Stellenabbau in Bochum Opel spricht Kündigungen aus

Nicht alle Beschäftigten im Bochumer Opel-Werk tragen den Stellenabbau freiwillig mit. 78 Arbeiter werden nun zwangsweise ins Hauptwerk Rüsselsheim versetzt - was bedeutet, dass der Autohersteller auch zum Mittel der Kündigung greift.
Bloß nicht nach Rüsselsheim: Einige Bochumer Opelaner schlugen auch hohe Abfindungen aus

Bloß nicht nach Rüsselsheim: Einige Bochumer Opelaner schlugen auch hohe Abfindungen aus

Foto: dapd

Rüsselsheim - Zum Abschluss der Sanierungsmaßnahmen in seinem Werk in Bochum spricht der Autobauer Opel 78 Mitarbeitern die Änderungskündigung aus. Sie hatten eine Versetzung an den Standort Rüsselsheim abgelehnt, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Rüsselsheim sagte. Bei Opel in Bochum fallen aufgrund früherer Beschlüsse insgesamt 1800 von knapp 5000 Stellen weg.

Den betroffenen Mitarbeitern war im Zuge der von Unternehmen und Betriebsrat ausgehandelten Vereinbarung angeboten worden, mit einer Abfindung in Höhe von maximal 250.000 Euro freiwillig zu kündigen oder gegen Zahlung einer Prämie in Höhe von 25.000 Euro und einiger zusätzlicher Monatsgehälter aus freien Stücken nach Rüsselsheim zu wechseln. Bis auf die 78 hätten alle das Angebot angenommen, sagte der Unternehmenssprecher.

Diese Mitarbeiter würden jetzt versetzt, wobei ihnen Prämien in Höhe von 15.000 bis 25.000 Euro gezahlt würden. Es handle sich nicht um Entlassungen, betonte der Sprecher. "Man kann es als Zwangsversetzung bezeichnen."

Der Stellenabbau in Bochum gehört zu einem großangelegten Sanierungsplan für den traditionsreichen Autobauer. Das Unternehmen war im Herbst 2008 gemeinsam mit seinem US-Mutterkonzern General Motors  in eine Krise geraten und wird derzeit saniert. Insgesamt 8300 Stellen sollen bei Opel in Europa gestrichen werden.

Einem Bericht der "Rheinischen Post" zufolge gab Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke dem Bochumer Werk nach Abschluss der Restrukturierungen indirekt eine mindestens fünfjährige Bestandsgarantie. "Mit den drei Produkten, die dort gebaut werden, ist Bochum über die nächsten Jahre ausgelastet", sagte er dem Blatt zufolge am Rande einer Veranstaltung in Duisburg.

In Bochum werden die Opel-Modelle Astra und Zafira gebaut, ab September kommt noch der neue Zafira dazu. Dem Bericht nach macht sich das Bochumer Werk außerdem Hoffnungen, den Zuschlag für die Produktion der nächsten Generation des Opel-Elektroautos Ampera zu erhalten.

ak/afp

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