Coronavirus und die Folgen EU-Gipfel billigt Milliardenhilfen

EU-Gipfel per Video: Auch Spitzenpolitiker treffen sich während der Corona-Krise lediglich virtuell.

EU-Gipfel per Video: Auch Spitzenpolitiker treffen sich während der Corona-Krise lediglich virtuell.

Foto: Michel Euler / Pool / AFP

  • Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen plant laut Ifo-Institut im Zuge der Krise einen Stellenabbau.
  • Die Krankenkassen wollen die Kosten für die massenhafte Ausweitung der Corona-Tests nicht allein schultern. Infektionsschutz und Seuchenabwehr gehöre zur Gefahrenabwehr, für die Länder die Verantwortung trügen.
  • 36 Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga bekommen bald Geld von den TV-Sendern - trotz der abgesagten Spiele.
  • US-Präsident Donald Trump will Grönland mit einem millionenschweren Hilfspaket unterstützen.

21.30 Uhr - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise bei der Commerzbank, der Deutschen Bank und anderen deutschen Geldhäusern den Daumen gesenkt. Bei der Commerzbank stufte S&P die Bonitätsnote um eine Note auf "BBB+" herunter, der Ausblick bleibt "negativ", wie die Bonitätswächter am Donnerstag mitteilten. Bei der Deutschen Bank bestätigte S&P zwar die Einstufung der Kreditwürdigkeit mit "BBB+", senkte aber den Ausblick auf "negativ" von "stabil". Während die Bonitätswächter zweifeln, dass die Commerzbank ihre neue Strategie "Commerzbank 5.0" inklusive des geplanten Verkaufs der polnischen Tochter mBank wie geplant umsetzen kann, sehen sie die Restrukturierung der Deutschen Bank im Grunde auf Kurs. Die Commerzbank und die Deutsche Bank lehnten eine Stellungnahme ab.

21.15 Uhr - Angesichts von zahlreichen Einschränkungen beim Handel mit Medizinprodukten wegen der Corona-Pandemie hat die Welthandelsorganisation (WTO) vor Gefahren für Lieferketten gewarnt. "Sobald mehr produziert werden kann, wird der Handel von entscheidender Bedeutung sein, um Vorräte von dort, wo sie reichlich vorhanden sind, dorthin zu verlagern, wo sie fehlen", teilte die WTO am Donnerstag in Genf mit. "Ein Mangel an internationaler Zusammenarbeit könnte jedoch die dringend erforderliche Reaktion auf das Angebot behindern." Dies gelte umso mehr, als dass die Krankheit zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten ihren Höhepunkt erreichen werde.

20.30 Uhr - In der Türkei haben sich offiziellen Angaben zufolge nun mehr als 100.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Gesundheitsminister Fahrettin Koca meldete am Donnerstagabend, die Zahl der bestätigten Fälle sei innerhalb der vergangenen 24 Stunden um weitere 3116 angestiegen und liege jetzt bei 101 790. Außerdem seien weitere 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorben. Insgesamt gibt es den offiziellen Zahlen zufolge damit 2491 Tote in der Türkei.

20 Uhr - Die Lufthansa will Insidern zufolge Anfang nächster Woche ein staatliches Hilfspaket von bis zu zehn Milliarden Euro schnüren. Dann dürfte auch klar sein, wie die Aufteilung zwischen Eigenkapital und Krediten aussieht, sagten mehrere mit der Lage vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Corona-Pandemie und der deshalb fast brachliegende Flugbetrieb bringen der Airline Milliardenverluste ein: Von Januar bis März weitete sich das Minus beim bereinigten Ebit binnen Jahresfrist auf 1,2 Milliarden Euro aus, wie der Konzern mitteilte. Für das laufende zweite Quartal erwartet das Management um Unternehmenschef Carsten Spohr noch "einen erheblich höheren operativen Verlust als im ersten Quartal".

- Bei ihrem EU-Videogipfel haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Kollegen am Donnerstag einige Punkte im Kampf gegen die Corona-Krise vereinbart. Ein Überblick:

- Ein bereits von den Finanzministern ausgehandeltes Hilfspaket für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten ist jetzt von den Staats- und Regierungschefs gebilligt worden. Die Minister hatten sich bereits vor zwei Wochen auf das Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro geeinigt.

- Merkel und ihre Kollegen begrüßten die vergangene Woche vorgestellte Exit-Strategie aus den Corona-Beschränkungen, die ein gemeinsames Vorgehen der 27 Staaten sichern soll. Das Papier nennt drei wesentliche Voraussetzungen für Lockerungen: eine spürbare Verlangsamung der Virus-Ausbreitung, genügend Krankenhaus- und Intensivbetten und die Möglichkeit, die Ausbreitung des Virus wirksam zu überwachen.

