Billigkonkurrenz
Hyundai leidet unter schwachem Yen
Die Angst der Platzhirsche in der Autoindustrie vor dem Angreifer Hyundai lässt nach. Die Koreaner melden einen deutlichen Gewinneinbruch. Sie verlieren an Kostenvorteilen gegenüber der japanischen Konkurrenz, weil deren Währung an Wert einbüßt.
Umkämpfter Markt: Präsentation von Hyundai auf der Automesse in Shanghai
Foto: AFP
Seoul/Tokio - Dem südkoreanischen Auto-Hersteller Hyundai macht die nach der jüngsten Yen-Abwertung erstarkte Konkurrenz aus Japan zu schaffen. Im ersten Quartal 2013 fiel der Überschuss um 15 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 2,1 Billionen Won (1,44 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf rund 21,4 Billionen Won. Der globale Absatz kletterte den Angaben zufolge im ersten Quartal im Jahresvergleich um 9,2 Prozent auf 1,172 Millionen Autos, fiel aber zum Quartal davor (1,227 Millionen) zurück.
Der Gewinnrückgang kam für Beobachter indes nicht erwartet. Das Fertigungsvolumen in den einheimischen Fabriken habe aufgrund von Produktionsstopps an Wochenenden abgenommen, was "die Fixkosten erhöhte", teilte Hyundai mit.
Hyundai verhandelt mit koreanischen Gewerkschaften
Zudem fällt bei Hyundai, das mit dem Schwesterunternehmen Kia Motors Rang fünf der größten Autobauer einnimmt, seit Anfang März die Nachtschicht weg. Eine Einigung auf die Überstundenregelung an Wochenenden steht dagegen noch aus.
Die zum Yen aufgewertete koreanische Währung Won macht es
Hyundai schwerer, im Wettbewerb mit japanischen Rivalen wie
Toyota bestehen zu können. Gegenüber Dollar und Euro hat der Won abgewertet - wenn auch nicht so stark wie der Yen. Das hilft dem Absatz koreanischer Produkte im Westen, schmälert aber das Ergebnis in der Landeswährung. Für Hyundai ist es das zweite Quartal in Folge mit einem rückläufigen Gewinn.
Anders sieht das Bild dagegen in Japan aus:
Mitsubishi steigerte seinen Überschuss im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr um 59 Prozent auf umgerechnet rund 293 Millionen Euro. Das ist ein Rekordwert für den siebtgrößten japanischen Anbieter. Neben Kostensenkungen wirkte sich hier die Yen-Abwertung, die auf die extrem lockere Geldpolitik der japanischen Notenbank zurückgeht, positiv aus. Denn der billigere Yen verschafft Mitsubishi, Toyota & Co. einen Kostenvorteil auf dem Weltmarkt.