China-Partner gekündigt Saab rutscht weiter Richtung Insolvenz

Saab-Modelle vor der Fabrik in Trollhättan: Die Angaben über einen angeblichen neuen US-Geldgeber sind alles andere als stichhaltig
Foto: AFPTrollhättan - Beim akut angeschlagenen Autohersteller Saab häufen sich die Alarmsignale für eine baldige Insolvenz. Unternehmenssprecherin Gunilla Gustavs sagte am Montag kurz vor der fälligen Auszahlung von Löhnen und Gehältern im schwedischen Trollhättan der Nachrichtenagentur dpa, sie wisse nicht, ob das dafür zugesagte Geld aus den USA gekommen sei.
Am Vorabend hatte Saabs Eigner Swedish Automobile die Verträge mit den beiden chinesischen Unternehmen Youngman und Pang Da über 245 Millionen Euro gekündigt. Sie galten als einzige realistische Chance auf Geld für den Neustart der Produktion nach einem halben Jahr Pause.
Die Chinesen hätten ihre Zusagen bezüglich einer Beteiligung und eines Überbrückungskredits nicht bestätigt. Die vorgeschlagenen Alternativlösungen seien für den Saab-Eigner Swedish Automobile inakzeptabel. Die Verhandlungen gingen jedoch weiter.
Ende der Woche muss das zuständige Gericht in Vänersborg über den Abbruch des Sanierungsverfahren mit Gläubigerschutz entscheiden. Gibt es dem Antrag des bisherigen Zwangsverwalters Guy Lofalk darauf statt, gilt die Pleite für Saab als unausweichlich.
Lofalk sagte dem Wirtschaftsblatt "Dagens Industri" am Montag, er halte die Saab-Angaben über angeblich kurzfristig zugesagten Überbrückungshilfen durch die US-Finanzgesellschaft North Street Capital für wenig stichhaltig. Saab hat seit April praktisch keine Einnahmen mehr und ist hoch verschuldet.