- Auch der "Fahrplan für den Aufschwung" von EU-Ratschef Charles Michel wurde angenommen. Der Belgier fordert für die Zeit nach der Corona-Krise Reformen für eine stärkere und schlagkräftigere EU.

- Noch nicht abgeschlossen ist die Arbeit an einem Aufbaufonds zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Der EU-Gipfel beauftragte die EU-Kommission damit, einen detaillierten Plan auszuarbeiten.

19.30 Uhr - Ein Zeitungsbericht über enttäuschende Testergebnisse eines möglichen Mittels zur Behandlung des Coronavirus schickt die Aktien von Gilead auf Talfahrt. Die Papiere der Pharmafirma drehten am Donnerstag ins Minus und fielen zeitweise um mehr als 6 Prozent. Der "Financial Times" zufolge hat das Medikament Remdesivir bei klinischen Tests den Gesundheitszustand der Patienten nicht verbessert. Dies zeige ein von der Weltgesundheitsorganisation WHO versehentlich veröffentlichter vorläufiger Bericht, berichtete die Zeitung. Gilead wies den Bericht der Zeitung indes zurück. Die Studie in China sei wegen mangelnder Teilnehmerzahl vorzeitig abgebrochen worden und daher statistisch nicht aussagekräftig, erklärte der US-Pharmakonzern am Donnerstag.

- Der EU-Gipfel hat das vereinbarte Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten gebilligt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagabend von Teilnehmern. Auch der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte, der zuletzt noch Vorbehalte gegen Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM hatte, habe nicht widersprochen, hieß es. Die Hilfen sollen zum 1. Juni bereitstehen. Auf das Paket hatten sich die EU-Finanzminister vor zwei Wochen geeinigt.

19.15 Uhr - Der französische Bau- und Dienstleistungskonzern Vinci streicht wegen der Corona-Krise seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die konkreten Auswirkungen der Pandemie seien derzeit nicht zu quantifizieren, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss in Rueil-Malmaison bei Paris mit. Das noch Anfang Februar verkündete Ziel, 2020 sowohl beim Umsatz als auch beim Nettogewinn zu wachsen, sei nicht mehr erreichbar, hieß es weiter.

- Bundeskanzlerin Angela Merkel berät am Freitag mit Spitzenverbänden der Wirtschaft und Gewerkschaften die Lage in der Corona-Krise. Eine Videokonferenz ist dem Vernehmen nach für den Vormittag geplant. Dabei soll es zum einen um die bisherigen wirtschaftspolitischen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung gehen - die Koalition hatte erst am Mittwochabend neue Hilfen etwa für Gastronomiebetriebe beschlossen.

Meldungen zwischen 16 Uhr und 18 Uhr

18.30 Uhr - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im März eingebrochen. Die Zahl der Verkäufe sei um 15,4 Prozent gefallen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Dies ist der stärkste Rückgang seit Juli 2013. Volkswirte hatten einen Rückgang um 15,8 Prozent erwartet.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde: Euro-Wirtschaft könnte um bis zu 15 Prozent schrumpfen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde: Euro-Wirtschaft könnte um bis zu 15 Prozent schrumpfen.

Foto: Thomas Lohnes/ Getty Images

17.30 Uhr - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat wegen der Virus-Krise einem Insider zufolge vor einem herben Einbruch der Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone gewarnt. Sie habe den EU-Staats- und Regierungschef auf einer Videokonferenz düstere Konjunkturprognosen vorgestellt, nach der das Bruttoinlandsprodukt im Währungsraum 2020 um bis zu 15 Prozent schrumpfen könnte, sagte ein Insider am Donnerstag. Das mittlere Szenario gehe von einem Einbruch um 9 Prozent aus. Zugleich habe sie die Staats- und Regierungschef dazu aufgerufen, schnell einen starken und flexiblen Wiederaufbaufonds aufzulegen. Es bestehe die Gefahr, dass zu wenig und zu spät gehandelt werde.

- Die Lufthansa hat im ersten Quartal wegen der Corona-Krise einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 1,2 Milliarden Euro eingeflogen. Im Vorjahr hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro in ähnlicher Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro.

- In der deutschen Autoindustrie gibt die Corona-Krise weiter den Takt vor. Am Donnerstag musste nun auch Daimler krisenbedingt einen herben Gewinneinbruch für das erste Quartal 2020 verkünden. Der wochenlange Stillstand in Autohäusern und Werken auf der ganzen Welt hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz der Stuttgarter. Es gibt aber auch Lichtblicke: Volkswagen ließ nach wochenlanger Pause die ersten Bänder ebenfalls wieder anlaufen. Den Anfang machte am Donnerstag das Werk im sächsischen Zwickau - allerdings mit deutlich geringerem Tempo als üblich.

17.00 Uhr - Wegen betrügerischer Abzocke von Corona-Soforthilfe in Berlin ermitteln Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt bislang zu knapp 150 Fällen. Der Schaden liege bei etwa 700.000 Euro, teilten beide Behörden am Donnerstag mit. Oberstaatsanwältin Nina Thom sprach von einer Spitze des Eisbergs.

Bei der Staatsanwaltschaft seien seit Anfang April 46 Fälle mit 55 Verdächtigen anhängig, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Fels. Ein erster Haftbefehl gegen einen 31-Jährigen sei jetzt vollstreckt worden. Der Hauptverdächtige soll mit zwei Komplizen acht Mal Soforthilfen von insgesamt 80.000 Euro für Unternehmen beantragt haben, die es teilweise nicht gab. 35.000 Euro seien ausgezahlt worden.

16.30 Uhr - Der Konsumgüterkonzern Unilever hat angesichts der Corona-Pandemie seine Prognose für das laufende Jahr zurückgezogen. Die Auswirkungen der Krise auf Märkte und Geschäfte seien derzeit nicht zuverlässig abzuschätzen, teilte das niederländisch-britische Unternehmen am Donnerstag mit. Für das laufende Jahr hatte Unilever-Chef Alan Jope bislang ein Wachstum aus eigener Kraft in der unteren Hälfte der Spanne von 3 bis 5 Prozent angepeilt.

- Die Stahlproduktion in Deutschland ist im März stark zurückgegangen. Die Hüttenwerke erzeugten knapp 3,3 Millionen Tonnen Rohstahl. Das waren 10,4 Prozent weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Donnerstag mitteilte. Damit seien erste Auswirkungen der Corona-Krise in der Stahlindustrie bereits deutlich sichtbar geworden. Die Stahlindustrie hatte schon vor Beginn der Corona-Krise unter der schwachen Autokonjunktur gelitten. Im gesamten ersten Quartal 2020 lag die erzeugte Stahlmenge um 5,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Meldungen zwischen 14 Uhr und 16 Uhr

15.15 Uhr - In der Schweiz sind bis Mittwoch 1268 Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der Toten stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums gegenüber dem Vortag um 51 und damit etwas stärker als zuletzt. Auch die Neuinfektionen waren mit 228 etwas höher als am Mittwoch. Insgesamt wurden 28.496 Fälle von Laboren bestätigt.

FC Schalke 04 beim Training: Die Gelsenkirchener kamen durch die Corona-Krise in finanzielle Schieflage.

FC Schalke 04 beim Training: Die Gelsenkirchener kamen durch die Corona-Krise in finanzielle Schieflage.

Foto: Martin Meissner/AP/dpa

- Die 36 Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga bekommen bald Geld von den Fernsehsendern. DFL-Chef Christian Seifert sagte, man habe mit fast allen Medienpartnern - allen voran dem Pay-TV-Sender Sky - Vereinbarungen erzielt, wonach Geld aus der ausstehenden Rate für die Übertragungsrechte fließen solle. Durch die rund 300 Millionen Euro sei die Liquidität der Vereine laut Seifert bis zum 30. Juni gesichert. Finanziell gefährdete Profiklubs der Fußball-Bundesliga und der zweiten Bundesliga sind damit trotz der Corona-Krise erstmal nicht mehr akut von der Pleite bedroht. Sollte die Saison nicht zu Ende gebracht werden können, müssten die Klubs die Gelder zumindest teilweise zurückzahlen. Wann die Saison mit "Geisterspielen" ohne Zuschauer fortgesetzt werde, sei die Entscheidung der Politik, betonte Seifert. (Lesen Sie dazu die Analyse: Finanzrisiken für Fußballclubs - auch deutsche Topteams in Gefahr oder den Kommentar: Bundesliga - für viele Fußball-Clubs geht es ums Überleben)

14.45 Uhr - Der französische Präsident Emmanuel Macron strebt landesweit einheitliche Regeln für die ab dem 11. Mai geplante Lockerung an. Macron habe den Bürgermeistern bei einer Videokonferenz erklärt, dass der Ausstieg aus den Schutzmaßnahmen nicht Region für Region erfolgen sollte, teilt das Präsidialamt mit. Eine Rückkehr zur Schule solle auf freiwilliger Basis ab dem 11. Mai möglich sein. Der Personenkreis für das Tragen medizinischer Masken werde erweitert. Das Tragen einer einfachen Maske zur Bedeckung von Mund und Nase in der Öffentlichkeit werde empfohlen, aber nicht verpflichtend sein. Der Kurs für die Lockerung der am 17. März verhängten Ausgangs- und Kontaktsperren solle um den kommenden Dienstag herum vorgelegt werden.

