Audis Hoffnungsträger: Das Elektroauto E-Tron
Foto: AudiDas Elektroauto E-Tron ist Audis Hoffnungsträger im Kampf gegen Tesla. Zudem ist das SUV wichtig für die Ingolstädter, um die CO2-Flottengrenzwerte zu erreichen. Nun bremst ihn jedoch ein Rückruf aus.
Audi ruft rund 1650 E-Tron Audi in den USA in die Werkstätten zurück, insgesamt sind weltweit 7000 Fahrzeuge betroffen und damit nahezu alle der bislang ausgelieferten Fahrzeuge. Ein Audi-Sprecher bestätigte, dass das Elektro-SUV auch in Deutschland in die Werkstatt muss und der Hersteller bereits mit dem Kraftfahrtbundesamt in Kontakt stehe. Es soll sich um 2300 Fahrzeuge handeln.
Durch eine fehlerhafte Dichtung könne Feuchtigkeit in die Batterie eindringen, erklärte Audi in einer Mitteilung. Das könne "zu einem Kurzschluss oder im Extremfall zu einem thermischen Ereignis" führen - also einem Brand. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiere, sei jedoch vernachlässigbar, erklärte ein Audi-Sprecher auf Anfrage. Brände aufgrund dieses Fehlers seien bislang auch nicht bekannt.
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Die Feuchtigkeit könne bei Schlagregen über ein Niedervoltkabel eindringen, so der Audi-Sprecher. Dann leuchte die orange Batteriewarnleuchte auf und das Schnellladen sei nicht mehr möglich. Davon seien alle Fahrzeuge bis zu einer bestimmten Fahrgestellnummer betroffen. Bei den übrigen sei diese Schwachstelle jedoch bereits behoben.
Für Audi ist der Rückruf äußerst ärgerlich. Denn erst zwei Monate zuvor hatte der Hersteller mit der Auslieferung mit seines Tesla-Jäger begonnen. Dabei wollte man es eigentlich besser machen als der vorangeeilte Wettbewerber aus den USA, der bei verschiedenen Modellen immer wieder mit Problemen bei der Produktion und Auslieferung zu kämpfen hatte.
Zudem waren Tesla-Batterien nach tödlich verlaufenen Unfällen in den USA in Verdacht geraten, womöglich wie ein Brandbeschleuniger zu wirken. Audis Rückruf dürfte die Skepsis gegenüber den teils hochverdichteten Energiepaketen in Elektroautos nicht gerade verringern.
Jaguar kündigt für sein Elektroauto I-Pace eine "neue Ära der Art of Performance an. Äußerlich fällt der Wagen auf. Die Motorhaube fällt vergleichsweise kurz aus, mit 4,7 Metern Länge ist der I-Pace aber ein wenig kürzer als sein deutscher Konkurrent ...
... Audis E-Tron Quattro kommt auf 4,9 Meter Länge, ist mit 1,90 Metern Breite aber um 10 Zentimeter schmäler als der sehr breitschultrige I-Pace. Punkten kann der E-Tron bei der Geräuschdämmung: Mit Akustikverglasung ist er auch bei höheren Geschwindigkeiten beeindruckend leise, das schafft Jaguar nicht ganz so gut.
Beim Spurt sticht Jaguar jedoch seinen Ingolstädter Konkurrenten aus: Der I-Pace sprintet in 4,8 Sekunden auf 100 km/h, Audis E-Tron lässt sich dafür um 1,8 Sekunden mehr Zeit. Im Alltag merkt man den Unterschied kaum, beide Fahrzeuge drücken Fahrer und Beifahrer beim Durchdrücken des Gaspedals kräftig in die Sessel.
Auch bei der Reichweite liegen beide im Alltag ziemlich gleichauf: Im Alltag sind beim E-Tron im Stadtverkehr gute 350 Kilometer drinnen, beim Jaguar waren es in unserem Praxistest etwas weniger, denn der Brite hat einen höheren Stromverbrauch. Auf Autobahnen sind aber - selbst bei eher gemächlichen 120 km/h - weniger als 300 Kilometer Fahrt drinnen, bevor die Strom-SUVs an die Ladesäule müssen.
Innen setzt der I-Pace auf viel Leder, die Bedienung der Infotainment- und Assistenzsysteme gibt keine Rätsel auf und funktioniert gut.
Audi bietet jedoch den ausgefeilteren Luxus: Gegen Aufpreis gibt es Massagesessel, eine Beduftungsanlage oder sogar Kamera-Außenspiegel. Und auch die Assistenzsysteme funktionieren um ein Quäntchen besser und reibungsloser als bei seinem britischen Konterpart.
Große Laderaumklappen haben beide - bei Jaguar fällt das Rückfenster allerdings sehr klein aus. Ohne Rückfahrkamera lässt sich der Wagen kaum in eine Parklücke bugsieren. Und das Navi zeigt zwar brav Ladesäulen an, eine Komplettkalkulation der Fahrzeit inklusive Ladestopp-Zeiten schafft es aber nicht.
Bei Audi sitzt die Ladekante auch eher hoch, die Sicht nach hinten ist besser, dafür nervte bei unserem Testwagen überempfindliche Parkpiepser - die selbst bei 10 Zentimeter Entfernung vom Randstein bereits ein Dauergeheul anstimmten.
Der Stromverbrauch des I-Pace war in der Praxis ziemlich hoch, vor allem bei Langstreckenfahrten. Selten schafften wir es auf einen Verbrauch unter 30 Kilowattstunden je 100 Kilometer. Die 300 Kilometer lange Strecke von Hamburg nach Berlin bewältigte der I-Pace - trotz komplett vollgeladenem Akku am Anfang - nicht ohne Ladestopp. Und das bei Autobahngeschwindigkeiten von nicht mehr als 120 km/h bei rund 8 Grad Außentemperatur.
Beim E-Tron kamen wir im Stadtverkehr mit einem Schnitt von rund 25 Kilowattstunden je 100 Kilometer aus. Ein vollgeladener Akku ist also für knapp 350 Kilometer Stadtfahrt gut, da sich - wie bei allen Elektroautos - nicht die komplette Akkuleistung abrufen lässt. Auf der Autobahn schnellte der Verbrauch bei 120 km/h aber ebenso auf knapp über 30 Kilowattstunden hoch.
Eckdaten Jaguar I-Pace
Akkugröße: 90 kWh
offizielle Reichweite (WLTP): 470 km
Alltagsreichweite: 270 340 km
Maximale Ladeleistung: 100 kW
0-100 km/h: 4,8 Sekunden
Basispreis: ab 78.240 Euro (inkl. MwSt)
Eckdaten Audi E-Tron 55 Quattro
Akkugröße: 95 kWh
offizielle Reichweite (WLTP): 417 km
Alltagsreichweite: 300-350 km
Maximale Ladeleistung: 150 kW
0-100 km/h: 6,6 Sekunden
Basispreis: ab 79.900 Euro (inkl. MwSt)
... Audis E-Tron Quattro kommt auf 4,9 Meter Länge, ist mit 1,90 Metern Breite aber um 10 Zentimeter schmäler als der sehr breitschultrige I-Pace. Punkten kann der E-Tron bei der Geräuschdämmung: Mit Akustikverglasung ist er auch bei höheren Geschwindigkeiten beeindruckend leise, das schafft Jaguar nicht ganz so gut.
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