Daimler prüft neue Allianzen im Transporterbereich. So könnten die Stuttgarter beim Modell Vito mit Toyota kooperieren. Außerdem verhandeln sie gerade einen Kauf der Fiat-Tochter Iveco. Laut Medienberichten bietet Daimler neun Milliarden Euro.
Begehrte Kästen: Daimler interessiert sich für Iveco
Hamburg - Der Automobilkonzern
Daimler erwägt eine Übernahme des italienischen Lkw-Herstellers Iveco. Der bei Daimler für das Truckgeschäft verantwortliche Andreas Renschler sei bereits zu Verhandlungen über Iveco in Italien gewesen, berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe, die ab dem 24. September am Kiosk erhältlich ist.
Die italienische Zeitung "La Repubblica" meldet, dass Daimler neun Milliarden Euro für Iveco geboten haben soll. Allerdings handele es sich dabei um ein Vorangebot, das sich noch stark ändern könnte. Dem Bericht zufolge erhofft sich Fiat einen Erlös von mehr als 10 Milliarden Euro.
Am Mittwochvormittag widersprach Daimler den Meldungen über ein Interesse an Iveco. "Es finden keine Gespräche statt", sagte Daimler-Sprecher Jörg Howe. "In der Branche redet aber jeder mit jedem", fügte er hinzu. Dabei gehe es auch um mögliche Kooperationen.
Iveco ist eine Tochter des Automobilkonzerns
Fiat. Die Italiener haben jüngst beschlossen, das Lkw-Geschäft aus dem Konzern auszugliedern. Sie haben Iveco auch anderen Herstellern zum Kauf angeboten. Großes Interesse zeigt neben Daimler der indische Autohersteller Tata
Motors.
Iveco ist vor allem dort besonders erfolgreich, wo Weltmarktführer Daimler nicht so stark ist: in Südeuropa. Profitieren könnten die Deutschen unter Umständen auch von einer Kooperation im Bereich der großen Transporter. Bislang baut Daimler seinen Sprinter und den VW Crafter gemeinsam mit
Volkswagen. Der Vertrag läuft allerdings 2016 aus.
Auch beim kleineren Mercedes-Transporter Vito könnte es nach Informationen des manager magazins zu einer Kooperation kommen. Der japanische Automobilkonzern
Toyota würde das Modell gerne bei Daimler beziehen und - mit geändertem Design - als Toyota-Modell anbieten.
Die beiden Konzerne verhandeln aktuell über eine weitergehende Kooperation. Es geht unter anderem um Hybridantriebe und Dieselmotoren. Die Konzernchefs Dieter Zetsche und Akio Toyoda treffen sich deshalb Ende September am Rande der Automobilausstellung in Paris.