Meldungen zwischen 12 Uhr und 14 Uhr

14.00 Uhr - Auch die Fußball-Europameisterschaft der Frauen wird um ein Jahr verschoben. Nach Angaben des europäischen Verbandes Uefa soll das bislang für Sommer nächsten Jahres angesetzte Turnier in England nun im Juli 2022 stattfinden. Damit soll verhindert werden, dass die Frauen-EM sich mit anderen Sportveranstaltungen überschneidet, wie Uefa-Präsident Aleksander Ceferin erläutert. Wegen der Corona-Pandemie war die EM der Männer bereits auf Juli 2021 verschoben worden.

- Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnt vor der Gefahr immenser Schäden bei einer vorschnellen Lockerung der Beschränkungen in der Corona-Krise. In diesem Fall bestehe das Risiko einer unkontrollierten Ausbreitung der Pandemie. "Wenn es einen Rückfall geben wird, sind die wirtschaftlichen Schäden nicht mehr beziffer- und ausgleichbar."

Goldpreis auf Rekordniveau

Goldpreis auf Rekordniveau

Foto: Sven Hoppe/ DPA

13.45 Uhr - Die Zentralbank der Ukraine senkt im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise erneut die Leitzinsen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld liegt künftig bei 8 Prozent statt wie zuvor bei 10 Prozent. Bereits im März hatten die Währungshüter den Leitzins nach unten gesetzt. Die Notenbank geht nun davon aus, dass die Wirtschaft des Landes dieses Jahr um fünf Prozent schrumpfen wird. Das wäre der erste Rückgang seit 2015.

13 Uhr - Der französische Autobauer Renault hat wegen der Corona-Krise massive Umsatzeinbußen verzeichnet: Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sanken die Umsätze im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,2 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Weltweit verkaufte der Konzern nach eigenen Angaben noch knapp 673.000 Fahrzeuge, das entspricht einem Minus von 25,9 Prozent. Renault kündigte zudem den Verzicht auf die Ausschüttung einer Dividende an. Auch eine Prognose für die weitere Entwicklung der Geschäftszahlen in diesem Jahr sei derzeit nicht möglich, erklärte das Unternehmen.

- Berlin öffnet einem Bericht des "Tagesspiegels" zufolge ab 30. April wieder alle Spielplätze. Darauf hätten sich die zwölf Bezirke am Donnerstag im Rat der Bürgermeister verständigt.

12.30 Uhr - Der Goldpreis hat am Donnerstag in Euro gerechnet ein neues Rekordhoch erreicht. Erstmals überstieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) die Marke von 1600 Euro. Zwischenzeitlich lag er bei bis zu 1603 Euro. In US-Dollar wurde Gold bei 1725 Dollar gehandelt. Der Rekordstand von 1900 Dollar, erreicht im Jahr 2011, ist noch ein gutes Stück entfernt.

Getrieben wird die Goldnachfrage vor allem durch die hohe Verunsicherung wegen der Corona-Pandemie. Gold gilt einigen Anlegern als Krisenschutz. Hinzu kommt die sprunghaft steigende Verschuldung auf Staatsebene - eine Folge der massiven Gegenmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus Sars-Cov-2. Einige Prognostiker erwarten deshalb in der mittleren oder längeren Frist eine steigende Inflation. Gold ist auch als Inflationsschutz beliebt.

Meldungen zwischen 10 Uhr und 12 Uhr

12 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts erster Lockerungen der Corona-Auflagen in Europa vor einer zweiten Welle der Pandemie. Es komme darauf an, vorbereitet zu sein, sagt der WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge. "Nachlässigkeit kann unserer schlimmster Feind in diesen Tagen sein."

- Durch die Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen einer Barmer-Studie zufolge zuletzt mehr als verdoppelt. In der Woche vom 22. bis 28. März seien mit solchen Symptomen rund 150.000 bei der Barmer versicherte Arbeitnehmer krankgeschrieben gewesen, teilt die Krankenkasse unter Berufung auf eine eigene Analyse mit. Das seien gut 120 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, als es rund 67.000 gewesen seien. Dabei sei mit mehr als 5500 Betroffenen nicht einmal jeder 25. davon an Covid-19 erkrankt. Die Menschen seien offensichtlich deutlich vorsichtiger geworden. Begünstigt werde dieser Effekt durch die vereinfachte telefonische Krankschreibung.

