Carlos Ghosn, der Chef der Autoallianz Renault-Nissan, rechnet mit einem Gewinn im laufenden Jahr - nach einem verlustreichen Vorjahr vor allem für Renault. Außerdem will er bei Elektroautos das große Rad drehen. Davon könnte auch der deutsche Kooperationspartner Daimler profitieren.
Elektrisierende Ankündigung: Carlos Ghosn posiert mit einer Elektrostudie
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Hamburg - Der Chef des Autokonglomerats Renault-Nissan, Carlos Ghosn, erwartet im laufenden Jahr einen Gewinn. " Was den Gesamtkonzern angeht, also inklusive
Nissan, werden wir auf jeden Fall schwarze Zahlen schaffen. Aber ich bin sehr optimistisch, dass auch die Marke
Renault für sich genommen im Geschäftsjahr 2010 wieder profitabel ist." Das sagte Ghosn in einem Interview für die aktuelle Ausgabe des manager magazins (Erscheinungstermin: 24. September).
Im vergangenen Jahr hatte der französische Hersteller einen Verlust von mehr als drei Milliarden Euro eingefahren. Renault ist mit rund 44 Prozent am japanischen Autobauer Nissan beteiligt.
Anhaltenden Spekulationen darüber, dass Renault seinen Anteil am Konkurrenten
Daimler demnächst aufstocken könnte, erteilte Ghosn unterdessen eine Absage. "Nein, das haben wir nicht vor", sagte Ghosn dem manager magazin. Renault und Daimler waren im Frühjahr durch Aktientausch eine Überkreuzbeteiligung von jeweils 3,1 Prozent eingegangen und wollen künftig bei Kleinwagen und Motoren zusammenarbeiten.
Darüber hinaus streben die beiden Unternehmen auch eine Kooperation bei Elektroautos an, wie Ghosn im Interview sagte: "Das ist beabsichtigt. Es ergibt Sinn, bei Elektromotoren und Batterien zusammenzuarbeiten." Es existiere aber noch kein ausgearbeiteter Plan, "weil wir erst einmal die anderen Projekte vernünftig in die Spur setzen wollen".