Öffentliche Entgleisung Barilla-Chef schmäht Schwule

Guido Barilla ist unfreiwillig zur Ulknudel geworden: Der Chef des Pasta-Konzerns hat in einem Interview Homosexuellen geraten, andere Nudeln als die aus dem Hause Barilla zu kaufen. Denn Barilla setze auf die klassische Familie. Jetzt muss sich der Firmenpatriarch entschuldigen.
Guido Barilla: Eigenwillige Interview-Äußerungen des Barilla-Chefs nötigen zur öffentlichen Entschuldigung

Guido Barilla: Eigenwillige Interview-Äußerungen des Barilla-Chefs nötigen zur öffentlichen Entschuldigung

Foto: AP/dpa

Rom - Der Chef des italienischen Nudel-Konzerns Barilla hat sich für provokante Äußerungen entschuldigt, wonach sein Unternehmen "nie Werbung mit Homosexuellen schalten wird". Guido Barilla hatte in einem Radio-Interview gesagt, der Konzern unterstütze eben die "klassische Familie, in der die Frau eine fundamentale Rolle hat". Wenn dieses Homosexuellen nicht gefalle, dann könnten sie eine andere Nudelmarke wählen.

Nachdem seine Äußerungen im Internet um die Welt gingen, Proteste sowie Boykott-Aufrufe aufkamen, "korrigierte" sich Barilla, wie die Zeitung "La Repubblica" am Freitag berichtete.

Es gehe nicht darum, dass er Homosexuelle und Schwulen-Ehen nicht respektiere, hatte der Chef des größten Nudelherstellers in Italien mit Sitz in Parma in dem Interview mit "Radio 24" erklärt. Er denke aber jedenfalls nicht wie sie, und die Barilla-Werbung ziele auf die traditionelle Familie. "Man kann nicht immer allen gefallen", fügte Barilla an. Er leitet das 1877 gegründete Familienunternehmen, das auch andere Lebensmittel herstellt und ein Milliarden-Umsatz erzielt.

In seiner "Klarstellung" nach dem medialen Sturm der Entrüstung entschuldigt sich Barilla, "sollten meine Worte Missverständnisse oder Kontroversen ausgelöst haben". Er habe nur die zentrale Rolle der Frau in der Familie betonen, dabei aber keine Empfindlichkeiten verletzen wollen. Schwule hätten seinen höchsten Respekt, so Barilla.

kst/dpa

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