Hohe Tagessätze Teure Praktikanten von McKinsey für das Flüchtlingsamt

McKinsey soll dem Flüchtlingsamt BAMF hohe Tagessätze für Praktikanten berechnet haben - nach einem Pressebericht mehr als 2000 Euro pro Tag. Die Beraterfirma spricht von einem Versehen und Einzelfällen.

McKinsey zählt zu den größten Beraterfirmen der Welt. Eigentlich sollen Mitarbeiter dafür sorgen, dass Arbeitsabläufe in Unternehmen effizienter und Kosten eingespart werden. Seit Jahren gehören auch Behörden zu den Kunden von McKinsey - unter anderem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge  (BAMF).

Dabei ist es offenbar zu Ungereimtheiten gekommen, berichtete die "Bild" am Wochenende. Während McKinsey dem Versicherungskonzern Ergo etwa zwischen 3000 und 9400 Euro pro Tag in Rechnung stellen soll, soll es sich beim BAMF um einen einheitlichen, vergleichsweise niedrigen Tagessatz von 2700 Euro handeln. Um trotzdem auf ihre Kosten zu kommen, soll die Beraterfirma etwa immer wieder mal "Billigberater" einer Tochterfirma bei öffentlichen Aufträgen konsultieren, heißt es in dem Bericht.

Beim BAMF soll es nach dieser Logik zudem auch zum Einsatz von Praktikanten gekommen sein, berechnet aber habe McKinsey für sie "den vollen Tagessatz von mehr als 2000 Euro vom Steuerzahler", schrieb die Zeitung.

McKinsey spricht von einem Versehen. "Tatsächlich wurden Teams um Praktikanten erweitert und in zwei Fällen versehentlich zum standardisierten Tagessatz abgerechnet - bei über 30 Projekten und mindestens 370 eingesetzten Personen", sagte McKinsey-Sprecher Kai Peter Rath der Zeitung.

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren