Honda erwartet für dieses Geschäftsjahr einen drastischen Gewinneinbruch. Angesichts anhaltender Nachschubprobleme in Folge von Erdbeben, Tsunami und Reaktorkatastrophe soll sich der Überschuss um fast zwei Drittel reduzieren. Profiteure sind Volkswagen und die US-Autobauer.
Gewinn im Sinkflug: Die Natur- und Reaktorkatastrophe vom März belastet Honda
Foto: Tom Grünweg
Tokio - Der japanische Autokonzern Honda rechnet für das bis März 2012 laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinnrückgang um 63,5 Prozent. Grund sei der zurückgehende Fahrzeugabsatz wegen der fehlenden Bauteile nach dem Erdbeben und dem Tsunami im Nordosten Japans am 11. März, erklärte Honda Motor am Dienstag.
Die Schätzung kam einen Monat später als sonst üblich.
Honda erwartet demnach einen Gewinn von nur noch 195 Milliarden Yen (1,69 Milliarden Euro) nach 534 Milliarden Yen (4,6 Milliarden Euro) ein Jahr zuvor.
Der Autobauer rechnet damit, dass er im laufenden Geschäftsjahr nur noch 3,3 Millionen Fahrzeuge verkauft - und damit 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach Angaben des Unternehmens wird sich der japanische Automarkt jedoch noch in diesem Monat erholen. Auch der Absatz in anderen Ländern ziehe wieder an.
Die Schwäche Hondas und
Toyotas kommt Wettbewerbern wie
Volkswagen und den US-amerikanischen Herstellern zu Gute. Experten rechnen für dieses Jahr mit erheblichen Verschiebungen in der Liste der größten Autobauer. Toyota dürfte den Spitzenrang an General
Motors verlieren und möglicherweise sogar auf Rang drei hinter VW abrutschen.