Nach Rekordjahr BMW dämpft die Euphorie

Nach dem Rekordjahr 2012 ist BMW-Chef Norbert Reithofer für 2013 nicht mehr ganz so optimistisch. Der Gewinn wird wohl stagnieren. Das mittelsfristige Absatzziel sollte aber dennoch erreicht werden.
BMW-Chef Reithofer: "Angesichts hoher Aufwendungen für neue Technologien und Modelle sowie Investitionen in das Produktionsnetzwerk erwarten wir ein Konzernergebnis vor Steuern in der Größenordnung des Jahres 2012"

BMW-Chef Reithofer: "Angesichts hoher Aufwendungen für neue Technologien und Modelle sowie Investitionen in das Produktionsnetzwerk erwarten wir ein Konzernergebnis vor Steuern in der Größenordnung des Jahres 2012"

Foto: Tobias Hase/ dpa

München - BMW dämpft nach einem weiteren Rekordjahr für 2013 die Hoffnung auf weiter wachsende Gewinne. Zwar wolle der Autobauer auch in diesem Jahr wieder Bestwerte beim Verkauf erzielen, mehr Geld werden die Münchener aber möglicherweise damit nicht verdienen.

"Angesichts hoher Aufwendungen für neue Technologien und Modelle sowie Investitionen in das Produktionsnetzwerk erwarten wir ein Konzernergebnis vor Steuern in der Größenordnung des Jahres 2012", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer bei der Vorlage der Jahresbilanz. Sein Finanzvorstand Friedrich Eichiner hatte im Dezember gesagt, BMW wolle "wenn es irgendwie möglich sein wird" 2013 auch mehr Geld verdienen.

Neben den Ausgaben für neue Technik, Modelle und Anlagen macht vor allem die anhaltende Autokrise in Europa den Münchenern Sorgen, aber auch die nach wie vor unsicheren Konjunkturaussichten für die Wachstumsmärkte in den Schwellenländern trüben die Zuversicht - nicht nur bei BMW .

BMW zeigt Audi und Daimler die Rücklichter

Dabei geht es dem Oberklassehersteller vor allem dank der Geschäfte in China und den USA blendend. 2012 übertraf das bisherige Rekordjahr 2011: Unter dem Strich verdiente der Konzern 5,1 Milliarden Euro, ein Plus von 4 Prozent. Der Umsatz kletterte um 11,7 Prozent auf knapp 77 Milliarden Euro.

Vor allem hat BMW 2012 so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Weltweit lieferten die Münchener 1,845 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce aus. Das waren fast 11 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bis 2016 will der Konzern zwei Millionen Wagen absetzen, ein Ziel, das inzwischen auch früher erreichbar scheint. Um diese Marke zu erreichen, müssten die Bayern ihren Absatz in den vier Jahren jährlich um rund 2 Prozent steigern - angesichts der Zuwachsraten der vergangenen Jahre eine überschaubare Herausforderung. Allerdings hält die Konzernführung bisher weiter am Ziel 2016 fest.

Seine führende Position vor den Rivalen Audi  und Daimler  will Reithofer halten. Die beiden Verfolger wollen beide bis 2020 allerdings an BMW vorbei. Bisher sehen die VW-Tochter und die schwächelnde Marke Mercedes-Benz allerdings nur die Rücklichter der Münchener.

Reithofer verdient deutlich weniger als Chefs von VW und Daimler

Von diesem Erfolg profitiert Reithofer auch in seinem eigenen Geldbeutel. Insgesamt verdiente der Manger 2012 gut 6,6 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von rund 7,6 Prozent, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht.

Reithofer liegt damit im Vergleich seiner Kollegen an der Spitze der 30 Dax-Konzerne zwar gut im Rennen, im Vergleich mit den beiden anderen Autobauern im wichtigsten deutschen Aktienindex ist der Bayer allerdings Schlusslicht.

Daimler-Chef Dieter Zetsche verdiente 2012 rund 8,2 Millionen Euro und Martin Winterkorn kommt nach einem freiwilligen Gehaltsverzicht noch immer auf 14,5 Millionen Euro. Umgerechnet bekam Reithofer im vergangenen Jahr für jeden einzelnen Tag rund 18.100 Euro. Insgesamt verdiente das inzwischen achtköpfige Vorstandsgremium des BMW-Konzerns knapp 31,4 Millionen Euro.

mg/dpa
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