschnittige Form, ein langgezogenes, coupéartiges Heck, und eine ungewöhnlicher Kühlergrill ohne Lufteinlässe: So also präsentiert sich Teslas Model 3.
Foto: Tesla
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Ausgeliefert wird das Auto erst 2017, die ersten Eckdaten hat Tesla-Chef Elon Musk nun offiziell verkündet: Mindestens 215 Meilen (344 Kilometer) Reichweite, selbst die Basisversion beschleunigt in unter 6 Sekunden auf 100 km/h ...
Foto: Tesla
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... kosten soll das Auto 35.000 Dollar. Innen wird es 5 Personen komfortabel Platz bieten - "die Betonung liegt auf komfortabel", versprach Musk.
Foto: Tesla
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Selbst ein 2,10 Meter langes Surfboard soll sich im Innenraum unterbringen lassen, erklärte Musk - das ist in Kalifornien wohl ein wichtiges Kaufkriterium.
Foto: Tesla
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Der Innenraum des gezeigten Model 3-Vorserienmodells sieht noch nach Konzeptstudie aus, ein Tacho ist nicht zu erkennen. Für das Model 3 ist offenbar ein großer Touchscreen im Querformat vorgesehen - im Model S ist der Bildschirm hochkant eingebaut.
Foto: manager magazin online
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Auch das Model E wird an den Tesla-eigenen Supercharger-Schnelladesäulen im Turboverfahren Strom ziehen können, kündigte Musk an. Zu den Kosten dafür sagte er allerdings nichts.
Foto: Justin Prichard/ AP
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Vor 800 geladenen Gästen präsentierte Musk das Auto, mit dem Tesla den Massenmarkt erobern will. Apropos erobern: In den vergangenen Stunden sind bei Tesla 115.000 Vorbestellungen für das Auto eingegangen.
Foto: manager magazin online
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Angekündigt hatte Musk das Auto branchentypisch mit großen Worten: "Das Auto ist wichtig für die Welt", meinte er - wegen des Klimawandels. Spass machen soll es aber auch - darauf deutet schon mal das große Panorama-Glasdach hin.
Foto: Tesla
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Die Vorstellung des Model 3 sorgte für kräftigen Applaus von hunderten Tesla-Fahrern, die Musk in sein Designcenter in Hawthorne bei Los Angeles eingeladen hatte. Jetzt muss Tesla allerdings liefern, seine Zeitpläne ebenso einhalten wie Kostenvorgaben und Preise.