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Saab findet neuen chinesischen Investor
Der kurz vor der Pleite stehende schwedische Autobauer Saab präsentiert einen neuen Investor. Nur wenige Tage nachdem der Einstieg des chinesischen Unternehmens Hawtai scheiterte, hat Saab einen Vertrag mit dem ebenfalls chinesischen Autohändler Pang Da unterzeichnet.
Saab-Werk in Trollhättan: Hier will der niederländische Untenrehmenseigner Victor Muller gemeinsam mit dem chinesischen Autohändler Pang Da an der Zukunft der einstigen GM-Tochter bauen.
Foto: Björn Larsson Rosvall/ dpa
Stockholm - Der vor der Pleite stehende schwedische Autobauer Saab hat erneut einen Investor aus China gefunden: Nur wenige Tage, nachdem der Einstieg des chinesischen Unternehmens Hawtai scheiterte, sei ein Vertrag mit dem chinesischen Autohändler Pang Da unterzeichnet worden, teilte der Besitzer von Saab, der niederländische Sportwagenbauer Spyker, am Montag mit. Pang Da wird demnach insgesamt 110 Millionen Euro investieren. Laut Spyker ist das Unternehmen mit mehr als 1100 Niederlassungen der größte chinesische Autohändler. Saab musste im vergangenen Monat die Produktion einstellen, weil der Autobauer seine Lieferanten nicht mehr bezahlen konnte.
Pang Da werde mit 65 Millionen Euro bei Saab einsteigen und damit die mittelfristige Finanzierung sichern, erklärte Spyker. Für 30 Millionen Euro werde der chinesische Händler zudem Saab-Autos erwerben. Weitere 15 Millionen Euro würden folgen.
Im Rahmen ihrer "strategischen Allianz" gründen Saab und Pang Da laut Spyker ein Gemeinschaftsunternehmen, das Saab-Autos in China vertreibt. Ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen soll "schrittweise" mit der Produktion von Autos der Marke Saab sowie einer eigenen Marke in China beginnen, wie Spyker-Chef Victor Muller erklärte.
Saab schreibt seit 20 Jahren rote Zahlen
Pang Da sei erst vor drei Wochen an die Börse gegangen und daher "erfreut" über die Gelegenheit, Anteile an der Saab-Mutter Spyker zu erwerben, erklärte Unternehmenschef Pang Qinghua. "Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Führung von Saab, um unseren vielversprechenden Heimatmarkt zu betreten."
Erst am Donnerstag vergangener Woche war der Vertrag mit dem chinesischen Mischkonzern Hawtai geplatzt. Laut Spyker fehlten nötige Zusagen Dritter - unklar blieb, ob von den chinesischen Behörden, der Europäischen Investitionsbank, die Saab Geld lieh, oder von der schwedischen Schuldenagentur, die für Saab bürgte.
Saab hat nach Angaben aus Branchenkreisen Schulden in Höhe von rund 100 Millionen Euro. Die ehemalige Tochter von General
Motors schreibt seit 20 Jahren rote Zahlen. Spyker kaufte die schwedische Traditionsfirma 2010 für 400 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr verkaufte Saab etwas mehr als 30.000 Autos und verfehlte damit das selbst gesteckte Ziel von 50.000 Fahrzeugen.
Saab-Werk in Trollhättan: Hier will der niederländische Untenrehmenseigner Victor Muller gemeinsam mit dem chinesischen Autohändler Pang Da an der Zukunft der einstigen GM-Tochter bauen.