Gewinnrückgang
Deutsche Bahn muss offenbar Prognose kappen
Verluste im Gütergeschäft, Engpässe im Personenverkehr und jetzt auch noch die Flut - für die Deutsche Bahn läuft es derzeit alles andere als rund. Jetzt muss der ehemalige Staatskonzern offenbar auch noch seine Prognose kassieren.
Nicht ganz auf Spur: Bei der Bahn läuft es offenbar schlechter als erwartet
Foto: Arne Dedert/ dpa
Berlin - Die Deutsche Bahn muss einem Bericht zufolge wegen eines schwachen Gütergeschäfts und Engpässen im Personenverkehr ihre Prognose senken. Der Bahn-Chef Rüdiger Grube rechne 2013 jetzt bestenfalls noch mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereffekten in Höhe von 2,6 Milliarden Euro, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Dokumente des Aufsichtsrats.
Das wären rund 100 Millionen Euro weniger als im Jahr 2012. Bisher sei der Bahnvorstand noch von 2,9 Milliarden Euro ausgegangen. Am Donnerstag werde sich der Aufsichtsrat des Staatskonzerns in einer Sondersitzung mit dem Thema beschäftigen.In den ersten vier Monaten sei das Betriebsergebnis um mehr als 40 Prozent auf rund 470 Millionen Euro gefallen - angepeilt waren 600 Millionen Euro.
Problemfall Güterverkehr
Grund zur Sorge bereite vor allem der Schienengüterverkehr. Die Sparte leide unter der andauernden Konjunkturschwäche und schreibe erneut Verluste. Besser laufe es im Personenfernverkehr, allerdings kämpft die Deutsche Bahn in diesem Bereich mit einem Fahrzeugengpass. ICE-Lieferungen von
Siemens stehen weiter aus, so könnten oft weniger Züge eingesetzt werden, als es die Nachfrage erfordere.
Auch im Regionalverkehr ringe die Bahn mit den Zugherstellern und mit der Konkurrenz, die bei Ausschreibungen immer häufiger die Nase vorn hat. Zusätzlich belasteten hohe Infrastrukturausgaben, wie es in dem Bericht heißt.