Ian Robertson, Vertriebsvorstand bei BMW
Foto: REUTERSZu viele Limousinen - zu wenig SUVs: BMW leidet in den USA derzeit unter einer verfehlten Produktplanung und dämpft die Absatzerwartungen für das laufende Jahr.
Bei der Herstellung der besonders gefragten SUV-Fahrzeuge hakt es. In Regensburg und im US-Werk Spartanburg (South Carolina) läuft die Herstellung der BMW-X-Modelle zwar bis zum Anschlag - aber es reicht nicht, und Abhilfe ist erst zum Jahresende in Sicht, wenn die Erweiterung des Werks in den USA fertig ist.
Limousinen sind dort unterdessen weniger gefragt. BMW-Vertriebschef Ian Robertson sagte der "Automobilwoche", andere Hersteller dehnten ihr US-Angebot dennoch weiter aus: "Über kurz oder lang wird das den Markt unter Druck setzen."
BMW richte sich bis zum Jahresende auf ein hartes Geschäft im wichtigen amerikanischen Markt ein. Es stünden dort derzeit viele Autos bei den Händlern, sagte Robertson.
Dank China und Europa steigt weltweiter Absatz
"Der US-Markt wird 2016 bestenfalls stagnieren. Wir selbst arbeiten daran, die Lagerbestände bei unseren Händlern deutlich zu reduzieren." Während es für die Münchner in Europa zuletzt gut lief, bereiten neben Russland und Brasilien auch die Vereinigten Staaten Probleme. Die Aktien von BMW litten zudem unter Robertsons Aussagen und verbilligten sich um 1,82 Prozent.
Die Verkäufe von BMW in den USA waren im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,8 Prozent abgesackt. Beim Konkurrenten Daimler lag das Minus bei 1,9 Prozent, die VW-Töchter Audi und Porsche setzten dagegen 1,6 Prozent beziehungsweise 7,3 Prozent mehr Neuwagen ab.
Insgesamt konnte BMW vor allem dank der starken Nachfrage chinesischer und europäischer Kunden im vergangenen Monat aber die Auslieferungen um 5,3 Prozent auf gut 198.000 Autos steigern. Robertson sprach am Freitag von einer kontinuierlichen Entwicklung.
1516 Innovationen haben die Autokonzerne im vergangenen Jahr vorstellt, zeigt eine Studie des Center of Automotive Management - vom Garageneinparkassistenten bis zum Autopiloten. Für manager-magazin.de haben die Studienleiter die Top-Neuheiten der zehn erfindungsreichsten Automobilhersteller zusammengestellt.
Autopilot, Tesla Model S: Das teilautonome Fahren in der kalifornischen Elektro-Limousine wurde durch ein Software-Update freigeschaltet. Nun können die Tesla-Autos teilautonom fahren: Sie bremsen und beschleunigen selbständig, halten den Abstand zum Vordermann und lenken auch selbst in Kurven. Das funktioniert ab 30 km/h, und ...
... anders als bei der Konkurrenz funktioniert das System auch, wenn der Fahrer auch mal länger die Hände vom Steuer nimmt. In dem Ranking, das Neuerungen mit einem Notensystem anhand ihres Innovations- und Reifegrads bewertet, zählt Tesla Motors zu den großen Gewinnern. Im Ranking aller Autokonzerne verbesserten sich die Kalifornier von Rang 14 nunmehr auf Platz 10.
Intelligente Adaptive Geschwindigkeitsregelung, Honda CR-V: Die Japaner haben ihrem Kompakt-SUV das weltweit erste vorausschauende System zur Geschwindigkeitsregelung verpasst: Die Elektronik soll das Einscheren anderer Fahrzeuge auf die eigene Fahrspur vorhersagen und automatisch darauf reagieren können. Zur Entwicklung des dafür genutzten Algorithmus ...
... hat Honda das Fahrverhalten in ganz Europa untersucht, das System funktioniert damit auch auf europäische Straßen. Mit Rang 9 ist Honda der einzige japanische Autohersteller in den Top 10. Toyota, bisher oft in den Top 5 zu finden, hatte nach der Wertungskriterien der Studie im vergangenen Jahr eine Innovations-Durststrecke.
