Erneuerungsbedarf: IranAir-Jumbo von Boeing
Foto: HASAN SARBAKHSHIAN/ ASSOCIATED PRESSDer US-Flugzeugbauer Boeing kann auf einen milliardenschweren Auftrag der staatlichen iranischen Fluggesellschaft Iran Air hoffen. Beide Seiten unterzeichneten dazu eine Absichtserklärung, wie Boeing am Dienstag mitteilte. Der Auftrag, der noch von der US-Regierung genehmigt werden muss, hat ein Volumen von bis zu 25 Milliarden Dollar (22 Milliarden Euro), wie die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen erfuhr.
Nach Angaben von Iran Air geht es um verschiedene Modelle der Baureihen 737 und 777. Wie viele Flugzeuge genau gekauft werden sollen, wurde nicht mitgeteilt. Mit einem Volumen von 25 Milliarden Dollar wäre es das größte Geschäft eines US-Unternehmens mit dem Iran seit der Islamischen Revolution 1979.
Obwohl seit Januar der Großteil der westlichen Sanktionen gegen den Iran aufgehoben ist, gibt es für den Handel mit dem Land noch zahlreiche Einschränkungen seitens der USA.
Iran darf Airbus noch nicht bezahlen
So warten Iran Air und der europäische Flugzeugbauer Airbus derzeit auf die Freigabe eines Großauftrags durch die zuständige Abteilung des US-Finanzministeriums. Hintergrund ist, dass mehr als 10 Prozent der Bauteile aus den USA stammen. Iran Air will 118 Airbus-Flieger kaufen.
Die iranische Großbestellung von 118 Airbus -Flugzeugen liegt wegen der nicht geklärten Finanzierung auf Eis. "Wir verhandeln zwar seit zehn Monaten mit Airbus, aber ein finaler Vertrag ist noch nicht unterzeichnet", sagte Irans Transportminister Abbas Achundi am Dienstag. Wegen der Probleme mit den europäischen Banken könne man das Geld nicht überweisen.
Der Iran hoffe jedoch, dass dieses Problem bald ausgeräumt sei, sagte Achundi laut Nachrichtenagentur IRNA. Seiner Einschätzung nach wäre dies aber erst kurz vor dem persischen Neujahr - 20. März 2017 - machbar. Früheren Angaben zufolge hat die Bestellung nach Listenpreisen einen Wert von etwa 27 Milliarden Dollar, also noch leicht mehr als der Auftrag an Boeing. Allerdings sind hohe Rabatte üblich.
Mit einer 120-köpfigen Delegation ging Ruhani in Italien und Frankreich auf Großeinkauf - denn bei seiner Reise unterzeichnete er Dutzende Handelsverträge. Für seine Modernisierung benötigt der Iran dringend westliche Waren. Nach der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen kann das Land diese auch wieder in EU-Ländern einkaufen.
Für Italien und Frankreich war der Iran jahrzehntelang ein wichtiger Wirtschaftspartner - diese Handelsbeziehungen wollte Ruhani mit seinem Besuch wiederbeleben. Dutzende Verträge über milliardenschwere Lieferungen hat Ruhani in nur drei Tagen unterzeichnet, unter anderem mit Airbus-Chef Tom Enders (im Bild links). Denn der Flugzeughersteller soll ...
... insgesamt 118 Airbus-Flugzeuge in den Iran liefern. Das besagt ein von Ruhani unterzeichneter Vorvertrag. Für die Vergabe eines formellen Auftrags fehlen jedoch noch die finanziellen Rahmenbedingungen. Die Lieferung von 73 Langstrecken- und 45 Kurzstreckenflugzeugen, darunter auch Riesenjumbos vom Typ A380, hat einen Listenpreis von 23 Milliarden Euro.
Der Autohersteller PSA Peugeot Citroën kehrt im großen Stil in den Iran zurück. Die Franzosen haben seit Rohanis Reise nach Paris einen Joint-Venture-Vertrag mit Iran Khodro unter Dach und Fach. Ab Mitte 2017 sollen in einem modernisierten Iran Khodro-Autowerk die aktuellen Peugeot-Modelle 208, 2008 und 301 vom Band laufen, PSA investiert dafür 400 Millionen Euro über fünf Jahre.
Der französische Ölriese Total hat nun die vertragliche Erlaubnis, dem Iran täglich zwischen 150.000 und 200.000 Barrel Öl abzukaufen. Total hat jahrzehntelange Erfahrung im Iran und war eines der letzten Unternehmen, die ihre Geschäftsbeziehungen zum Iran bei Verhängung der Sanktionen im Jahr 2010 aufgaben.
Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF unterzeichnete ein Abkommen mit den iranischen Staatsbahnen. Beide werden bei der Modernisierung und dem Betrieb von Bahnhöfen im Iran zusammenarbeiten. Der französische Baukonzern Bouygues soll bei der Erweiterung des Teheraner Flughafens helfen. Angaben über den Wert der Aufträge machten beide Unternehmen nicht.
Ungeachtet der Geschäfte erinnerte Frankreichs Präsident François Hollande den Iran an seine Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen. Ruhani wertete seinen Besuch als ersten wichtigen Schritt für den Beginn einer neuen Ära in den Beziehungen zwischen Iran und Europa. Insgesamt hat Ruhani 20 Abkommen in Paris unterzeichnet - im Wert von 30 Milliarden Euro.
Bei seiner ersten Europareise-Station in Rom hatte Ruhani Anfang der Woche bereits mehr als ein Dutzend Verträge mit italienischen Unternehmen unterschrieben. Den größten Deal zog dabei das italienische Stahlunternehmen Danieli an Land - es erhielt vom Iran Aufträge über 5,7 Milliarden Euro.
Freuen kann sich auch das Unternehmen Saipem, das die Gas- und Erdöl industrie ausrüstet und Pipelines verlegt: Die zum italienischen Ölriesen Eni gehörende Firma soll im Iran Ölröhren im Wert von vier bis fünf Milliarden Euro verlegen. Insgesamt haben die Iraner in Italien Verträge im Wert von 18 Milliarden Euro abgeschlossen.
Was die Länder allerdings ungern erwähnen: Noch ist vielfach unklar, wie Geschäfte mit dem Iran finanziert werden können - denn die USA haben nicht alle Sanktionen im Finanzbereich aufgehoben, und kein Geldinstitut will bei Geldgeschäften Strafen riskieren. Immerhin gewährt der französische Staat wieder Garantien für Exporte in den Iran, erklärt der private Exportkreditversicherer Coface.
Auch deutsche Unternehmen können auf lukrative Verträge hoffen, sobald die Finanzierungs-Hürden weggeräumt sind. Denn die Deutschen waren vor dem Jahr 2010 einer der wichtigsten iranischen Handelspartner. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) soll deshalb bereits eine Reise nach Teheran planen - mit einer Wirtschaftsdelegation im Schlepptau.
Mit einer 120-köpfigen Delegation ging Ruhani in Italien und Frankreich auf Großeinkauf - denn bei seiner Reise unterzeichnete er Dutzende Handelsverträge. Für seine Modernisierung benötigt der Iran dringend westliche Waren. Nach der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen kann das Land diese auch wieder in EU-Ländern einkaufen.
Foto: Ebrahim Noroozi/ AP/dpaUngeachtet der Geschäfte erinnerte Frankreichs Präsident François Hollande den Iran an seine Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen. Ruhani wertete seinen Besuch als ersten wichtigen Schritt für den Beginn einer neuen Ära in den Beziehungen zwischen Iran und Europa. Insgesamt hat Ruhani 20 Abkommen in Paris unterzeichnet - im Wert von 30 Milliarden Euro.
Foto: AP/DPABei seiner ersten Europareise-Station in Rom hatte Ruhani Anfang der Woche bereits mehr als ein Dutzend Verträge mit italienischen Unternehmen unterschrieben. Den größten Deal zog dabei das italienische Stahlunternehmen Danieli an Land - es erhielt vom Iran Aufträge über 5,7 Milliarden Euro.
Foto: ALESSANDRO BIANCHI/ REUTERSWas die Länder allerdings ungern erwähnen: Noch ist vielfach unklar, wie Geschäfte mit dem Iran finanziert werden können - denn die USA haben nicht alle Sanktionen im Finanzbereich aufgehoben, und kein Geldinstitut will bei Geldgeschäften Strafen riskieren. Immerhin gewährt der französische Staat wieder Garantien für Exporte in den Iran, erklärt der private Exportkreditversicherer Coface.
Foto: © Morteza Nikoubazl / Reuters/ REUTERSAuch deutsche Unternehmen können auf lukrative Verträge hoffen, sobald die Finanzierungs-Hürden weggeräumt sind. Denn die Deutschen waren vor dem Jahr 2010 einer der wichtigsten iranischen Handelspartner. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) soll deshalb bereits eine Reise nach Teheran planen - mit einer Wirtschaftsdelegation im Schlepptau.
Foto: Markus Schreiber/ AP