Prognose gesenkt
Schwellenländer machen Schaeffler zu schaffen
Die schwache Konjunktur setzt dem Autozulieferer Schaeffler zu. Dabei bereitet nicht nur Südeuropa den Franken Sorgen. Auch in den Schwellenländern Asiens läuft das Geschäft nicht rund - das Unternehmen senkt deshalb seine Umsatzprognose.
Auf und Ab: Schaeffler-Vorstände Klaus Rosenfeld (Finanzen, l.) und Jürgen Geißinger (Vorsitz) spüren die schwache Konjunktur
Foto: dapd
München - Die Wirtschaftskrise in Europa und langsameres Wachstum in Schwellenländern haben dem Auto- und Industriezulieferer Schaeffler das Ergebnis verhagelt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank in den ersten neun Monaten auf 1,14 Milliarden Euro, das sind 15,2 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie der fränkische Familienkonzern in Herzogenaurach berichtete.
Besonders stark fiel der Rückgang in der Industriesparte aus. "Das Marktumfeld hat sich im Laufe des dritten Quartals weiter eingetrübt", sagte Vorstandschef Jürgen Geißinger. Der Umsatz stieg um 4,2 Prozent auf 8,42 Milliarden Euro, Treiber war hier die Kernsparte Automotive.
Während das Geschäft in Nordamerika nochmals leicht zugelegt habe, sei das Wachstum in der Region Asien/Pazifik langsamer ausgefallen als im ersten Halbjahr, hieß es. In Südamerika brach der Umsatz dagegen ein. In Europa betrug der Zuwachs demnach ein Prozent.
Renditeziel bleibt
Weil Schaeffler für das laufende vierte Quartal nicht mit einer Belebung des weltweiten Wirtschaftswachstums rechnet, senkte der Konzern seine Umsatzprognose für 2012: Die geplante Steigerung von mehr als 5 Prozent sei nicht mehr zu erreichen. Stattdessen wird jetzt ein Plus von rund 4 Prozent angestrebt.
Bei der Rendite (Ebit-Marge) hält der Continental-Großaktionär an seinem Ziel von mehr als 13 Prozent fest. In den ersten neun Monaten erzielte Schaeffler eine Ebit-Marge von 13,6 Prozent, nach 16,7 Prozent vor Jahresfrist.
Um die Kosten zu senken dürften beim Großaktionär des Autozulieferers
Continental bis Jahresende zeitweise die Bänder stillstehen: "Wir erwarten einen weiteren Rückgang der Bedarfe im vierten Quartal, was zu einer temporären Anpassung unserer Kapazitäten führen wird", sagte Vorstandsvorsitzender Jürgen Geißinger.