Erneuerbare Energien Europas Solarbranche will China mit Riesenfabrik das Fürchten lehren

Chinesische Solarfabrik: Die Wettbewerber in Asien und Überkapazitäten hierzulande haben etliche Solarhersteller in Deutschland in die Pleite getrieben
Foto: How Hwee Young/ dpaFrankfurt am Main - Ein europäisches Konsortium aus Forschern und Unternehmen erwäge den Gegenangriff auf die Vormacht Chinas und lote den Bau einer europäischen Riesenfabrik für Solarmodule aus, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" ohne Angabe von Quellen.
Die Anlage mit bis zu 1200 Beschäftigten würde eine Jahreskapazität von einem Gigawatt erreichen, bestehende Anlagen kämen in der Regel auf höchstens 500 Megawatt. Die Kosten lägen bei rund eine Milliarde Euro. Zu den Instituten, die die Pläne vorantreiben, gehörten das größte Solarforschungsinstitut der Welt, das Fraunhofer ISE in Freiburg, das französische Forschungsinstitut INES sowie das Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik.
"Wir wollen beweisen, dass der Zug für Europas Solarbranche noch nicht abgefahren ist", zitierte die Zeitung ISE-Chef Eicke Weber. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium sei bestätigt worden, dass bezüglich des Projekts Kontakte zum Wirtschaftsministerium stattgefunden hätten.
Wenn die Pläne Erfolg hätten, solle anfang 2015 bei Freiburg eine Pilotanlage die Produktion aufnehmen. Spätestens 2018 könne dann mit der Lieferung von Solaranlagen begonnen werden. Der Größenvorteil solle dafür sorgen, dass die Produktionskosten etwa 20 Prozent unter dem aktuellen Niveau lägen - und damit deutlich unter dem der chinesischen Anbieter.
Die starke Konkurrenz aus China und Überkapazitäten hatten die Preise für Solartechnik in Deutschland rapide sinken lassen und etliche Unternehmen in die Pleite getrieben.