- Die Nachfrage von Unternehmen nach Staatskrediten in der Corona-Krise steigt. Am Mittwoch liefen bei der Förderbank KfW rund 2000 Kreditanfragen ein, so viele wie noch nie an einem Tag. Insgesamt beläuft sich die Zahl der beantragten Darlehen nun auf knapp 18.000 im Gesamtvolumen von 29 Milliarden Euro. Für den Schnellkredit, der eine Höhe von maximal 800.000 Euro hat und für den der Staat 100 Prozent des Ausfallrisikos übernimmt, gab es bislang 161 Anfragen im Gesamtvolumen von 55,6 Millionen Euro. Die Beantragung dieser Schnellkredite ist seit Mittwoch über die Plattform der KfW möglich.

US-Regierung will für Grönland ein Hilfspaket schnüren

US-Regierung will für Grönland ein Hilfspaket schnüren

Foto: Ian Joughin/University of Washington/dpa

11.30 Uhr - Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will Grönland mit einem millionenschweren Hilfspaket unterstützen. Wie der grönländische Rundfunk KNR und die dänische Zeitung "Berlingske" berichteten, soll sich das Unterstützungspaket auf rund 82 Millionen dänische Kronen (etwa 11 Mio Euro) belaufen. Laut KNR sollen die Investitionen vor allem in den Tourismus, den Rohstoffsektor sowie die Bildung - etwa den Englisch-Unterricht - fließen. Die US-Botschaft in Kopenhagen kommentierte die Berichte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht.

Die US-Botschafterin in Dänemark, Carla Sands, hatte am Montag in einer Botschaftsmitteilung erklärt, dass viele Länder die Arktis in ihren Fokus genommen hätten. Darin äußerte sie Besorgnis über die militärischen Aktivitäten Russlands und Pläne Chinas in der arktischen Region. Zugleich schrieb sie, die US-Regierung arbeite an einem "substanziellen Paket mit ökonomischer Unterstützung" der USA für Grönland.

- Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der gymnasialen Oberstufenschüler lernt weniger als zwei Stunden am Tag. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Befragung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Viele Schüler der Sekundarstufe II wenden trotz der Bereitstellung von Lehrmaterialien täglich weniger als zwei Stunden mit der Bearbeitung von Aufgaben oder digitalem Unterricht auf. Mit 35 Prozent der Befragten gab ein gutes weiteres Drittel an, täglich zwei bis unter vier Stunden für die Schule aufzuwenden. Nur 27 Prozent der Jugendlichen lernten vier oder mehr Stunden täglich. Auffällig sei, dass im Abiturjahrgang der Anteil der Schüler, die weniger als zwei Stunden am Tag lernen, mit 46 Prozent überdurchschnittlich ausfiel. Dies liege womöglich daran, dass die Ankündigung der Verschiebung der Abiturprüfungen eine Unterbrechung der Vorbereitung verursacht habe.

11.15 Uhr - Nach vierwöchiger Pause in der Corona-Krise werden in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden wieder Fahrzeuge ausgeliefert. Die Wagen würden komplett desinfiziert und kontaktlos an die Kunden übergeben, teilte Volkswagen am Donnerstag mit. Auf eine detaillierte Einweisung am Fahrzeug wird laut Volkswagen verzichtet, technische Neuerungen wie Assistenzsysteme werden mit Videos erklärt. 2019 nahmen rund 1300 Kunden ihr Fahrzeug in der Gläsernen Manufaktur entgegen, in diesem Jahr sollen es rund 2600 sein - trotz der schwierigen Umstände. Am Donnerstag sollte die Fahrzeugproduktion bei VW in Zwickau wiederaufgenommen werden.

10.30 Uhr - Die Reisebusbranche fordert umfangreiche Staatshilfen. "90 Prozent der Busunternehmen in Deutschland können diese wirtschaftliche Situation ohne Hilfe nur noch wenige Wochen überstehen", erklärt der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo). Deswegen sei - ähnlich wie gerade für die Gastronomie beschlossen - eine Senkung der Mehrwertsteuer bei umweltfreundlichen Busreisen auf sieben Prozent nötig. Zudem müsse es finanzielle Soforthilfen geben, wie etwa den Ersatz der Ausfallkosten für die Busse. Auch bräuchten die Unternehmen eine konkrete Perspektiven und Planbarkeit, wann auch mit Lockerungen für die Reisebranche zu rechnen sei.

