
Brutaler Rauswurf: Was an Bord von United-Flug 3411 geschah
United-Airlines-Chef Munoz "Es tut mir leid"
Der Vorstandschef von United Airlines hat zwei Tage nach dem gewaltsamen Rauswurf eines Passagiers die volle Verantwortung für den Vorfall übernommen. In einer online verbreiteten Erklärung versprach Oscar Munoz, so etwas werde nicht wieder passieren. "Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun."
United CEO Oscar Munoz: I’m sorry. We will fix this. https://t.co/v8EPGsiDCi pic.twitter.com/eOPiYcagvo
— United Airlines (@united) April 11, 2017
Der United-Chef sprach von einem "wirklich schrecklichen Ereignis", das viele Gefühle wie Empörung, Wut und Enttäuschung ausgelöst habe. Er teile diese Gefühle. Kein Passagier solle derart schlecht behandelt werden. Munoz kündigte eine Überprüfung des Falls an. Dazu gehöre, wie United künftig mit Überbuchungen von Flugzeugen umgehe. Die Ergebnisse sollten bis Ende April vorgelegt werden.
Zuvor war an der Börse die United-Aktie um zeitweise mehr als vier Prozent gesunken. Auch das Krisenmanagement von United war kritisiert worden.
Die US-Fluggesellschaft hatte am Sonntag einen Passagier gewaltsam aus einer Kabine entfernen lassen, weil das Flugzeug überbucht war. Videos von dem Vorfall zeigten, wie Sicherheitsleute den Mann über den Boden des Kabinengangs zum vorderen Ausgang des Flugzeuges ziehen.
Im Video: Passagier wird aus United-Airlines-Maschine gezerrt
Zuvor hatte Munoz das Vorgehen in einer internen E-Mail an Beschäftigte der Fluggesellschaft noch verteidigt: Seine Mitarbeiter hätten sich korrekt verhalten und der Fluggast habe sich lautstark ihren Anweisungen widersetzt. Unglücklich war zudem die Wortwahl seines ersten offiziellen Schreibens vom Montag. Dort schrieb er lapidar, er entschuldige sich dafür, dass man den Passagier habe "neu unterbringen" ("re-accommodate") müssen.
United CEO response to United Express Flight 3411. pic.twitter.com/rF5gNIvVd0
— United Airlines (@united) April 10, 2017
Die öffentliche Empörung war dadurch kaum zu besänftigen gewesen. Gegen die Airline kursierten Hunderte Boykottaufrufe.
Unterdessen meldete sich auch der Anwalt des geschassten Passagiers. Sein Mandant sei wegen seiner nicht näher benannten Verletzungen in einem Krankenhaus in Chicago behandelt worden, berichtete der Sender CNBC unter Berufung auf den Anwalt. Die Familie des Mandanten bedankte sich demnach für die Welle der Unterstützung.
Am Dienstag äußerte sich auch der Sprecher von US-Präsident Donald Trump zu dem Rauswurf des Passagiers. Sean Spicer bezeichnete ihn als "unglücklichen Vorfall" und sagte weiter, er denke, dass sich Trump das Video angeschaut habe. Es sei beunruhigend zu sehen, wie das Ganze gehandhabt worden sei.