Die Krise der Autobauer macht sich auch bei Schaeffler bemerkbar. Wegen des schwachen Geschäfts in Europa ist der Gewinn des Automobilzulieferers um ein Fünftel gesunken. Kurzarbeit schließt der Konzern nicht mehr aus.
Schaeffler-Zentrale in Herzogenaurach: Die Krise bei Opel könnte auch den Zulieferer zur Kurzarbeit zwingen
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Hamburg - Der operative Gewinn sei um knapp 12 Prozent auf 780 Millionen Euro geschrumpft, teilte Schaeffler mit. Unter dem Strich sank der Gewinn um gut ein Fünftel auf 505 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte zugleich um 5 Prozent auf rund 5,7 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite (Ebit-Marge) sank um 2,6 Punkte auf 13,8 Prozent.
Der Continental-Großaktionär rechnet damit, dass die Automobilproduktion und das Industriegeschäft in Nordamerika und Asien weiter wachsen werden, während die Situation in Europa und Südamerika "herausfordernd" bleibe. "Wir beobachten die gesamtwirtschaftliche Situation und die Entwicklung unserer Absatzmärkte sehr aufmerksam", erklärte Vorstandschef Jürgen Geißinger. Die Konjunktur sei nahezu in allen Regionen von Unsicherheit und Risiken geprägt.
Wegen der Absatzkrise stellt sich Schaeffler in den kommenden Monaten auf schwächere Geschäfte ein und schließt auch Kurzarbeit nicht mehr aus. Geißinger sagte, der Vorstand arbeite an mehreren Szenarien, die auch diese Möglichkeit einschlössen. Schaeffler müsse abwarten, wie sich die Kurzarbeit bei Opel auf das eigene Geschäft auswirke.
Derzeit sei die Auftragslage jedoch gut, so Greißinger. Daher sehe der Vorstand keinen Grund, an seinen Geschäftszielen für das Gesamtjahr zu rütteln. Demnach strebt das fränkische Familienunternehmen im Gesamtjahr weiter eine operative Marge von mehr als 13 Prozent an. Der Umsatz soll um mehr als 5 Prozent klettern.
Opel drosselt wegen der Absatzkrise ab Anfang September die Produktion und schickt fast 10.000 Mitarbeiter in Rüsselsheim und Kaiserslautern tageweise in Zwangspause.