Peugeot 208 1.6 BlueHDI 100: Hinter dem seltsamen Kürzel verbirgt sich der aktuell verbrauchs- und emissionsärmste Diesel-Pkw mit herkömmlichem Antrieb. Der 99 PS starke Vierzylinder schafft einen Normverbrauch von nur 3,0 Litern gemessen am offiziellen, umstrittenen Fahrzyklus NEFZ. Allerdings hat der kleine Franzose auch einen SCR-Kat mit ...
... Harnstoffeinspritzung zur Reduzierung von Stickoxiden an Bord. Auch ein Rußpartikelfilter ist inkludiert, im Vergleich zum Vorgängermotor verbraucht er um 16 Prozent weniger Sprit und stößt 17 Prozent weniger CO2 aus. Die PSA-Gruppe konnte sich in diesem Jahr deutlich von Platz 10 auf nunmehr Platz 8 verbessern auch wegen der sehr energieffizienten Antriebe.
Spurhalteassistent, Range Rover Evoque: Das Assistenzsystem im Briten-SUV tut das, was die Konkurrenz auch kann: Es warnt den Fahrer optisch und akustisch, falls die Spur verlassen wird (allerdings nicht im Wasser). Zudem kann das System auch selbstständig gegensteuern. Für Land Rover, das zum indischen Tata-Konzern gehört, ist der Spurhalteassistent konzernweit der erste seiner Art ...
... die Inder sind im 2015er-Ranking von Platz 5 auf nunmehr Platz 7 abgerutscht. Allerdings gehören sie laut der Studie in den erlesenen Kreis jener fünf Konzerne, die 2015 eine zweistellige Zahl von Weltneuheiten (17 Stück) hervorgebracht haben. Das hat Tata vor allem seinen britischen Töchtern Jaguar und Land Rover zu verdanken.
Intelligent Speed Assist, Ford: Hinter dem englischen Namen verbirgt sich ein cleverer Verkehrszeichen-Assistent: Das Ford-System zeigt dank Kamera und Navi-Daten nicht nur die Tempolimits im Cockpit an, sondern limitiert auf Wunsch des Fahrers auch zugleich die Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Und damit das nicht zu ruckartig abläuft ...
drosselt der S-Max mit dem Assistenzsystem an Bord die Motorleistung, statt schnöde zu bremsen. Insgesamt konnte Ford allerdings die Top-3-Platzierung des Vorjahres nicht halten und rutschte 2015 auf Rang 6 ab.
ix35 Fuel Cell, Hyundai: Sein Brennstoffzellen-Auto bietet Hyundai im Leasing seit 2012 an. Seit 2015 offerieren die Koreaner ihre High-Tech-Modell auch zum regulären Kauf, was dem Wagen im Ranking Punkte einbringt. Mit einer vollen Ladung Wasserstoff im Tank kommt der ix35 600 Kilometer weit, das ist um ...
ein Fünftel mehr als die offizielle Reichweite von Toyotas Mirai, den manager-magazin.de bereits auf der Langstrecke testete (mehr dazu hier). Im Ranking liegt Hyundai auf Platz 5 und damit zwei Ränge besser als im Vorjahr. Neben dem ix35 brachte den Koreanern auch ihr Mittelklasse-Plugin-Hybrid Sonata ordentlich Punkte ein.
Lane Keep Assist, GMC Yukon: Der brachiale Full-Size-SUV der General-Motors-Tochter GMC kann nicht nur durch die amerikanische Prärie pflügen, er beherrscht auch die gemächliche Highway-Gangart: Seit kurzem unterstützt die Yukon-Fahrer auf Wunsch ein aktiver Spurhalte-Assistent, der das Fahrzeug zurück in die Fahrspur lenkt. Das passt auch zum Gesamtkonzern, denn ...
... General Motors, der drittgrößte Autohersteller der Welt, zeigte sich im vergangenen Jahr von seiner findigen Seite: Im Innovations-Ranking verbesserten sich die Amerikaner um zwei Ränge auf Platz 4. Laut Studienleiter Stefan Bratzel punkteten sie dabei vor allem mit konzernweit neuen Assistenzsystemen.