- Nach Hamsterkäufen zu Beginn der Corona-Pandemie scheinen die Verbraucher in Deutschland zunehmend zum Alltag zurückzukehren. Nach einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes lag beispielsweise der Absatz von Toilettenpapier in der Woche nach Ostern fast zwei Drittel (minus 65 Prozent) unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020. Auch bei anderen Produkten wie Teigwaren, Reis und passierten Tomaten, mit denen sich die Verbraucher zuvor in großem Stil eingedeckt hatten, sank der Absatz. Als Gründe vermuteten die Statistiker am Donnerstag kurzzeitige Engpässe beim Angebot sowie eine Sättigung des Bedarfs. Vor Ostern (6.-12.4) deckten sich die Verbraucher nach Angaben der Wiesbadener Behörde mit Bier (plus 26 Prozent) oder Wein (plus 3 Prozent) ein. In den Wochen davor und danach war die Nachfrage nach Alkohol dagegen eher unterdurchschnittlich. Auch der Absatz von Kondomen war vor den Feiertagen vergleichsweise hoch (plus 6 Prozent). Besonders begehrt waren sie den Angaben zufolge aber vom 12. bis 22. März (plus 56 Prozent).

Überdurchschnittlich groß ist weiterhin die Nachfrage nach Seife und Desinfektionsmitteln, auch wenn die Verkaufszahlen nicht mehr so hoch wie im März seien. In der Woche nach Ostern lag der Absatz von Desinfektionsmitteln um 71 Prozent über dem Durchschnitt der sechs Monate von August 2019 bis Januar 2020. Bei Seife waren es 10 Prozent mehr.

- FDP-Chef Christian Lindner hat scharfe Kritik am Corona-Krisenmanagement von Bund und Ländern geübt. Das Land habe bei der Bekämpfung des Virus Fortschritte erzielt, und deshalb müsse nun darüber gesprochen werden, "wie wir Gesundheit und Freiheit besser miteinander vereinbaren können", sagte Lindner am Donnerstag im Bundestag an die Adresse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

- Die Arbeitgeber haben die von der Koalition beschlossene Anhebung des Kurzarbeitergeldes kritisiert. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer warnte am Donnerstag vor einem "Geldausgeben mit der Gießkanne". Dies überschatte richtige Entscheidungen zur gezielten Unterstützung von Schülern und zur Erweiterung der Hinzuverdienstmöglichkeiten für Kurzarbeiter, zu Hilfen für Gastronomiebetriebe und zum erleichterten Verlustrücktrag.

Meldungen bis 10 Uhr

Angela Merkel (CDU): "Europa ist eine Schicksalsgemeinschaft"

Angela Merkel (CDU): "Europa ist eine Schicksalsgemeinschaft"

Foto: Maja Hitij/Getty Images

10 Uhr - Vor dem EU-Gipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den besonders stark von der Corona-Krise getroffenen europäischen Partnerländern Solidarität zugesichert und vor Spaltungstendenzen gewarnt. "Für uns in Deutschland ist das Bekenntnis zum Vereinten Europa Teil unserer Staatsräson. Das ist kein Stoff für Sonntagsreden, sondern das ist ganz praktisch", sagte sie am Donnerstag in ihrer Regierungserklärung im Bundestag. "Diese Pandemie trifft alle, aber nicht alle gleich. Wenn wir nicht aufpassen, dient sie all denen als Vorwand, die die Spaltung der Gesellschaft betreiben." Europa sei eine Schicksalsgemeinschaft. "Dies muss Europa jetzt in der ungeahnten Herausforderung der Pandemie beweisen", sagte Merkel. "Europa ist nicht Europa wenn es nicht füreinander einsteht in Zeiten unverschuldeter Not."

9.30 Uhr - Vor dem EU-Gipfel hat sich der Stuttgarter Autobauer Porsche für die Einführung sogenannter Corona-Bonds zur Bewältigung der Corona-Krise ausgesprochen. "Europäische Gemeinschaftsanleihen sind jetzt dringend notwendig, dies wäre ein deutliches Zeichen, dass Europa in der Krise zusammensteht", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag. "Wenn wir uns jetzt nicht solidarisch zeigen, ist Europa verloren", sagte der stellvertretende Vorstandschef des Autobauers weiter.

- Fast sechs Wochen nach der Schließung der Schulen in Nordrhein-Westfalen wegen der Corona-Pandemie sind am Donnerstag die ersten Schüler in die Klassenräume zurückgekehrt. Das Schulministerium des Landes hatte im Vorfeld mit maximal 250.000 von insgesamt 2,5 Millionen Schülern gerechnet, die an diesem Donnerstag im bevölkerungsreichsten Bundesland wieder in die Klassen kommen. Den knapp 90.000 Abiturienten ist es freigestellt, wieder zur Schule zu kommen, weil sie nach den Osterferien ohnehin keinen regulären Unterricht mehr gehabt hätten. Für Schüler, die vor anderen Abschlussprüfungen stehen, gilt dagegen Schulpflicht.

