Steinhoff steigt bei Poundland ein Deutscher Möbelriese schlägt in Großbritannien zu

Alles für ein Pfund: Nur die Aktien von Poundland kosten jetzt zwei Pfund das Stück
Foto: AFPDer Möbel- und Einzelhändler Steinhoff erwägt einen neuen Übernahme-Versuch: Wie die Mutter der Möbelkette Poco am Mittwochabend mitteilte, hat sie sich einen Anteil von 22,78 Prozent am britischen Billighändler Poundland gesichert. Wie und von wem die gut 61 Millionen Papiere erworben wurden, darüber machteSteinhoff keine Angaben.
Bereits am Vormittag hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt, ein Angebot über alle ausstehenden Poundland-Papiere vorzulegen. Eine mögliche Offerte werde keine Steinhoff-Aktien beinhalten, sondern ausschließlich in bar erfolgen, wurde nun ergänzend mitgeteilt.
Die Ankündigung erfolgte ohne die Zustimmung der Briten. Zu gegebener Zeit wolle man konkreter werden, hieß es von Steinhoff. Ein offizielles Angebot muss nach britischem Recht bis zum 13. Juli vorliegen. Erst vor einigen Tagen hatte Steinhoff sein Übernahmeangebot für den britischen Elektronikhändler Darty offiziell zurückgezogen.
Am Mittwoch stiegen die Poundland-Aktien um 2,17 Prozent. Bereits am Vortag war der Kurs um 24 Prozent hochgegangen. Steinhoff legten am Mittwoch um 1,4 Prozent zu. Finanzinvestor Warburg Pincus hatte sich von seinem 15,3-Prozent-Anteil an Poundland getrennt. Einem Händler zufolge deutet einiges darauf hin, dass der Käufer Steinhoff heißt.
Milliardenumsatz mit Ein-Pfund-Produkten
Poundland verkauft in seinen mehr als 600 Geschäften in Großbritannien und Irland Produkte zumeist für ein Pfund. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte das Unternehmen 1,1 Milliarden Pfund um.
Der Möbelhändler Steinhoff ist in Deutschland vor allem durch die Möbelkette Poco bekannt. Der Rechtssitz ist in Amsterdam und das operative Hauptquartier in Südafrika. Dort ist das Unternehmen seit 1998 an der Börse notiert. Die Europa-Zentrale sitzt im niedersächsischen Westerstede, der Heimat von Firmengründer Bruno Steinhoff.
Durch einige Übernahmen wie den Kauf der französischen Handelskette Conforama ist der Konzern zu einem der größten Möbelhändler in Europa geworden. Seit kurzem ist das Unternehmen mit deutschen Wurzeln auch im MDax gelistet.