Car-to-Car Kommunikation, Mercedes-Benz E-Klasse: Offiziell präsentierte Daimler seine E-Klasse-Neuauflage erst Anfang dieses Jahres. Doch in der Studie ist bereits eine bemerkenswerte Innovation des neuen Mittelklasse-Benz enthalten: Die E-Klasse kann per Mobilfunk Informationen mit anderen Fahrzeugen austauschen. Das soll dabei helfen ...
... Fahrer frühzeitig vor Gefahren wie etwa einem Pannenfahrzeug am Straßenrand oder Blitzeis zu warnen. Daimler büßte zwar im Vergleich zum Vorjahr einen Rang im Ranking der innovationsstärksten Autohersteller ein und landete auf Platz 3. Doch mit mehreren wegweisenden Neuerungen in der E-Klasse spielen die Schwaben weiterhin ganz vorne mit.
Garageneinparkassistent, 7er-BMW: Im vergangenen Frühjahr präsentierte BMW die Neuauflage seines Flaggschiffs, der 7er-Reihe. Die Luxuslimousine punktet auch mit einem besonderen Elektronikfeature, einem ferngesteuerten, automatischen Einparksystem. Der Fahrer steigt dazu aus dem Auto aus und aktiviert ...
... per Display-Schlüssel die Fernsteuerung fürs Garagenparken. Damit das klappt, muss das Fahrzeug frontal vor dem Garagentor stehen. Beim Einparken berücksichtigt das System auch Hindernisse, Passanten und Tiere. BMW hat sich dank solcher Weltneuheiten im Ranking um zwei Plätze auf Rang 2 verbessert.
Prädiktiver Effizienzassistent, Audi Q7: Das System mit dem kryptischen Namen tut etwas Sinnvolles: Audi verknüpft einen Tempomaten, der dank Radarsensoren auch den Abstand zum Vordermann regeln kann, mit umfassenden Navigationsdaten. Diese enthalten auch Informationen über die Topologie der vorausliegenden Strecke. Der Q7 stellt sich darauf ein, indem er ...
... Motor, Getriebe und Bremsen schon im Voraus an das Gelände anpasst. Damit kann der Q7 etwa auf der Autobahn "segeln", also den Motor abschalten, ohne Geschwindigkeit zu verlieren. Das senkt den Verbrauch des Audi-Dickschiffs. Der Volkswagen-Konzern landet in dem Ranking klar auf Platz 1 - mit 317 Innovationen, die vor allem von den Konzernmarken Audi und VW stammten.
Autopilot, Tesla Model S: Das teilautonome Fahren in der kalifornischen Elektro-Limousine wurde durch ein Software-Update freigeschaltet. Nun können die Tesla-Autos teilautonom fahren: Sie bremsen und beschleunigen selbständig, halten den Abstand zum Vordermann und lenken auch selbst in Kurven. Das funktioniert ab 30 km/h, und ...
Foto: Tesla Motors... anders als bei der Konkurrenz funktioniert das System auch, wenn der Fahrer auch mal länger die Hände vom Steuer nimmt. In dem Ranking, das Neuerungen mit einem Notensystem anhand ihres Innovations- und Reifegrads bewertet, zählt Tesla Motors zu den großen Gewinnern. Im Ranking aller Autokonzerne verbesserten sich die Kalifornier von Rang 14 nunmehr auf Platz 10.
Foto: Paul Sakuma/ AP/dpaPeugeot 208 1.6 BlueHDI 100: Hinter dem seltsamen Kürzel verbirgt sich der aktuell verbrauchs- und emissionsärmste Diesel-Pkw mit herkömmlichem Antrieb. Der 99 PS starke Vierzylinder schafft einen Normverbrauch von nur 3,0 Litern gemessen am offiziellen, umstrittenen Fahrzyklus NEFZ. Allerdings hat der kleine Franzose auch einen SCR-Kat mit ...
Foto: Harold Cunningham/ Getty Images