09.20 Uhr - Kanzlerin Angela Merkel trägt nach eigenen Angaben die Beschlüsse von Bund und Ländern zu ersten Lockerungen der Auflagen vorbehaltlos mit. Sie betont aber zugleich: "Ihre Umsetzung bislang bereitet mir Sorge." Das Vorgehen wirke mitunter "sehr forsch, um nicht zu sagen, zu forsch". Dem folgt der Appell der Kanzlerin: "Lassen Sie uns jetzt das Erreichte nicht verspielen und einen Rückschlag riskieren." Erforderlich sei, "klug und vorsichtig" zu handeln. (Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht.)

- Bundeskanzlerin Angela Merkel wertet die jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts als Schritt in die richtige Richtung. "Das ist ein Zwischenerfolg." Man bewege sich aber auf "dünnstem Eis", sagt Merkel im Bundestag. "Die Situation ist trügerisch." Noch sei Deutschland nicht über den Berg.

"Künftige Wertminderungen ausstehender Kredite sind unausweichlich": Martin Zielke, Vorstandschef der Commerzbank und gerade zum neuen Banken-Präsident gewählt, warnt vor Folgen der Corona-Krise.

"Künftige Wertminderungen ausstehender Kredite sind unausweichlich": Martin Zielke, Vorstandschef der Commerzbank und gerade zum neuen Banken-Präsident gewählt, warnt vor Folgen der Corona-Krise.

Foto: Boris Roessler / DPA

09.00 Uhr - Die privaten Banken in Deutschland stellen sich wegen der Corona-Krise auf eine Welle von Kreditausfällen ein. Commerzbank-Chef Martin Zielke sagt in seiner neuen Rolle als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) am Donnerstag in einer Telefonschalte: "Künftige Wertminderungen ausstehender Kredite sind unausweichlich und werden sich trotz der hohen staatlichen Haftungsübernahme und der Unterstützungsprogramme auch in den Bilanzen der Banken wiederfinden".

Daher sei es wichtig, dass Geldhäuser auch in der aktuellen Notlage "jeden einzelnen Kreditantrag sorgfältig und in festgelegten Prozessen prüfen". Banken könnten "nicht jeden Kreditwunsch erfüllen". Zielke versicherte: "Wir vergeben jeden Kredit, den wir vergeben können. Wir müssen aber auch Kundenwünsche ablehnen, wenn die regulatorischen Vorgaben uns keinen Spielraum lassen." In den ersten Wochen der Krise seien von den privaten Banken in Deutschland Kredite im Volumen von rund 3,5 Milliarden Euro vergeben worden, um Unternehmen in Not zu helfen. "Die Institute sind liquide und gut kapitalisiert. Und wir sind fest entschlossen, unseren Kunden aus dieser schwierigen Situation herauszuhelfen", bekräftigte Zielke.

Fast ein Fünftel der Unternehmen in Deutschland plant, Stellen im Zuge der Corona-Krise abzubauen

Fast ein Fünftel der Unternehmen in Deutschland plant, Stellen im Zuge der Corona-Krise abzubauen

Foto: Bernd W¸stneck/ picture alliance / dpa

08.45 Uhr - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus äußert Sorgen über die Kosten der Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise. Es mache ihm "langsam ein bisschen Angst, wie viel Geld wir ausgeben für diese Krisenbewältigung, weil die ganze Sache ja hinterher auch irgendwann mal bezahlt werden muss", sagt der CDU-Politiker dem RBB-Inforadio. Das neue Hilfspaket, das in der Nacht vom Koalitionsausschuss beschlossen wurde, nannte er einen großen Kompromiss. Die CDU habe dabei "aufgepasst, dass die ganze Sache finanziell nicht aus dem Ruder läuft".

07.30 Uhr - Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen plant laut Ifo-Institut im Zuge der Krise einen Stellenabbau. 18 Prozent der Firmen wollten Mitarbeiter entlassen oder befristete Verträge nicht verlängern, teilt das Institut unter Berufung auf seine April-Umfrage mit. 46 Prozent der Unternehmen wollten Investitionen verschieben, fast 50 Prozent würden Kurzarbeit fahren.

07.00 Uhr - Die Vereinten Nationen warnen davor, den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie für anti-demokratische Repressalien zu missbrauchen. "Die Krise kann den Vorwand für Zwangsmaßnahmen liefern, die nichts mit der Pandemie zu tun haben", erklärt UN-Generalsekretär Antonio Guterres. In manchen Gesellschaften würden Hassreden zunehmen, Minderheiten würden zum Ziel von Aggressionen.

06.30 Uhr - In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts die Zahl der Infizierten um 2352 auf 148.046. Das Institut meldet 215 neue Todesfälle. Damit sind insgesamt 5094 Menschen Covid-19 erlegen.

