Autoindustrie Neues Bieterduo buhlt um Honsel

Autozulieferer Honsel: Der Insolvenzverwalter verlangt für den sanierten Spezialisten für Leichtmetall-Motorblöcke rund 100 Millionen Euro
Düsseldorf - Das Konsortium aus dem deutschen Autozulieferer ZF und Nemak aus Mexiko habe starke Konkurrenz bekommen, schreibt das "Handelsblatt" (Montag) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Der Finanzinvestor Anchorage habe sich mit dem kanadischen Autozulieferer Martinrea verbündet und werbe nun um den Zuschlag beim Traditionsunternehmen aus dem Sauerland.
Zudem hat laut Zeitung in letzter Minute ein weiteres Unternehmen aus der Autozulieferbranche ein Angebot abgegeben, dem aber geringere Chancen eingeräumt würden. Eine Entscheidung, mit wem exklusiv verhandelt wird, solle Honsels Gläubigerausschuss im Mai fällen. Insolvenzverwalter Frank Kebekus habe dem Vernehmen nach bereits die Einladungen für den Termin verschickt. Kebekus wollte sich im Blatt nicht äußern.
Der Insolvenzverwalter verlangt laut Zeitung für den von Altlasten befreiten und wieder profitablen Spezialisten für Motorenblöcke aus Leichtmetall fast 100 Millionen Euro. Zwar befürworten große Kunden aus der Autoindustrie wie BMW und Daimler das Gespann ZF-Nemak als Käufer. Gemeinsam mit dem Zulieferer Martinrea nehme Finanzinvestor Anchorage als Honsels größter Gläubiger eine starke Position ein. Ohne Anchorages Verzicht auf Sicherheiten wäre ein Verkauf von Honsel kaum möglich, schreibt das "Handelsblatt".
Kommt es zu einer Übernahme, solle Martinrea die Mehrheit an Honsel übernehmen und das Geschäft führen. Anchorage dürfte auf eine Wertsteigerung setzen und nach einigen Jahren aussteigen. Martinrea hatte schon früher einzeln für Honsel geboten.