Lufthansa-Maschine am Flughafen Frankfurt: Größte Tarifumstellung seit Jahrzehnten
Foto: Fredrik Von Erichsen/ dpaNur Handgepäck und keine Möglichkeit zur Umbuchung - wer sich darauf einlässt, soll künftig bei der Lufthansa weniger zahlen. Ab Oktober will das Unternehmen ein neues Preismodell in Deutschland und Europa einführen. "In unserem neuen Konzept zahlt der Kunde nur für das, was er auch in Anspruch nimmt", sagte der für den Ticket-Vertrieb zuständige Passage-Vorstand Jens Bischof der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ").
Nach einem Bericht der "SZ" soll es dann drei Economy-Tarife geben: Light, Classic und Flex. Die Light-Variante soll ab 89 Euro für den Hin- und Rückflug erhältlich sein. Dafür sei nur ein Handgepäck erlaubt, Umbuchung oder Erstattung nicht möglich. Classic erlaube ein Gepäckstück bis 23 Kilogramm. Bei Flex soll der Kunde unter anderem kostenlos umbuchen können.
Zudem will die Lufthansa das Management ihres Fluggeschäfts grundlegend reformieren, wie das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe berichtet. Konzernchef Carsten Spohr plant, noch in diesem Jahr den sogenannten Bereichsvorstand Passage aufzulösen, der sich bisher um das Stammgeschäft kümmert.
Nur zahlen, was man wirklich haben möchte - das Prinzip ist nicht neu. Die größte deutsche Airline nimmt sich die Billigfluglinien zum Vorbild und reagiert auf die immer stärkere Konkurrenz, die den gleichen Flug zu völlig unterschiedlichen Preisen - je nach Service, Buchungszeitpunkt und Umtauschmöglichkeit - anbietet. Ryanair und Easyjet haben längst abgestufte Tarife, genauso wie die Billigtochter der Lufthansa, Germanwings.
Kleine Unterschiede bleiben jedoch: Auch künftig soll es dem "SZ"-Bericht zufolge bei Lufthansa-Flügen kostenlose Getränke und Snacks an Bord geben, für die Kunden von Billigfliegern extra bezahlen müssen. Ebenso bleibe die Business-Klasse für Geschäftskunden erhalten. Dafür müssen die Passagiere für aufgegebene Gepäckstücke, Vorab-Sitzplatzreservierungen oder die Möglichkeit zum Umbuchen extra zahlen.
Es handle sich um die größte Tarifumstellung seit Jahrzehnten, so Bischof in der "SZ". Eine Sprecherin des Unternehmens sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Lufthansa wolle die neuen Tarife am Montag offiziell vorstellen und am Dienstag den Verkauf für Flüge ab dem 1. Oktober beginnen.
Eine zweite Preisänderung gilt ab September: Lufthansa-Tickets werden von da an 16 Euro teurer, sofern sie über ein globales Vertriebssystem (GDS) erstellt werden. Das System wird vor allem von Reisebüros aber auch Internetportalen genutzt. Die Lufthansa will durch die Änderung künftig möglichst viele Tickets selbst verkaufen.
Körpersprache: Lufthansa-Chef Carsten Spohr fällt durch sparsame Mimik und Gestik auf. Seine...
... Stirn zeugt von Anstrengung und Konzentration, aber...
... wo es passt, kann er auch lächeln.
Air-France-Chef Frédéric Gagey: Der CEO hat gerne seine Hände im Gesicht. Der Blick...
... ist selten fest beim Gesprächspartner, sondern wandert...
... manchmal für einen kurzen Moment zu fremden Geschehen oder einfach in die Ferne.
KLM-Chef Pieter Elbers: Auch dieser CEO ist äußerst karg in Mimik und Gestik. Bei ihm geht die Tendenz...
... allerdings oft in Richtung Kopfschütteln, so als negiere er seine Aussagen - oder stelle die Frage in Frage. Auch er hält...
... recht wenig Blickkontakt.
BA-Chef Keith Williams: Dieser Mann wirkt eher weich und freundlich...
... wenngleich auch er aggressive Gesten beherrscht, die ihm ein Coach wahrscheinlich abtrainiert hätte. Aber es hat ja auch Charme, nicht ganz so glattgebügelt zu sein. Seine Mimik...
... wirkt offen und freundlich, er setzt gerne Humor ein.
Enfant terrible der Branche: Michael O'Leary von Ryan Air lässt sich nicht hinter ein Rednerpult sperren. Lieber läuft er umher, ...
... nimmt wenn, dann raumgreifend Platz...
... und strahlt die Aura eines mehr als selbstzufriedenen Mannes aus.