06.00 Uhr - US-Präsident Donald Trump will die US-Wirtschaft möglichst rasch wieder vom Joch der Corona-Beschränkungen befreien - doch jetzt bremst er sogar einen republikanischen Gouverneur aus. Die angekündigten Lockerungen im Bundesstaat Georgia ab diesem Freitag kämen "zu früh", sagte Trump. "Sicherheit muss Vorrang haben", sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Gouverneur Brian Kemp müsse tun, was er für richtig halte, aber er rate dazu, weiter abzuwarten, so Trump.

05.30 Uhr - Die Krankenkassen üben Kritik an dem Vorhaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Kosten für die Corona-Tests auch bei der geplanten massiven Ausweitung weiterhin auf die gesetzliche Krankenversicherung abzuwälzen. Zwar sei das Ziel des Gesetzes zu begrüßen, schnell flächendeckende Testungen zu ermöglichen, sagt der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch (RND/Donnerstagsausgaben). "Klar ist aber auch, dass es sich hierbei um eine Maßnahme zum allgemeinen Bevölkerungsschutz handelt. Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung gehören zur Gefahrenabwehr, für die grundsätzlich die Länder die Aufgaben- und Ausgabenverantwortung tragen", so der Verbandschef. Daher sei die Übertragung der Kosten auf die Kassen "rechtlich fragwürdig".

- 05.30 Uhr - Der neue brasilianische Gesundheitsminister Nelson Teich hat eine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Corona-Krise angekündigt. Er sagte am Mittwoch in Brasília, dass die Regierung innerhalb einer Woche eine entsprechende Richtlinie für die Städte und Bundesstaaten vorlegen wolle. "Es ist unmöglich für ein Land, ein Jahr, eineinhalb Jahre zu überleben, wenn es stillsteht".

01.00 Uhr - Entwicklungsminister Gerd Müller fordert weitere drei Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zur Corona-Bekämpfung in der Dritten Welt. Das bisher geplante Sofortprogramm aus dem Entwicklungsetat für mehr als eine Milliarde Euro "wird alleine nicht reichen, um der weltweiten Krise zu begegnen", sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Die Pandemie entwickle sich zu einer globalen Gesundheits-, Ernährungs- und Wirtschaftskrise. "Wir müssen verhindern, dass erst Krankenhäuser und dann ganze Staaten zusammenbrechen. Die Folgen wären dramatisch: Hunger, Unruhen und am Ende unkontrollierbare Flüchtlingsbewegungen."

00.45 Uhr - Zwei Katzen sind die ersten Haustiere in den Vereinigten Staaten, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, berichten die US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC). Es wird angenommen, dass sie bei Menschen in ihren Haushalten oder in der Nachbarschaft infiziert haben. Es gäbe keine Beweise dafür, dass Haustiere eine Rolle bei der Verbreitung des Virus in den Vereinigten Staaten spielten, erklärt die Gesundheitsbehörde. Die CDC empfiehlt nach jetzigem Stand keine Routinetests für Haustiere.

Als Schutzmaßnahme sollten Tierhalter ihre Vierbeiner nicht mit Menschen oder anderen Tieren außerhalb des Haushalts interagieren lassen, Katzen sollten drinnen gehalten werden und Hunde an der Leine geführt werden. Anfang dieses Monats erschien eine Studie, die vermutet, dass Katzen mit dem neuen Coronavirus infiziert werden können, Hunde hingegen nicht. Die WHO untersucht aktuell die Übertragungsmöglichkeiten des Virus zwischen Menschen und Haustieren.

00.15 Uhr - Der internationale Passagierverkehr könnte bis September 2020 um bis zu 1,2 Milliarden Reisende abnehmen, erklärt die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) unter Berufung auf Prognosen. Das würde einem Rückgang von zwei Drittel in den ersten drei Quartalen entsprechen, teilt die ICAO mit. Infolge des Ausbruchs der Pandemie ist der weltweite Flugverkehr fast zum Stillstand gekommen.

00.00 Uhr - Mehr als 80 Prozent der 10.500 Bäcker in Deutschland klagen einem Medienbericht zufolge über heftige Einbußen. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZDB). "Viele müssen ihren Cafe- und Snackbereich schließen, dadurch bricht bis zu 70 Prozent an Umsatz weg", sagte ZDB-Präsident Michael Wippler (65). "Das ist ein wichtiges Standbein." Zusätzlich seien "die allermeisten Sonderaufträge für Familienfeiern" storniert worden. Auch "die Belieferung der Gastronomie ist um 90 Prozent eingebrochen".

mit Nachrichtenagenturen
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